Was über den Fall bekannt ist:Sechs Jahre vermisst: Neue Hoffnung im Fall Rebecca?
Seit 2019 ist Rebecca aus Berlin verschwunden. Nun sehen die Ermittler einen neuen Ansatz, um die 15-Jährige doch noch zu finden. Was ist über den Fall bisher bekannt?
Vor sechs Jahren ist die Schülerin Rebecca aus Berlin verschwunden. Die Polizei sucht seitdem Beweise für ein Verbrechen. Jetzt graben sie das Grundstück der Großeltern des Hauptverdächtigen um.
21.10.2025 | 1:58 minWas hat den aktuellen Großeinsatz der Polizei ausgelöst?
Polizei und Staatsanwaltschaft sprechen davon, dass "nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen" Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der inzwischen 33 Jahre alte Hauptverdächtige Rebecca getötet haben könnte. Die Leiche sowie Rebecca gehörende Dinge könnte er demnach - zumindest vorübergehend - auf das Grundstück seiner Großeltern im brandenburgischen Tauche gebracht haben. Bei dem Hauptverdächtigen handelt es sich um Rebeccas Schwager.
Was geschieht bei dem Einsatz in Tauche?
Zunächst haben rund 115 Beamte der Polizei und des Bundeskriminalamts das Grundstück der Großmutter des Hauptverdächtigen in der Gemeinde im Landkreis Oder-Spree abgesucht. Die 72-Jährige war laut Behörden am Montag vor Ort. Leichenspürhunde, ein Bagger sowie Drohnen und Messgeräte - darunter ein sogenannter Bodenradar - wurden eingesetzt.
Am Tag zwei des Großeinsatzes stand ein weiteres Grundstück in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf im Brandenburger Landkreis Oder-Spree, im Fokus. Auf dem etwa einen halben Hektar großen Grundstück sollen die Großeltern des 33-Jährigen bis 2005 gewohnt haben. Der Verdächtige soll sich dort ausgekannt haben. Erneut waren Leichenspürhunde im Einsatz. Auch ein nahe gelegenes Waldgrundstück sollte abgesucht werden.
Wann verschwand Rebecca und unter welchen Umständen?
Die damals 15 Jahre alte Rebecca schläft in der Nacht zum 18. Februar 2019 bei ihrer Schwester und deren Mann in Britz in Berlin-Neukölln. Von dort aus sollte sie zur Schule gehen.
Nach sieben Jahren Haft wegen Vergewaltigung wurde Christian B. aus der JVA Sehnde entlassen. Er wird verdächtigt, 2007 die damals dreijährige Maddie in Portugal entführt und getötet zu haben.
17.09.2025 | 3:20 minDer damals 27 Jahre alte Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Seitdem fehlt von Rebecca jede Spur.
Warum verdächtigt die Polizei den Schwager?
Weil die Mutter Rebecca nicht erreichte an jenem 18. Februar, rief sie den Schwager an. Der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief der 27-Jährige zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam die Jugendliche nicht an und auch nicht zurück nach Hause.
Am selben Tag und tags darauf wurde das Auto der Familie auf der Autobahn A12 Richtung Polen mit Hilfe eines Kennzeichenerfassungssystems erfasst - laut Staatsanwaltschaft auch in der Nähe von Tauche. Außer dem Schwager hatte nach den Ermittlungen niemand Zugriff auf den pinken Twingo.
Nach der langen Suche nach dem achtjährigen Fabian aus Güstrow wurde nun eine Leiche in einem Waldstück gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus.
14.10.2025 | 1:58 minEine nachvollziehbare Erklärung für die Fahrt gab der Mann nicht ab. Die Polizei verdächtigte ihn schon früh. Er wurde am 28. Februar 2019 festgenommen - kam aber schnell wieder frei, weil der Ermittlungsrichter keinen dringenden Tatverdacht feststellen konnte. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte das nicht und erreichte, dass der Verdächtige in Untersuchungshaft kam. Nach knapp drei Wochen kam er aber wieder frei.
Was sagt der Schwager?
Der Mann bestreitet, Rebecca getötet zu haben. Er gibt an, Rebecca habe das Haus verlassen. Das konnte die Mordkommission anhand der Handydaten nicht feststellen. Sie geht davon aus, "dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat", wie die Staatsanwaltschaft mehrfach betonte.
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22.05.2024 | 44:00 minOb er aktuell erneut von der Polizei befragt wurde, ist unklar. Staatsanwaltschaftssprecher Petzold sagte dazu "aus ermittlungstaktischen Gründen" mache er keine Angaben. Die Verteidigung des 33-Jährigen äußerte sich nicht auf eine Anfrage. Rebeccas Familie stand immer hinter ihm.
Wie geht es nun weiter?
Bis Dienstagmittag machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben dazu, ob bei den Durchsuchungen in Tauche mögliche Beweismittel gefunden wurden. Unklar war auch, wie lange der Einsatz südöstlich der Hauptstadt noch laufen soll.
Hinweise erhoffen sich die Ermittler auch noch durch einen Zeugenaufruf zum Auto der Familie, einem pinken Twingo. Sie fragen, wer den Wagen rund um den 18. Februar 2019 im Bereich der A12 Richtung Polen oder Tauche gesehen haben.
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