"Beach Boys"-Gründer Brian Wilson gestorben

Sänger der Kultband:"Beach Boys"-Gründer Brian Wilson gestorben

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In den 60er Jahren wurden die "Beach Boys" mit Hits wie "Good Vibrations", "Surfin' USA" und "I get around" weltberühmt. Nun ist ihr Sänger und Mitgründer Brian Wilson gestorben.

Wilson, Brian - 2008
heute journal11.06.2025 | 2:16 min
Er galt als Visionär und kreatives Genie der legendären Beach Boys - nun ist Brian Wilson gestorben. Der Mitgründer und Sänger der Band starb im Alter von 82 Jahren, wie es in einer Mitteilung seiner Familie hieß. Weitere Details, etwa zur Todesursache, gab es zunächst nicht. Wilson war an einer Art Demenz erkrankt.
"Wir sind todtraurig mitzuteilen, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist. Uns fehlen die Worte", hieß es in einer auf Wilsons Accounts in Onlinediensten veröffentlichten Erklärung der Familie. "Wir wissen, dass wir unseren Kummer mit der Welt teilen."
Wilson hatte ein besonderes Gespür für Melodien, Arrangements und künstlerischen Ausdruck, die ihn zu einem der einflussreichsten Künstler der Welt machten.

Die Beach Boys - Inspiration selbst für die Beatles

Wilson war mit der Band The Beach Boys und Hits wie "Good Vibrations", "Surfin' USA" und "I get around" weltweit berühmt geworden. Mit "Pet Sounds" gelang ihm 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das "beste Popalbum des 20. Jahrhunderts". Sogar Paul McCartney sagte einmal, dass ihn das Album zum Beatles-Meisterwerk "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" inspiriert habe.
The Beach Boys
The Beach Boys
Quelle: Imago

Wilson war der älteste von drei Brüdern, die den Kern der Beach Boys bildeten. Brian sang, spielte Bass und Keyboard, der 1998 verstorbene Carl spielte Lead-Gitarre und der 1983 gestorbene Dennis Schlagzeug.

Beach Boys seit 1988 in der "Rock and Roll Hall of Fame"

Die Beach Boys gehören zu den populärsten Gruppen der Rock-Ära, mit mehr als 30 Singles in den Top 40 und einem weltweiten Umsatz von mehr als 100 Millionen Dollar. Die Beach Boys, zu denen auch Wilsons Cousin Mike Love und sein Jugendfreund Al Jardine gehörten, wurden 1988 in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen.
Wilson wurde von vielen seiner Kollegen als kreatives Genie verehrt, von Elton John und Bruce Springsteen bis hin zu Smokey Robinson und Carole King. Der Schlagzeuger von The Who, Keith Moon, träumte davon, sich den Beach Boys anzuschließen. Für Paul McCartney war die Ballade "God Only Knows" einer seiner Lieblingssongs, der ihn oft zu Tränen gerührt habe.
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Eine Klangwelt, die über Jahrzehnte nachhallte

Wilson bewegte und faszinierte Fans und Musiker noch lange nachdem er keine Hits mehr schrieb. In seinen späten Jahren führten Wilson und eine treue Schar jüngerer Musiker "Pet Sounds" und sein restauriertes Werk "Smile" in Konzertsälen auf.
Wilson war ein großer, schüchterner Mann, teilweise taub (angeblich wegen der Schläge seines Vaters Murry Wilson), mit einem schiefen Grinsen. Ein Surfbrett berührte er eigentlich nur, wenn ein Fotograf dabei war. Aber über den Lebensstil in Kalifornien und aus musikalischen Einflüssen wie von Chuck Berry und den Four Freshmen zauberte er eine Klangwelt, die über Jahrzehnte hinweg nachhallte.

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Quelle: dpa

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Quelle: AFP, Reuters, AP

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