Philippinen von Supertaifun getroffen: Hunderttausende geflüchtet

Wirbelsturm "Fung-Wong":Supertaifun trifft Philippinen - Hunderttausende geflüchtet

|

Der Supertaifun "Fung-Wong" hat den Nordosten der Philippinen erreicht. Zwei Menschen starben bereits durch den Wirbelsturm. Mehr als eine Million Bewohner sind auf der Flucht.

Ein Luftbild zeigt vom Hochwasser betroffene Häuser in der Provinz Cagayan, nachdem ein Fluss aufgrund starker Regenfälle durch den Supertaifun Fung-wong über die Ufer getreten war.

Binnen einer Woche ist der zweite schwere Taifun über die Philippinen gefegt. Mindestens zwei Menschen starben – insgesamt waren die Auswirkungen aber wohl glimpflicher als zunächst befürchtet.

10.11.2025 | 1:18 min

Der Supertaifun "Fung-Wong" hat die Philippinen erreicht. Das Zentrum des Wirbelsturms traf am Sonntagabend (Ortszeit) in der Provinz Aurora im Nordosten des Inselstaats auf Land, teilte der Wetterdienst Pagasa mit. Aurora befindet sich auf der Insel Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt.

"Fung-Wong" ist nach Angaben des Wetterdiensts Pagasa ein Supertaifun - ein besonders starker und gefährlicher tropischer Wirbelsturm. Zuletzt waren anhaltende Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde gemessen worden.

Katastrophenschutz: Mindestens zwei Menschen gestorben

Bereits vor seiner Ankunft auf Land hatte er für heftige Winde und sintflutartige Regenfälle gesorgt. Mindestens zwei Menschen kamen nach Angaben des Katastrophenschutzes in den östlichen Provinzen Catanduanes und Samar ums Leben.

In einigen Gebieten auf Catanduanes kam es zu Überschwemmungen. Auch in der südlichen Region Bicol auf Luzon gab es Berichte über Hochwasser.

Überflutete Landschaft auf den Philippinen durch den Supertaifun.

Fast eine Million Menschen wurden auf den Philippinen vor dem Taifun Fung-Wong in Sicherheit gebracht. Extremwetterlagen werden immer gefährlicher, sagt Meteorologin Thiele-Eich.

09.11.2025 | 17:11 min

Der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Jahren könnte laut Meteorologen mit seinem 1.800 Kilometer breiten Wind- und Regenband zwei Drittel des Archipels erfassen.

Merh als eine Million Menschen fliehen vor Taifun 

Erst vor wenigen Tagen riss der verheerende Taifun "Kalmaegi" dort Hunderte Menschen in den Tod und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Da "Fung-Wong" noch mehr Wucht hat, mussten mindestens 1,1 Millionen Menschen sich vor der Ankunft des Sturms in Sicherheit bringen.

In einigen östlichen Provinzen wurde vorsorglich die Stromversorgung unterbrochen. Auf der philippinischen Hauptinsel Luzon wurde für Montag die Schließung von Schulen und Regierungsgebäuden angeordnet. In der Hauptstadt Manila wurden bislang fast 300 Flüge abgesagt.

Eine Frau geht an Zelten in einer Notunterkunft vorbei, während der Taifun Fung-wong am 09.11.2025, in Quezon City auf den Philippinen auf Land trifft.

Viele Menschen auf den Philippinen kamen wie hier in Quezon City in Zelten als Notunterkunft unter.

Quelle: AP

Laut Regierungsangaben könnten insgesamt 8,4 Millionen Menschen von "Fung-Wong" betroffen sein, darunter 5,7 Millionen in Küstengemeinden.

Erklärvideo über Wirbelstürme - Meteorologin Katja Horneffer erklärt

Katja Horneffer erklärt in 90 Sekunden, welche meteorologischen Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sich Hurrikane, Taifune und Zyklone über warmen Ozeanen bilden.

29.09.2025 | 1:36 min

Taifun "Kalmaegi" richtete zuletzt schwere Zerstörungen an

"Kalmaegi" hatte mit orkanartigen Böen, heftigen Regenfällen und meterhohen Flutwellen schwere Schäden auf den Philippinen und in Vietnam angerichtet. Allein auf den Philippinen kamen offiziellen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen ums Leben.

Es handelt sich um eine der schlimmsten Flutkatastrophen der vergangenen Jahre. Viele Menschen haben in den Schlamm- und Wassermassen alles verloren.

Anwohner räumen ihre durch den Taifun Kalmaegi beschädigten Häuser in Liloan, Provinz Cebu, Zentralphilippinen aus.

Der Klimawandel führt zu häufigeren Extremwetterlagen. Besonders sichtbar aktuell in Südostasien: Taifun "Kalmaegi" hinterließ auf den Philippinen und in Vietnam Verwüstung.

07.11.2025 | 1:16 min

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen getroffen. Der besonders schlimme Sturm "Haiyan" kostete im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben.

Auch in Vietnam sind solche Stürme keine Seltenheit: "Kalmaegi" war der 13. Sturm, der das südostasiatische Land in diesem Jahr traf.

"Hurrikan", "Zyklon" und "Taifun" beschreiben alle das gleiche Wetterphänomen. Mit welchem Namen Wissenschaftler diese Stürme bezeichnen, hängt davon ab, in welcher Region sie auftreten.

  • Im Atlantik und Nordpazifik werden die Stürme als "Hurrikan" bezeichnet, nach dem karibischen Gott des Bösen. 
  • Im Nordwestpazifik heißen sie "Taifune".
  • Im südwestlichen Indischen Ozean und im südwestlichen Pazifik werden sie als "schwere tropische Zyklone" bezeichnet. Im nördlichen Indischen Ozean heißen sie "schwere Wirbelstürme".

Um als Hurrikan, Taifun oder Zyklon klassifiziert zu werden, muss ein Sturm Windgeschwindigkeiten von mindestens 119 Kilometern pro Stunde erreichen.

Quelle: National Geographic


Quelle: dpa, AFP, AP

Mehr zu Naturkatastrophen

  1. Mitglieder des Amts für Brandschutz (Bureau of Fire Protection) und Anwohner reparieren eine beschädigte Zimmerdecke in der Stadt Baganga, Provinz Davao Oriental auf der südlichen Insel Mindanao, nachdem am 10. Oktober 2025 ein starkes Erdbeben der Stärke 7,4 den Süden der Philippinen erschüttert hat.

    Zentrum auf Insel Mindanao:Schweres Erdbeben auf Philippinen - mehrere Tote

    mit Video0:21

  2. Überlebende des Erdbebens übernachten in Zelten, nachdem ein starkes Erdbeben die Stadt Bogo in der Provinz Cebu in den Zentralphilippinen erschüttert hatte.

    Erdbeben der Stärke 6,9:Philippinen: Tausende Nachbeben und mehr Opfer

    mit Video0:22

  3. Zerstörungen durch den Taifun Ragasa

  4. Taiwan, Tainan: Anwohner inspizieren eine zerstörte Tempelanlage

    400.000 Haushalte ohne Strom:Taiwan: Zwei Tote durch Taifun "Danas"