Wiesn nach Bombendrohung wieder geöffnet:Volle Zelte, leerere Gassen - und ein Verlängerungs-Vorschlag
Stundenlang blieb das Oktoberfest wegen einer Bombendrohung geschlossen, am Abend durfte dann wieder gefeiert werden. Vom Gastgewerbeverband kommt ein nicht uneigennütziger Vorschlag.
Nach einer Bombendrohung war das Münchner Oktoberfest zwischenzeitlich geschlossen. Hintergrund ist ein tödlicher Familienstreit.
01.10.2025 | 1:31 minNach dem Brand, Schüssen und einer Bombendrohung gegen das Oktoberfest ist München am Mittwochabend langsam wieder in den Alltag zurückgekehrt. Ab 17.30 Uhr startete der Festbetrieb auf der Wiesn, Besucherinnen und Besucher wurden auf das Gelände gelassen.
Während in den großen Zelten weit und breit kein freier Platz zu finden war und wie an anderen Wiesn-Tagen ausgelassen gefeiert wurde, bot sich draußen ein anderes Bild. Die Gassen wirkten einem dpa-Reporter zufolge merklich leerer als zuvor.
An vielen Verkaufsständen war demnach wenig los, an einem Autoscooter fuhren zwei Mitarbeiter alleine im Kreis. Auch Verkäufer und Sicherheitskräfte bestätigen, dass es leerer sei.
Mittwoch im Kurzüberblick
- Ein Haus im Münchner Stadtteil Lerchenau war wohl am frühen Morgen in Brand gesteckt worden.
- Im Gebäude wurden Sprengfallen gefunden. Vor Ort stand außerdem ein völlig ausgebrannter Transporter.
- Nach aktuellem Stand wurde das Wohngebäude im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt.
- In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde eine schwer verletzte Person entdeckt, die später verstarb. Es soll sich um den Tatverdächtigen handeln.
- Am Abend wurde ein zweiter Toter bestätigt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den 90 Jahre alten Vater des Tatverdächtigen.
- Das Oktoberfest blieb bis 17:30 Uhr geschlossen. (Quelle: dpa)
Das Münchner Oktoberfest musste wegen einer Bombendrohung zeitweise geräumt werden. Die Polizei wurde auf die Drohung durch einen Brandanschlag mit Sprengfallen aufmerksam.
01.10.2025 | 1:26 minDehoga sieht Wiesn weiter auf gutem Kurs
Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Sperrung könne man noch nichts Genaueres sagen, erklärte der Gastgewerbeverband Dehoga der Nachrichtenagentur dpa.
Ein Tisch, der jetzt nicht belegt worden sei, sei natürlich nicht nachzuholen. Andererseits sei die Wiesn bisher "sehr gut" gewesen, so Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. Sie könne durchaus noch "auskömmlich" werden.
Sorgen, dass Gäste nach der Bombendrohung am Mittwoch und der Überfüllung am Samstag fernbleiben, hat Geppert nicht. Das schnelle Handeln am Mittwoch habe bei den Gästen Sicherheit ausgestrahlt, ist er überzeugt.
Nachdem das Münchner Oktoberfest wegen einer Bombendrohung zwischenzeitlich schließen musste, hat es nun wieder geöffnet. Eva Schiller berichtet über die Stimmung vor Ort.
01.10.2025 | 1:19 minVerlängerung des Oktoberfests?
Gleichwohl brachte der Landesgeschäftsführer der Dehoga eine Verlängerung des Oktoberfests ins Spiel. Dies wäre auch ein Zeichen, dass man sich die Lebensfreude nicht verderben lasse, so Geppert.
Schließlich sei die Wiesn "ein weltbekanntes Symbol für bayerische Gastfreundschaft, Lebensfreude und Zusammenhalt".
Wirtschaftsfaktor Wiesn
Ob eine Verlängerung überhaupt möglich wäre, ist eine andere Frage. Dabei ginge es nicht nur um die Erlaubnis der Stadt, sondern auch um die Frage, ob das dafür nötige Personal so kurzfristig aufgeboten werden könnte.
Das meist 16 Tage dauernde Oktoberfest ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Nach früheren Angaben der Landeshauptstadt München lässt ein durchschnittlicher Gast rund 90 Euro auf der Wiesn.
Der Start des Oktoberfests ist ein Großereignis. Hinter der guten Stimmung steckt die unsichtbare Arbeit vieler Helfer, um für Sicherheit und Gesundheit der Besucher zu sorgen.
01.10.2025 | 8:59 minZusammen mit weiteren Ausgaben etwa für Übernachtungen habe der gesamte Wirtschaftswert des bekanntesten Volksfestes der Welt im vergangenen Jahr geschätzte 1,48 Milliarden Euro betragen.
Bis zur Halbzeit hatten 3,5 Millionen Menschen das Oktoberfest besucht, etwas weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rekord für die komplette Wiesn liegt bei 7,2 Millionen Besuchern.
Ermittlungen dauern an
Hintergrund der stundenlangen Schließung am Mittwoch war eine Drohung gegen das Oktoberfest in Zusammenhang mit einem Brand und zwei Toten im Münchner Norden. Die Ermittlungen dauern an.
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