Lidl von Verbraucherzentrale wegen irreführender Werbung verklagt
"500 Produkte günstiger":Klage gegen Lidl wegen irreführender Werbung
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Mit dem Slogan "Sofort dauerhaft 500 Produkte günstiger" wirbt Lidl für die "größte Preissenkung der Geschichte". Die Verbraucherzentrale klagt dagegen wegen Irreführung.
Lidl teilte mit, nach derzeitigem Kenntnisstand sei dem Unternehmen die Klage nicht bekannt (Symbolfoto).
Quelle: Imago
An Superlativen wurde nicht gespart. Die angeblich "größte Preissenkung seiner Geschichte" kündigte Lidl Ende Mai an. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Discounter-Kette nun wegen irreführender Werbung verklagt.
Die Aussage "Sofort dauerhaft 500 Produkte günstiger" erwecke den Eindruck, dass eine große Zahl an Produkten unmittelbar und dauerhaft im Preis gesenkt worden sei, erklärte die Verbraucherzentrale am Freitag. Tatsächlich aber liefere Lidl - auch auf Nachfrage der Verbraucherschützer - keine vollständige und überprüfbare Liste der Produkte.
Die Preise von Grundnahrungsmitteln sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Aldi und Lidl haben nun angekündigt die Preise dauerhaft zu senken.27.05.2025 | 1:49 min
"Das ist für Kundinnen und Kunden nicht nur intransparent, sondern aus unserer Sicht auch rechtlich unzulässig", erklärte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Wer mit so konkreten Zahlen und Versprechen wirbt, muss sie auch belegen.
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Armin Valet, Verbraucherzentrale Hamburg
Die Verbraucherzentrale Hamburg beruft sich bei ihrer Klage nach eigenen Angaben auf Verstöße gegen die Lebensmittelinformationsverordnung sowie das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Klage: Lidls Versprechen unwahr und irreführend
Lidls Aussagen seien unwahr, irreführend und verletzten die Informationspflichten gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Klage wurde demnach beim Landgericht Heilbronn in Baden-Württemberg eingereicht. Lidl hat seinen Sitz in der Nachbarstadt Neckarsulm.
Was hinter den angekündigten Preissenkungen von Aldi, Lidl und Co. steckt und ob Kunden langfristig profitieren, erklärte Handelsexperte Prof. Stephan Rüschen bei ZDFheute live.26.05.2025 | 7:50 min
Professor Carsten Kortum von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg beobachtet, die Preissenkungen kämen bei den Menschen zwar an. Sie seien aber vergleichsweise moderat.
Seiner Meinung nach sind Preisnachlässe "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", denn die Lebensmittelpreise seien seit Beginn der Corona-Pandemie um über 35 Prozent gestiegen.
Angesichts der gravierenden Preisentwicklung seit 2020 sind aktuelle Rückgänge kaum spürbar.
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Lidl möchte sich zu gerichtlichen Verfahren nicht äußern
Lidl teilte mit, nach derzeitigem Kenntnisstand sei dem Unternehmen die Klage nicht bekannt. Zu gerichtlichen Verfahren möchte sich Lidl demnach grundsätzlich nicht äußern.
Vier Insider von Lidl packen aus und decken versteckte Fallen auf. Sie warnen vor scheinbaren Schnäppchen und falschen Versprechen. Es sind die Maschen eines verschwiegenen Konzerns.