Auswertung der DAK zeigt Tiefstand:Jugendliche seltener wegen Alkoholvergiftungen in Kliniken
Erst Vollrausch, dann der Krankenhausaufenthalt? Bei Kindern und Jugendlichen wird das seltener: Zahlen für 2024 zeigen einen neuen Tiefstand behandelter Alkoholvergiftungen.
Laut der Krankenversicherung DAK-Gesundheit wurden im vergangenen Jahr 8.781 jugendliche Rauschtrinker registriert. Das ist der niedrigste Wert seit 25 Jahren.
13.12.2025 | 0:22 minWegen Alkoholvergiftungen sind 2024 so wenige Kinder und Jugendliche in Deutschland stationär behandelt worden wie seit 25 Jahren nicht. Das geht nach Informationen der DAK-Gesundheit aus aktuellen Analysen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Für 2024 wurden demnach bundesweit 8.781 jugendliche Rauschtrinker registriert - das sind 5,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 4.513 Jungen und 4.268 Mädchen. Den stärksten Rückgang gab 2024 laut den Zahlen bei den 10- bis 15-jährigen Jungen mit knapp acht Prozent weniger Fällen.
DAK-Chef: "Kein Grund zur Entwarnung"
DAK-Vorstandschef Andreas Storm nannte den deutlichen Rückgang beim Rauschtrinken von Kindern und Jugendlichen sehr erfreulich. Trotzdem sei das "kein Grund zur Entwarnung".
Suchtexperten sähen neben den erfassten Krankenhauseinweisungen weiter eine hohe Dunkelziffer beim Alkoholmissbrauch junger Menschen, betonte Storm. Deshalb müssten erfolgreiche Präventionskampagnen fortgesetzt werden.
"Es gibt keine unbedenkliche Menge an Alkohol, die man zu sich nehmen kann, für die Gesundheit", betont Dr. Daniela Koppold, Allgemeinärztin an der Charité Berlin.
10.01.2025 | 6:47 minZahlen sinken bei jüngeren und älteren Jugendlichen
In der Gruppe der 10- bis unter 15-jährigen Kinder wurden im vergangenen Jahr 1.419 Betroffene registriert, ein Rückgang um knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwei Drittel der registrierten Krankenhausaufenthalte in dieser Gruppe entfielen auf Mädchen.
Auch in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-jährigen Jugendlichen ging die Zahl der Rauschtrinker zurück. Wurden 2023 noch 7.798 Fälle von Alkoholvergiftungen verzeichnet, waren es im vergangenen Jahr etwa 500 Fälle weniger, wobei mehr Jungen als Mädchen behandelt wurden.
Nach Weihnachten und Silvester ist der Januar für viele ein guter Zeitpunkt für einen Alkoholverzicht auf Zeit - auch in Großbritannien, dem Herkunftsland des "Dry January".
14.01.2025 | 1:54 minRauschtrinken erreichte 2012 Höchststand
Im Jahr 2000 hatte die Zahl bei 9.514 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 20 Jahren gelegen. Anschließend gab es einen Anstieg, der 2012 seinen Höhepunkt mit 26.673 Fällen erreichte.
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