Drohnensichtung: Flugbetrieb am BER kurzzeitig eingestellt

Drohnensichtung:Flugbetrieb am BER kurzzeitig eingestellt

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Die Sichtung einer Drohne sorgt abermals für Probleme im Luftverkehr. Der Hauptstadtflughafen wird am Freitagabend kurzzeitig gesperrt. Es kommt zu Verspätungen und Verzögerungen.

 Blick in der Nacht auf den Flughafen Berlin Brandenburg.

Die Polizei meldete die Sichtung einer Drohne gegen 20 Uhr am Freitagabend.

Quelle: dpa

Wegen der Sichtung einer Drohne ist der Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER am Abend für rund zwei Stunden gesperrt gewesen. Gegen 20 Uhr habe ein Zeuge eine Drohnen-Sichtung gemeldet, sagte ein Sprecher des Flughafens.

Wie eine Sprecherin des Lagedienstes der Polizei Brandenburg nach ersten Erkenntnissen sagte, habe nach dem Zeugenhinweis auch die Besatzung eines Funkstreifenwagens eine Drohne gesehen. Das Fluggerät sei dann aber nicht mehr feststellbar gewesen. "Aktuell fliegt sie nicht mehr", sagte die Sprecherin in Potsdam am späteren Abend.

Flugverkehr für zwei Stunden eingestellt

Der Flugbetrieb war zwischen 20:08 Uhr und 21:58 eingestellt. Eine Reihe von Flügen wurde umgeleitet. "Da geht die Sicherheit vor", sagte der Flughafensprecher. Dann sei auch der Alarm der Sicherheitsbehörden wieder aufgehoben worden. "Wir gehen davon aus, dass die Gefahr erstmal gebannt ist."

Der Flughafen kann wegen des Zwischenfalls mit Genehmigung der Luftaufsichtsbehörde die Nachtflugbeschränkungen aufheben, wie der Sprecher sagte. Die Maschinen dürften am BER in dieser Nacht ausnahmsweise bis 1.00 Uhr starten und bis 4.00 Uhr morgens landen.

Symbolbild Drohnenabwehr

Die EU-Mitgliedsstaaten sollen ihre Drohnenabwehr verbessern. Darüber haben die Nato-Verteidigungsminister Mitte Oktober in Brüssel beraten. Anlass waren die jüngsten Drohnenvorfälle.

16.10.2025 | 0:21 min

Verzögerungen und Ausfälle

Laut Flugplan auf der Internetseite wurden unter anderem Flieger aus Stockholm, Antalya und Helsinki umgeleitet. Ein Flugzeug von London in Richtung Berlin wurde nach dpa-Informationen über Hamburg umgeleitet. Der Pilot berichtete den Passagieren von Drohnen. Verspätete Landungen werden noch bis kurz vor Mitternacht erwartet.

Der BER teilte auf der Plattform X mit: "Leider kann es weiterhin zu Verzögerungen und Ausfällen von Flügen am BER kommen. Bitte informier dich frühzeitig zum Flugstatus bei deiner Airline und nutze den Online-Check-in."

Polizei-Drohne

Drohnen tauchen vermehrt in der Nähe von Flughäfen oder Bundeswehr-Einrichtungen auf. Bisher ist unklar, wie man den Flugobjekten am wirkungsvollsten begegnen kann.

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Mehr Drohnensichtungen

Besonders in der Umgebung von Flughäfen sind Drohnen in der Luft ein großes Sicherheitsrisiko. Erst Anfang Oktober hatten Drohnen unbekannter Herkunft den Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen in München gestört.

Die Zahl solcher Vorfälle steigt seit Jahren - auch am Berliner Flughafen ist das ein Thema. In diesem Jahr wurden von der Deutschen Flugsicherung (DFS) in ihrem fortlaufenden Report dort bislang fünf Behinderungen durch Drohnenflüge erfasst. Im vergangenen Jahr waren es 20 und auch 2023 mehr als 15.

Drohnen sind in Flughafennähe in einem Radius von 1,5 Kilometern verboten, weil sie Starts und Landungen gefährden können. Zum Teil müssen bei einer Sichtung An- und Abflüge teilweise oder auch ganz eingestellt werden. Diese verbotenen Drohnenflüge können als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr streng bestraft werden.

Quelle: dpa

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