GdP gegen Böller: Silvester entwickelt sich "in falsche Richtung"

Interview

Polizei-Gewerkschafter zu Böllerverbot:Silvester entwickelt sich "seit Jahren in falsche Richtung"

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Gewalt gegen Retter und Hunderte Verletzte: Nur zwei Argumente der Polizeigewerkschaft GdP für ein Böllerverbot. Nicht nur an Silvester wird Feuerwerk für die Polizei zum Problem.

Böllerverbot

Besonders für "Blaulicht-Berufe" sei Silvester wegen Gefahr durch Böller kein friedliches Fest, so der Chef der Polizeigewerkschaft, Jochen Kopelke.

10.12.2025 | 6:46 min

Nach der besinnlichen Weihnachtszeit endet das Jahr für viele mit Feuerwerk und Böllern in der Silvesternacht. Für Einsatzkräfte bedeutet dies oft: Hunderte Einsätze, Verletzte, teils auch Gewalt gegen Retter. Mehr als 2,2 Millionen Menschen haben eine Petition der Gewerkschaft der Polizei Berlin mit dem Titel "Bundesweites Böllerverbot, JETZT!" unterschrieben. Im ZDF-Morgenmagazin erklärte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke:

Wir sehen, dass sich Silvester seit Jahren in die falsche Richtung entwickelt.

Jochen Kopelke, GdP-Vorsitzender

Kopelke kritisierte, dass Polizeikräfte immer häufiger mit Böllern und Raketen angegriffen würden. Für viele sei es ein friedliches Fest, für die "Blaulicht-Berufe" in Polizei, Krankenhäusern und Feuerwehr hingegen nicht. "Die Polizei-Stärken werden seit Jahren nur noch hochgefahren."

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Gewalt an Silvester: GdP-Chef will "in die Regionen gucken"

Das Böllerverbot sei für viele ein emotionales Thema, so der Gewerkschaftsvorsitzende. Nicht überall sei Gewalt an Silvester ein Problem: "Wir müssen in Deutschland in die Regionen gucken". Es gebe Regionen, die keinerlei Probleme hätten - dem gegenüber stünden "Hotspots - Berlin und andere Großstädte - da geht es so zur Sache, dass wir sagen, man muss dieses Tatmittel wegnehmen."

Und deswegen die Idee des Böllerverbots.

Jochen Kopelke, GdP-Vorsitzender

Die Ursachen für die teils entfesselte Gewalt sehe er in drei Entwicklungen: Zum einen sei Böller-Verkauf ein "Massengeschäft" geworden, in dem nicht ersichtlich sei, wer welche Menge kaufe. Ein weiteres Problem seien "rechtsfreie Räume" mancherorts in Deutschland, in denen insbesondere junge Gruppen keine Strafe für ihr Verhalten zu befürchten hätten. Drittens habe man an Silvester "unfassbar viele Betrunkene".

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Böller: Keine Einigung bei Innenministerkonferenz

In der Debatte über ein Böllerverbot hatte die Innenministerkonferenz in der vergangenen Woche keine Einigung erzielt. Diskutiert wurde auch der Vorschlag, künftig größere Gebiete als Böllerverbotszonen an Silvester auszuweisen.

"Dass die Innenminister mal wieder auf Zeit spielen, das kennen wir aus dem politischen Raum", sagte Kopelke. Er bekräftigte: "Das Böllerverbot wäre am einfachsten." Der Gewerkschafter griff ein Gegenargument auf: "Ja, es ist schwer Verbote durchzusetzen." Das gelte aber auch für schon bestehende Beschränkungen, etwa bei Cannabis. Es sei falsch, die Vollzugsproblematik an den Anfang der Diskussion zu stellen.

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Böller von Silvester sind das ganze Jahr ein Problem

Doch nicht nur an Silvester sind Böller aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei ein Dauerärgernis, so Kopelke. Auch im Bereich von Fußballspielen und bei Demonstrationen bekomme man das Problem mit Feuerwerkskörpern nicht in den Griff. Auch hier sei Silvester die Ursache:

Wir haben durch den Verkauf und durch die Böller-Verfügbarkeit von Silvester das ganze Jahr über ein Problem - und das löst man mit dem Böllerverbot.

Jochen Kopelke, GdP-Vorsitzender

Quelle: ZDF, dpa
Über dieses Thema berichtete das gemeinsame Morgenmagazin von ARD und ZDF am 10.12.2025 ab 08:38 Uhr

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