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Drei Tote in Baden-Württemberg:Erdrutsch mutmaßliche Ursache für Zugunglück
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Die Zugentgleisung mit drei Toten im Südosten Baden-Württembergs ist laut Polizei wohl durch einen Erdrutsch verursacht worden. Mindestens 41 Menschen wurden verletzt.
Die Ursache für das schwere Zugunglück mit drei Toten in Baden-Württemberg ist möglicherweise ein Erdrutsch. Hinweise auf Fremdeinwirkung gibt es aktuell nicht, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, teilte die Polizei in Ulm am Montagmorgen mit.
Mutmaßlich lief durch den Starkregen, der sich im Bereich der Unfallörtlichkeit ereignete, ein Abwasserschacht über. Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte.
Mitteilung der Polizei
Nahe Riedlingen im Landkreis Biberach war am Sonntagabend ein Regionalzug entgleist, der auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm war. Dabei kamen nach Angaben der Polizei drei Menschen ums Leben, darunter auch der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn.
Insgesamt wurden demnach mindestens 41 Menschen verletzt. 25 Menschen seien schwer verletzt worden. In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut Bundespolizei rund 100 Menschen. Die Verletzten werden teils im Klinikum Ulm behandelt. Einem Sprecher der Klinik zufolge mussten sie unter anderem handchirurgisch behandelt werden oder erlitten Verletzungen an der Wirbelsäule. Mittlerweile seien aber alle Patienten stabil, erste könnten heute schon entlassen werden.
Starkregen vor Zugentgleisung
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können. In der Nacht war es laut einem Reporter vor Ort bewölkt, aber vorerst trocken.
Wie lange die Bahnstrecke noch gesperrt bleibt, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. Am Montag sollten laut Bahn Ersatzbusse die Fahrgäste in dem Bereich transportieren.
Bahnchef und Politiker kommen zum Unfallort
Bahnchef Richard Lutz kündigte an, am Montag nach Riedlingen zu kommen. Er wolle sich ein Bild von der Lage machen und den Einsatzkräften vor Ort persönlich danken.
Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wollten an die Unfallstelle kommen.
Quelle: KNA, dpa
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