Tracking Pixel im Postfach: Wie Mini-Bilder Daten weitergeben

Unsichtbarer Spion im Mail-Postfach:Tracking Pixel: Wie Mini-Bilder heimlich Daten weitergeben

Sven Rieken

von Sven Rieken

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Tracking Pixel sind winzig kleine Mini-Bilder, die auf dem Schirm nicht zu erkennen sind, aber große Wirkung haben können: Sie geben ungefragt private Informationen weiter.

Foto eines Benutzers, der den Bildschirm eines Laptops berührt. Im letzten Jahr gingen bei Action Fraud mehr als 15.000 Meldungen über Hackerangriffe auf E-Mails und soziale Medien ein.

Tracker sind wie Datenspione, die dem Absender den eigenen Standort verraten. Das Risiko für die digitale Privatsphäre wird immer größer.

12.12.2025 | 1:40 min

Urlaub, Gewinnspiele, Kreditangebote: Im Spam-Ordner landet Tag für Tag scheinbar zufällig ausgewählter Content. Doch die oft bunten Werbebotschaften haben es in sich: Darin finden sich versteckte IDs, die dem Absender mitteilen, dass die Mail geöffnet wurde, wann und mit welchem Gerät.

Der Trick: Die IDs sind individuell und damit dem Nutzer zuordenbar. Nach und nach entsteht für zum Beispiel einen Werbeanbieter ein ziemlich genaues Bild vom Empfänger: Welche Mails öffnet der Nutzer und wie schnell? Sprich: Wofür interessiert sich der Nutzer und welche Vorlieben hat er?

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14.10.2025 | 23:25 min

Tracking-Pixel: Mini Bilder sammeln unbemerkt Informationen

Dieses Tracking mit Bildern ist offensichtlich - die Bilder sind offensichtlich. Doch was, wenn die Bilder so klein sind, dass der Nutzer sie nicht erkennen kann, von dem Tracking also nichts bemerkt? Dann sind Tracking Pixel im Spiel. Und diese Mini-Bilder sind nur ein Bildpunkt, also einen Pixel groß.

Das Mailprogramm lädt sie wie jede andere Grafik, auf dem Bildschirm aber sind sie praktisch unsichtbar. Im Hintergrund können sie jedoch melden, dass eine E-Mail geöffnet wurde, und zwar zu welchem Zeitpunkt, aus welcher Region und mit welchem Gerät.

Das Hauptproblem ist, dass der Nutzende gar nicht weiß, dass das passiert.

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Hamburger Datenschutzbeauftragter sieht Transparenzproblem

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs sieht darin vor allem ein Transparenzproblem. Tracking finde damit auf dem Endgerät statt, ohne dass vielen bewusst sei, dass beim bloßen Lesen einer Mail bereits ein Überwachungsverfahren in Gang gesetzt werde.

Aus rechtlicher Sicht ist die Lage eindeutig: Solche Techniken dürfen nicht ohne vorherige Information und Einwilligung eingesetzt werden. Wer Newsletter verschickt, muss erklären, was im Hintergrund passiert und eine Zustimmung einholen.

Wie unkompliziert die Technik funktioniert, zeigt ein an der Universität Hamburg entwickeltes Test-Tool. Professor Hannes Federrath schickt darüber Mails mit einem beliebigen Text und frei gewähltem Absender. Zusätzlich ist ein Tracking-Pixel eingebettet. Fast in Echtzeit erscheint die Rückmeldung, dass die Nachricht geöffnet wurde. Eine ID-Nummer macht sichtbar, welcher Empfänger geöffnet hat

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11.12.2025 | 2:30 min

IDs verpackt in Mini-Bildern tracken Nutzer

Im Interview mit ZDFheute beschreibt der Professor, wie aus vielen Öffnungssignalen mehr wird als eine Momentaufnahme. Hannes Federrath erklärt:

E-Mails enthalten kleine ID-Nummern, die man rückverfolgen kann. Daraus entsteht ein Profil.

Professor Hannes Federrath, Universität Hamburg

Über längere Zeit lasse sich erkennen, ob jemand eher auf Urlaubsangebote, Gewinnspiele oder Kreditwerbung reagiert. Aus solchen Mustern können detaillierte Nutzungsprofile entstehen, die für personalisierte Werbung, aber auch für andere Zwecke interessant sind.

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11.11.2025 | 2:35 min

Tipp: Automatisches Laden von Bildern deaktivieren

Der Informatiker empfiehlt daher, das automatische Laden von Bildern im E-Mail-Programm abzuschalten. "Entfernte Inhalte laden…" heißt die Funktion bei den meisten Programmen. Hier unbedingt den Haken ausschalten oder die "Blockieren"-Funktion aktivieren - je nach Tool.

Dann, so Federrath, würden externe Inhalte, also in erster Linie die Bilder, erst nach ausdrücklicher Zustimmung geladen. So kann der Nutzer auswählen, welcher Absender seriös und welcher nur auf Daten-Spurensuche ist.

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Spam- und Werbemails: Auch Cookies löschen hilft

Zusätzlich lässt sich die Spur einschränken, wenn Browserdaten und Cookies regelmäßig gelöscht oder der private Modus genutzt werden, vor allem nach Klicks auf Links aus Werbemails.

Datenschützer Fuchs kann sich auch gut vorstellen, dass die Versender dieser Mails in Zukunft deutlicher auf die Spionage hinweisen müssen. Oft reicht das Einverständnis für den Newsletter, um Tracking-Pixel einzusetzen. Die Datenschützer wollen in Zukunft einen deutlicheren Hinweis auf die Mini-Bilder und dass die Nutzer auch widersprechen können. Bis dahin sollte man also vorsichtig sein, welche Mails komplett geladen auf dem Rechner landen dürfen.

Sven Rieken ist Korrespondent im ZDF-Studio in Hamburg.

Über dieses Thema berichtet heute am 12.12.2025 um 17 und 19 Uhr.

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