Viele Spanier müssen auf Strandurlaub im eigenen Land verzichten

Kein Urlaub am heimischen Strand:Viele Spanier müssen auf Strandurlaub verzichten

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Laut einer Analyse ist der einheimische Tourismus an den beliebtesten spanischen Stränden stark zurückgegangen. Viele Spanier können sich den Urlaub dort nicht mehr leisten.

Menschen am Strand von Portals Nous.
Spanien ist stark vom Tourismus abhängig.
Quelle: dpa

Viele Spanier können sich angesichts der vom Tourismus befeuerter Hotel- und Mietpreise einen Strandurlaub im eigenen Land nicht mehr leisten.
Die 25 wichtigsten Reiseziele an der spanischen Mittelmeer- und Atlantikküste verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang des einheimischen Tourismus um 800.000 Personen, während die Zahl der ausländischen Besucher um 1,94 Millionen anstieg.
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Dies geht aus unveröffentlichten Daten hervor, die das Analyseunternehmen inAtlas ausgewertet hat. Der Trend scheint sich fortzusetzen, denn das nach Frankreich am zweitmeisten besuchte Land der Welt erwartet in diesem Jahr einen Rekord von 100 Millionen ausländischen Besuchern.

Spanien ist stark vom Tourismus abhängig

"Die Preise sind unverschämt gestiegen. Die gesamte spanische Küste ist sehr teuer", sagte Wendy Davila, eine der Betroffenen, zu Reuters. Die 26-Jährige verzichtete auf eine nach Cadiz an der Südküste geplante Reise mit ihrem Freund, um stattdessen die Stadt Burgos im Landesinneren zu besuchen.
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Davila, die als Kind die Ferien an den Stränden um Alicante verbrachte sagte weiter:

Heutzutage fährt man nicht mehr in den Urlaub wohin man will, sondern wohin man kann.

Wendy Davila

Mit seinen 48 Millionen Einwohnern - die Hälfte der jährlichen ausländischen Besucher - ist Spanien stark vom Tourismus abhängig. Dieser macht über 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
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Preise schießen in die Höhe

Nach dem auf die Auswertung von entsprechenden Daten spezialisierten Unternehmen Mabrian sind die Hotelpreise in den letzten drei Jahren um 23 Prozent auf durchschnittlich 136 Euro pro Nacht gestiegen.
Nach Angaben des Beratungsunternehmens Tecnitasa sind die Preise für Ferienhäuser und -wohnungen am Strand seit Mitte 2023 ebenfalls um 20,3 Prozent gestiegen. Die meisten Wohnungen sind bereits im ersten Quartal für den Sommer ausgebucht.

Es wird für spanische Urlauber immer schwieriger, sich eine Ferienwohnung am Strand zu leisten.

Jose Maria Basanez, Präsident der Tecnitasa-Gruppe

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Laut inAtlas blieben ausländische Touristen im vergangenen Jahr durchschnittlich acht Nächte an den besten spanischen Stränden, während Einheimische sich nur die Hälfte dieser Zeit leisten und ein Viertel des Geldes ausgeben konnten.
Quelle: Reuters

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