Neuschwanstein & Co: Bayerns Königsschlösser nun Unesco-Welterbe
Neuschwanstein und Co:Bayerns Königsschlösser sind jetzt Unesco-Welterbe
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Begehrte Auszeichnung, auf die Bayern lange gewartet hatte: Die Unesco hat Neuschwanstein, Herrenchiemsee und zwei weitere Schlösser von König Ludwig II. zum Welterbe erklärt.
Schloss Neuschwanstein im Morgenlicht: Etwa 1,4 Millionen Touristen besuchen Neuschwanstein im Jahr.
Quelle: dpa
Die Unesco hat die berühmten Märchenschlösser von Bayerns König Ludwig II. zum Welterbe erklärt. Auf ihrer Sitzung in Paris nahm die Welterbekommission der UN-Kulturorganisation das Schloss Neuschwanstein, die Schlösser Herrenchiemsee und Linderhof sowie das Königshaus am Berg Schachen in die Welterbeliste auf. In Bayern war seit mehr als einem Vierteljahrhundert auf diese Auszeichnung hingearbeitet worden.
Bayern: Schlösser seit über 100 Jahren Touristenmagnet
Die prachtvollen Schlösser in idyllischer Umgebung in Oberbayern und Schwaben sind seit nahezu 140 Jahren ein Touristenmagnet. Die Prunkbauten von Ludwig II. (1845-1886) lockten im vergangenen Jahr über 1,7 Millionen Besucher, viele davon Urlauber aus dem Ausland.
Schloss Linderhof bei Ettal ist nun auch Welterbe.
Quelle: dpa
"Die Aufnahme der Schlösser in die Welterbeliste ist eine herausragende Würdigung dieser eindrucksvollen Orte", sagte die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer.
Sie sind allesamt architektonische Meisterwerke und zeugen von der künstlerischen Vorstellungskraft, aber auch der Exzentrik des Märchenkönigs.
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Maria Böhmer, Unesco-Kommission
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Schlösser von Ludwig II. sollten Fantasien wecken
Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten Königsschlösser sollen den Eindruck historischer Bauten erwecken und Mittelalter-Träume und Fantasien wecken. Schloss Neuschwanstein etwa wurde wie eine mittelalterliche Ritterburg erbaut und Schloss Herrenchiemsee nach dem Vorbild von Versailles errichtet.
Schloss Herrenchiemsee liegt auf einer Insel im Chiemsee.
Quelle: AFP
Tatsächlich handelt es sich bei den imposanten Schlössern aber um für ihre Zeit moderne Bauwerke. "Gebaute Träume" betitelte die Bayerische Schlösserverwaltung die Welterbe-Bewerbung.
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Das begehrte Welterbe-Siegel ist zwar nicht mit einer finanziellen Förderung verbunden, erhöht aber die weltweite Bekanntheit und das Ansehen der ausgezeichneten Kulturstätten, was dem Tourismus zugutekommt. Der Staat verpflichtet sich, Welterbestätten langfristig zu erhalten und zu schützen und muss der Unesco darüber regelmäßig Bericht erstatten.
Das Königshaus am Schachen bei Garmisch-Partenkirchen
Quelle: dpa
Bislang 54 Welterbestätten in Deutschland
Weltweit gab es nach Angaben der Deutschen Unesco-Kommission vor der diesjährigen Sitzung 1.223 Welterbestätten in 168 Ländern. Die meisten sind Kulturdenkmäler wie das mittelalterliche Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Es gibt aber auch Naturerbestätten wie die Grube Messel in Hessen, die durch ihre zahlreichen Fossilienfunde bekannt ist.
Insgesamt gab es in Deutschland bislang 54 Welterbestätten, darunter die Altstädte von Stralsund und Wismar, der Kölner Dom, das Wattenmeer und die römischen Grenzanlagen des Limes.
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