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Türmer für Registrierungspflicht:Juso-Chef rettet Frau mit Stammzellspende
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Juso-Chef Philipp Türmer hat Stammzellen gespendet - für eine Krebspatientin in Texas. Er fordert: Die Registrierung zur Stammzellspende sollte Pflicht werden.
Hat Ende Juni Stammzellen gespendet: Philipp Türmer, Vorsitzender der Jusos (Archivfoto).
Quelle: Peter Frischmuth
Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer hat einer an Blutkrebs erkrankten 64-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Texas Stammzellen gespendet. "Für mich war völlig klar, dass ich es mache", sagte er dem "Stern" laut Vorabmeldung vom Samstag. Er sprach sich dafür aus, die Registrierung für eine Stammzellspende zur Pflicht zu machen.
Menschen sterben, weil es nicht genügend Spender gibt.
Philipp Türmer, Juso-Chef
"Ich wäre dafür, dass jeder Bürger und jede Bürgerin, die vom Alter her infrage kommen, automatisch für eine Stammzellspende registriert wird, es sei denn, er oder sie widerspricht", sagte er dem Magazin.
Er selbst habe sich im Alter von 17 Jahren als potenzieller Spender registrieren lassen. Im April habe er den Anruf erhalten, dass er als Spender infrage kommen könnte. Der Termin für die Entnahme der Zellen lag kurz vor dem SPD-Parteitag Ende Juni - für Türmer "die stressigste Zeit des Jahres".
Die Registrierung erfolgt online. Erfüllt man die Voraussetzungen, kann man ein Registrierungsset nach Hause bestellen. Nach einem Wangenabstrich schickt man die Probe an das Labor zurück.
Voraussetzungen:
Ausschlusskriterien:
- Alter: 17 bis 55 Jahre
- Guter Gesundheitszustand
- Body-Mass-Index (BMI) zwischen 16,5 und 40
Ausschlusskriterien:
- Krebserkrankungen (auch ausgeheilt)
- Schwere Autoimmunerkrankungen oder chronische Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Rheuma und Multiple Sklerose
- Suchterkrankungen
Türmer: Hormonpräparate für Stammzellspende
Zur Vorbereitung musste der 29-Jährige sich fünf Tage lang morgens und abends selbst eine Spritze mit einem Hormonpräparat geben, das die Produktion von Stammzellen ankurbelt. In dieser Zeit habe er unter massiven Kopfschmerzen gelitten, eine der seltenen Nebenwirkungen. Die Entnahme erfolgte in der Berliner Charité und dauerte fünf Stunden. Trotz der Beschwerden würde er sofort wieder spenden, sagte der Juso-Vorsitzende: "Was sind schon fünf Tage Kopfschmerzen, wenn dafür jemand überlebt?"
Von der Empfängerin kennt Türmer nach eigenen Worten nur die Eckdaten. Es handelt sich um eine 1961 geborene Texanerin. Er hätte nichts dagegen, die Frau eines Tages auch persönlich kennenzulernen: "Ich warte, ob sie sich meldet."
Quelle: AFP, epd
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