Seit dem Morgen rollt der Verkehr wieder: Bahnstrecke Duisburg-Düsseldorf
Quelle: dpa
Nach dem Brandanschlag auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Duisburg ist die Strecke wieder freigegeben. Die Sperrung sei nach Reparatur der beschädigten Infrastruktur sowie Probefahrten seit den frühen Morgenstunden aufgehoben, teilte die
Deutsche Bahn mit. An der Strecke deponierte Brandsätze hatten die wichtige Nord-Süd-Verbindung seit Donnerstag lahmgelegt. "Es läuft alles wieder, wie es sein sollte", sagte eine Sprecherin am Samstag.
Die Polizei geht von Sabotage aus, der Staatsschutz ermittelt. Mutmaßlich sind Linksextremisten für den Anschlag verantwortlich, wie Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte. Auf der linken Plattform "Indymedia" war ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Ein "Kommando Angry Birds" reklamiert darin die Tat für sich. Dies sei den Behörden "als linksextremistische Mitmach-Kampagne" bekannt, sagte Innenminister Reul. Die Echtheit des Schreibens wird laut Polizei noch überprüft.
In NRW wurde ein zweiter Brandanschlag auf eine wichtige Bahnstrecke verübt. Welches Motiv dahinterstecken könnte, analysiert Extremismusforscher Prof. Hansen bei ZDFheute live. 01.08.2025 | 30:59 min
Zweite Brandstelle nur wenige Kilometer entfernt
Nach dpa-Informationen sollen die Täter eine Zündvorrichtung in einem Kabeltunnel platziert haben. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen.
Ein zweiter Brandschaden sei bei einer Begehung der Strecke am Freitag rund zwei Kilometer entfernt entdeckt worden. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass beide Brandsätze bereits am Donnerstag gezündet wurden.
Nach der Reparatur auf der gesperrten Bahnstrecke Duisburg-Düsseldorf entdeckten Bahn-Mitarbeiter einen neuen Brandschaden. Der Staatsschutz ermittelt wegen Sabotage.01.08.2025 | 0:19 min
Verkehrsminister: "Immenser Schaden"
Durch die Brände waren Kabel für die Steuerung von Weichen und Signalen zerstört worden. Hunderte Züge im Fern- und Regionalverkehr und Zehntausende Reisende hätten die Auswirkungen der Anschläge zu spüren bekommen, teilte die Bahn mit. Die Strecke Duisburg-Düsseldorf ist mit mehr als 620 Zügen täglich - Güterzüge nicht mitgezählt - eine der meistbefahrenen Bahn-Verbindungen in Deutschland.
Am Freitagmittag beendete die Polizei die Spurensicherung an der zweiten Anschlagsstelle. Danach konnten die Reparaturarbeiten beginnen. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) beklagte einen "immensen Schaden" und kündigte eine nachdrückliche Strafverfolgung an.
Gleichzeitig meldete das Unternehmen einen weiteren mutmaßlichen Brandanschlag, diesmal in Sachsen-Anhalt. Dort sei am Freitagabend an einer Strecke in Höhe des Ortsteils Webau in Hohenmölsen ebenfalls ein Kabelbrand entdeckt worden, teilte die Bahn mit. Ersten Ermittlungen zufolge stecke auch dort Brandstiftung dahinter. Es handele sich um eine Güterverkehrsstrecke für Kohletransporte. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in den beiden Bundesländern gibt, ist unklar.
Quelle: dpa