Hitze: Frankreich, Spanien und Co. im Ausnahmezustand

Höchste Warnstufe wegen Hitze:Mittelmeerländer im Ausnahmezustand

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Länder wie Frankreich, Spanien und Griechenland leiden weiterhin unter einer extremen Hitzewelle. In Frankreich wurden weitreichende Maßnahmen getroffen, der Eiffelturm bleibt zu.

Extreme Hitzewellen über Europa
In vielen Teilen Europas steigen die Temperaturen auf über 40 Grad. Vor allem Südeuropa erlebt rekordverdächtig hohe Temperaturen: In Spanien werden Höchsttemperaturen von 46 Grad gemessen.30.06.2025 | 2:05 min
Die Hitzewelle in Frankreich bewegt sich auf ihren Höhepunkt zu und versetzt das Land in einen Ausnahmezustand. Für 16 Departements einschließlich der Millionenmetropole Paris rief der Wetterdienst Météo France die höchste Warnstufe rot aus, mit erwarteten Spitzentemperaturen von bis zu 41 Grad.
Für 68 weitere Departements gilt die Warnstufe Orange mit erwarteten Höchsttemperaturen von 36 bis 39 Grad. In sieben anderen Departements wurde bereits vor Unwettern gewarnt. Nahezu ganz Frankreich befindet sich somit im Griff der extremen Wetterlage.
Eine Frau schützt sich mit einem Schirm vor der Sonne.
In Teilen Deutschlands sollen es über 38 Grad werden. Das ist für viele nicht nur unangenehm, sondern sogar gefährlich. Deshalb häufen sich die Forderungen nach Hitze-Regeln.01.07.2025 | 1:28 min

Eiffelturm bleibt wegen Hitze geschlossen

Die Krankenhäuser im Land seien auf die Aufnahme von Menschen vorbereitet, denen die Hitzewelle gesundheitlich zu schaffen macht, sagte Gesundheitsminister Yannick Neuder dem Sender BFMTV. Die Kliniken rüsteten sich dafür genauso wie bei einer Grippewelle.
Im Großraum Paris wurden Einschränkungen für den Autoverkehr erlassen. Nur umweltschonende Wagen mit entsprechenden Plaketten durften dort fahren. Außerdem wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den Hauptstraßen um 20 Kilometer pro Stunde reduziert, wie die Präfektur mitteilte.
Was Städte im Bereich Hitzeschutz unternehmen können: Sie können hitzerestistente Straßenbeläge, Trinkwasserbrunnen und freigelegte Gewässer sowie Sonnendächer im öffentlichen Raum einplanen. Sie können die breite Bevölkerung über Hitzerisiken aufklären. Es kann Hitzeregeln für Großveranstaltungen an heißen Tagen geben. Auch Hinweise auf klimatisierte Bereiche, etwa Kirchen, Einkaufszentren und Museen, helfen. Gefährdete Gruppen lassen sich beispielsweise mit einem Warnsystem oder einem Hitzetelefon über Maßnahmen aufklären. Mehr Grünflächen und schattenspendende Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung sowie Frischluftschneisen sorgen für Kühlung.
Quelle: Umweltbundesamt, Initiative Klima Mensch Gesundheit

Im Eiffelturm, dem wohl berühmtesten Wahrzeichen der Stadt, bleibt wegen der Hitze bis einschließlich Mittwoch die Spitze für Besucher geschlossen. Die erste und zweite Etage des 330 Meter hohen Bauwerks sollen weiterhin zugänglich bleiben. Für Schlange stehende Besucher stünden auf dem Weg zum Eiffelturm Trinkbrunnen zur Verfügung.
1.350 Schulen wurden angesichts der Hitze vollständig oder am Nachmittag geschlossen. Die Feuerwehr war vielerorts in Alarmbereitschaft, denn es brachen bereits einige Brände auf ausgetrockneten Feldern und in der Natur aus.
Hitzewellen: Klimaziele müssen ambitioniert bleiben
phoenix tagesgespräch mit Prof. Dirk Messner (Nachhaltigkeitsforscher, Präsident des Umweltbundesamtes) zu zunehmenden Hitzewellen und den Klimazielen der Bundesregierung01.07.2025 | 7:11 min

Mittelmeer zwischen Festland und Balearen bis zu 30 Grad warm

Die gegenwärtige Hitzewelle betrifft auch andere Mittelmeerländer. Spanien meldete am Montag mit 46 Grad Celsius in Huelva einen neuen Juni-Hitzerekord.
Der spanische Wetterdienst Aemet meldete einen Temperaturrekord für das Balearen-Meer: Die See zwischen dem spanischen Festland und Inseln wie Mallorca und Menorca erreichte demnach bis zu 30 Grad Celsius. Das Mittelmeer war bis zu sechs Grad wärmer als normalerweise zu dieser Jahreszeit.
Im portugiesischen Mora kletterte das Thermometer bis auf 46,6 Grad. In Portugal wird für Dienstag jedoch mit einer leichten Entspannung der Lage gerechnet. In allen bis auf acht Gebieten soll nur noch die zweithöchste Hitzewarnstufe orange gelten. In Castel Branco im Zentrum des Landes sowie in Beja und Evora soll es allerdings 40 Grad heiß werden, in der Hauptstadt Lissabon immerhin 34 Grad.
In Italien gilt für 18 Städte, darunter Rom, Mailand, Verona und Palermo, die höchste Hitze-Warnstufe. Auch in Kroatien und Montenegro warnen die Behörden die Menschen vor extremer Hitze. In der Türkei wurden bis Montag mehr als 50.000 Menschen vor Wald- und Buschbränden in Sicherheit gebracht, insbesondere in der westlichen Provinz Izmir. Auch Griechenland kämpft gegen Waldbrände.
Quelle: dpa, AFP, Reuters

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