Startup-Messe in München:Oktoberfest-Faktor: Netzwerken in Lederhosen
Eine internationale Startup-Messe in München setzt auf den Oktoberfest-Hype und will damit den Industriestandort Deutschland voranbringen.
Der Mittelstand gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Viele Start-ups setzen auf KI-Innovationen. Passend dazu startet heute „Bits and Pretzels“ in München.
29.09.2025 | 1:30 minInvestoren finden in Tracht und am Bierzelttisch. Die am heutigen Montag eröffnete Startup-Messe "Bits&Pretzels" in München wirbt mit dem Oktoberfest. In den ersten beiden Tagen trifft sich die internationale Startup-Szene auf dem Messegelände - für den dritten Tag wurde das gesamte Schottenhamel-Zelt auf der Theresienwiese gemietet.
Tracht ist während der gesamten Zeit ausdrücklich erwünscht. Nur zu kurze Partydirndl und Stofflederhosen sollten vermieden werden, so steht es auf der Website. Der Oktoberfest-Faktor sei mehr als nur "nettes Gimmick", so Veranstalter Felix Haas:
In der lockeren Atmosphäre eines Bierzelts verschwinden klassische Business-Hierarchien: Plötzlich sitzen Gründer, Dax-Vorstände, Investoren und internationale Tech-Stars an einem Tisch - auf Augenhöhe und in Tracht.
Felix Haas, Gründer Bits&Pretzels Messe
7.500 Teilnehmende werden erwartet, 2.500 Investoren seien eingeladen. Das Ziel: eine Vernetzung von Gründerinnen und Gründern mit Kapitalgebenden.
Rund eine Million Besucher strömten schon am ersten Wochenende auf die Münchner Theresienwiese. Bierzelte, Fahrgeschäfte und Feststimmung pur – das Oktoberfest läuft bis zum 5. Oktober. Mima-Reporterin Caroline Drees war als Wiesn-Neuling mittendrin.
24.09.2025 | 6:26 minHiesige Startups international bekannt machen
Das Motto in diesem Jahr: Connecting Europe. Die Messe will das globale Startup-Umfeld auf die europäischen jungen Unternehmen aufmerksam machen. 70 Prozent der Redner auf den Bühnen seien international.
Das diesjährige Motto: "Connecting Europe." Das Ziel: eine Vernetzung von Gründerinnen und Gründern mit Kapitalgebern.
In den vergangenen Jahren reisten internationale Bekanntheiten wie Barack Obama oder Arnold Schwarzenegger an. Aus der deutschen Bundespolitik sprechen in diesem Jahr Wirtschaftsministerin Katharina Reiche und Technologieministerin Dorothee Bär.
Können Startups den Industriestandort Deutschland stärken?
Es wird auch diskutiert, wie ein erfolgreiches Startup-Ökosystem den Industriestandort stärken und für Innovationen bei etablierten deutschen Mittelständlern sorgen kann.
Neues auf dem Oktoberfest: Neue Fahrgeschäfte und mehr bargeldlose Zahlungen.
19.09.2025 | 1:46 minDas Münchner Startup Remberg hat genau das vor. Mithilfe ihrer KI-Software sollen Mitarbeiter deutscher Industrieunternehmen direkt mit ihren Maschinen sprechen können.
Alles Wissen über die Maschine, das bisher in Ordnern und in den Köpfen einzelner Mitarbeiter ist, wird vernetzt. Kunden des 2018 gegründeten Unternehmens sind etwa Kärcher, Liqui Moly, Brandt Zwieback, Minimax oder Edding.
Gründungen in Deutschland stagnieren
Doch in Deutschland stagnieren die Gründungen in vielen Bereichen bereits seit Jahren, sagt Hanna Hottenrott, Professorin für Innovationsökonomik an der TU München.
Anlässlich des Oktoberfests ist am Vormittag der Trachten- und Schützenumzug in die Münchner Innenstadt gezogen. Rund 9.000 Menschen aus Europa präsentieren dabei ihre Gewänder.
21.09.2025 | 0:20 minDie Zahl der neuen Unternehmen reiche womöglich nicht aus, die deutsche Wirtschaft zukunftsfähig zu machen. Sie rät zu mehr Mut und besseren Startbedingungen für neue Unternehmen, darunter Grundlagen für Innovationsfinanzierung und weniger Bürokratie.
Auf der Bits&Pretzels-Messe wurde auch der neue Start-Up-Monitor 2025 vorgestellt, eine Befragung von mehr als 1.800 Startups in Deutschland. Trotz eines spürbaren Rückgangs des Geschäftsklimas auf das Niveau von 2020 würden 78,3 Prozent der Gründer*innen erneut ein Startup gründen. Besonders viel Bewegung zeigt sich im Bereich der Künstlichen Intelligenz, der bei 45,1 Prozent der Startups inzwischen zentraler Bestandteil des Produkts ist. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft etablierter Unternehmen zur Zusammenarbeit: Nur noch 56,0 Prozent der Startups kooperieren mit etablierten Unternehmen, ein Rückgang gegenüber 61,9 Prozent im Vorjahr. (Quelle: ZDF)
Neue Gründungs-Anlaufstelle, fordert Professorin
Aktuell gehe es kaum ohne einen teuren Anwalt und Steuerberater. Die Professorin schlägt eine zentrale Anlaufstelle für die Registrierung von neuen Unternehmen vor, die gleichzeitig Beratung anbietet - automatisiert und digital.
Dauert eine Unternehmensgründung in Deutschland bis zu 100 Tagen, sind es in Großbritannien etwa nur drei Tage durchschnittlich.
Hanna Hottenrott, Professorin für Innovationsökonomik, TU München
Das mache auch einen finanziellen Unterschied.
Das Oktoberfest hat eröffnet. Ein Überblick über die Sicherheitsmaßnahmen und die Bierpreise.
20.09.2024 | 2:09 minEine neue einheitliche europäische Unternehmensform?
Einige in Deutschland ansässige Unternehmen würden sogar statt einer GmbH eine US-amerikanische C-Corp gründen, weil es unkomplizierter und teils innerhalb von 24 Stunden möglich sei, erzählt Andre Retterath, vom Wagniskapitalgeber Earlybird:
Es kann nicht sein, dass deutsche Startups von Tag eins an ihren juristischen Sitz in die USA verlegen und der Wert dort entsteht - anstatt bei uns.
Andre Retterath, Investor
Der Investor setzt sich für eine neue europäische Unternehmensform ein, angelehnt an die US-amerikanische: Leichter zu gründen und einheitlich in ganz Europa.
Deutschland hat gute Voraussetzungen
Deutschland habe grundsätzlich gute Voraussetzungen für Startups, so Retterath. Auch die hiesigen erfolgreichen Mittelständler und ihre Expertise seien ein Standortvorteil.
In Stuttgart diskutieren die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Länder über bessere Bedingungen für Gründerinnen und Gründer. Weniger Bürokratie, mehr Förderung – das soll die Start-up-Szene stärken. Max Schwarz berichtet vom Treffen.
05.06.2025 | 2:33 minWissen, etwa in Form von vielen naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen, sei vorhanden. Doch im Verhältnis sei die Zahl der in diesen Feldern gegründeten Startups niedriger als in den USA oder Großbritannien.
Auch der Investor wünscht sich mehr Mut - und Risikobereitschaft von etablierten Unternehmen, früher mit Startups zusammenzuarbeiten.
Oktoberfestfaktor: So viele Meetings wie selten
Die Bits&Pretzels Messe sei derweil für die Vernetzung in der Branche sehr wichtig, sagt Retterath. Viele Geschäftsleute seien tatsächlich für das Oktoberfest in der Stadt. Er habe in diesen Wochen so viele Meetings in München wie selten in einem so kurzen Zeitraum.
In München hat wieder das Oktoberfest begonnen. Wir begleiten Sanitäter, die hier meist der ungewöhnlichste Einsatz des Jahres erwartet.
24.09.2025 | 6:02 minDie Messe selbst hat natürlich auch die für Startups so typische Bierdeckel-Gründergeschichte parat. Begonnen hat alles 2014 mit einem Gründerstammtisch im Hofbräuhaus.
Elisa Miebach ist Reporterin im Landesstudio Bayern.
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