Getöteter Polizist in Völklingen:Simon B. wurde auch in den Kopf geschossen
Die Staatsanwaltschaft hat neue Details zum Fall des getöteten Polizisten in Völklingen im Saarland genannt. Offenbar schoss der Täter Simon B. auch in den Kopf.
Der getötete Polizist Simon B. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
Quelle: IMAGO/BeckerBredelDer in Völklingen im Saarland getötete Polizist ist von sechs Schüssen getroffen worden und starb infolge von Blutverlust. Das teilte die Staatsanwaltschaft gemeinsam mit weiteren Details zu der Tat vom vergangenen Donnerstag mit.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion seien bei dem 34-jährigen Polizisten Schussverletzungen unter anderem an Kopf und Rumpf festgestellt worden.
Der 18 Jahre alte Beschuldigte, der zuvor eine Tankstelle überfallen hatte, habe auch noch auf den Polizisten geschossen, als dieser bereits am Boden gelegen habe. Klar ist nun auch, dass der mutmaßliche Täter selbst in kritischem Zustand ist und in einem Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt wird.
Im Saarland wurde ein Polizist bei einem Tankstellenüberfall in Völklingen erschossen. Der 18-jährige Verdächtige hatte den Beamten zuvor eine Dienstwaffe entrissen.
22.08.2025 | 1:16 minWie kam der 18-Jährige an die Waffe?
Der 18-Jährige hatte am Donnerstag eine Tankstelle in Völklingen überfallen. Bewaffnet war er dabei laut Staatsanwaltschaft mit einem Besteckmesser mit abgerundeter Klinge. Er flüchtete zu Fuß und wurde von drei Polizisten - darunter ein Kommissaranwärter in Ausbildung - verfolgt.
Als die Beamten den Mann festhalten wollten, wurde laut Staatsanwaltschaft zunächst ein sogenannter Taser eingesetzt. Dazu liefen aktuell noch technische Untersuchungen.
Wie der 18-Jährige dann genau an die Waffe eines Polizisten kommen konnte, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Unklar ist auch noch, um die Waffe welches Polizisten es sich handelte.
In Völklingen hat ein 18-Jähriger einen Polizisten mutmaßlich mit einer Dienstwaffe der Polizei erschossen. Ob die Polizei besser geschützt werden kann, erklärt Kriminologe Baier.
23.08.2025 | 10:13 minSchusswechsel zwischen Polizei und 18-Jährigem
Gesichert ist mittlerweile, dass der 18-Jährige mit der Polizeiwaffe mehrfach schoss - auf den 34-Jährigen und den Kommissaranwärter, die beide Schutzwesten trugen. Der Polizist in Ausbildung sei lediglich im Bereich der Schutzweste getroffen worden, auf den 34-jährigen Kollegen seien weitere Schüsse abgefeuert worden.
Die Ermittlungen in dem Fall führt inzwischen eine Mordkommission unter Leitung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Sie bittet "dringend" um Hinweise - insbesondere von Zeugen, die am Donnerstag zwischen 17.45 Uhr und 19.00 Uhr in der Umgebung des Tatorts waren. "Auch private Foto- oder Videoaufnahmen (zum Beispiel aus Dashcams oder Handys) können für die Ermittlungen von Bedeutung sein", heißt es weiter.
Hinweise nimmt die Polizei auf einem Hinweisportal oder telefonisch unter 0681/962-2133 entgegen.
Es liege mittlerweile Videomaterial von mehreren Privatpersonen vor, erklärt die Staatsanwaltschaft. Das werde ausgewertet. Vernehmungen von Zeugen, auch von einigen eingesetzten Polizisten, stünden noch aus. Die Ermittler beschäftigen sich den Angaben zufolge außerdem mit mutmaßlich beleidigenden, verunglimpfenden oder Straftaten billigenden Kommentaren im Internet.
Anschließend kamen laut Staatsanwaltschaft drei weitere Polizisten dazu. Es habe sich ein Schusswechsel entwickelt, im Zuge dessen der Beschuldigte geflüchtet sei.
Die Beamten hätten ihn "unter fortlaufendem wechselseitigen Beschuss" verfolgt. Dabei wurde der 18-Jährige laut Staatsanwaltschaft von zwei Schüssen getroffen. Weitere hinzugekommene Polizisten hätten ihn festgenommen.
Im Saarland wurde ein Polizist nach einem Tankstellenüberfall in Völklingen erschossen. Saarlands Ministerpräsidentin Rehlinger sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.
22.08.2025 | 1:27 minPsychiatrisches Gutachten steht noch aus
Bislang habe sich der Beschuldigte nicht eingelassen, hieß es von der Staatsanwaltschaft weiter. Die Untersuchungen, ob der 18-Jährige unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, seien noch nicht abgeschlossen.
Valide Erkenntnisse zu etwaigen psychischen Erkrankungen liegen noch nicht vor.
Staatsanwaltschaft Saarbrücken
Die Ermittlungen auch hierzu dauerten aber noch an.
Vorsorglich werde ein psychiatrisches Sachverständigen-Gutachten unter anderem zur Frage der Schuldfähigkeit eingeholt. Auch zur Frage, ob Voraussetzungen für die Anwendung von Jugendstrafrecht vorliegen, werde ermittelt.
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