Private Feuerwerke:Ärztepräsident: "Wilde Böllerei" an Silvester verbieten
Böller, Raketen, Feuerwerk - für die einen unverzichtbares Silvester-Spektakel, für die anderen eine große Gefahr. Der Ärztepräsident findet klare Worte.
Kurz vor dem Jahreswechsel fordert der Präsident der Bundesärztekammer ein Verbot privater Feuerwerke. "Wilde Böllerei" verletze zahlreiche Menschen und koste die Krankenversicherungen Millionen.
27.12.2025 | 0:27 minKurz vor dem Jahreswechsel hat der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, eindringlich ein Verbot privater Feuerwerke gefordert.
Niemand hat etwas gegen organisierte Feuerwerke an zentralen Plätzen, doch die wilde Böllerei muss untersagt werden.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer
Immer wieder schwere Verletzungen durch Böller
"Die Innenminister von Bund und Ländern müssen endlich handeln und die Bevölkerung vor den Gefahren der Knallerei schützen", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das habe "nichts mit Verbotskultur zu tun", sondern zeuge "von der Einsicht einer reifen Gesellschaft, etwas Gefährliches zu lassen".
Ungeregelte Knallerei führe immer wieder zu schweren Verletzungen, warnte Reinhardt. Jedes Jahr erlitten zahlreiche Menschen Verletzungen durch explodierende Feuerwerkskörper. Kinder und Jugendliche seien häufig von Knalltraumata betroffen. Hinzu kämen Verletzungen am Auge und Verbrennungen. "Das sorgt für volle Notaufnahmen in den Kliniken und kostet die gesetzliche Krankenversicherung Millionen."
Jedes Jahr flammt sie neu auf: die Debatte um das Böller-Verbot. Zwischen Tradition, Freiheit und Sicherheitsbedenken – welche Gefahren bestehen bei illegalen Böllern?
17.12.2025 | 1:48 minSchon Tage vor Silvester führte die Explosion eines Feuerwerkkörpers in Heidelberg zu schweren Verletzungen bei einem 18-Jährigen, der sich wohl über den Böller gebeugt hatte, als dieser explodierte. Laut Polizei erlitt er Splitterverletzungen in beiden Augen und Schnittwunden im Gesicht.
Knallkörper gegen Einsatzkräfte eingesetzt
Zudem habe man in der Vergangenheit immer wieder erlebt, dass Knallkörper als Waffen gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte eingesetzt würden. Viele Menschen hätten auch Angst vor der Knallerei, diese sei schlecht für das Klima und verursache enormen Müll.
Mit Blick auf die vielen Kriegsflüchtlinge in Deutschland etwa aus der Ukraine oder aus Syrien bezeichnete Reinhardt es als "vollkommen daneben", das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen. "Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Bomben und Granaten erleben müssen. Da löst die Silvesterknallerei nicht selten sogar Todesängste aus."
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