ZDF verschärft Kontrollen für Dienstleister in Krisenregionen

Zusammenarbeit mit Dienstleistern :ZDF verschärft Kontrollen für Partner in Krisenregionen

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Das ZDF verschärft seine Regeln bei der Beauftragung von Dienstleistern in Krisenregionen. Neben Selbstauskünften gehört dazu ein Konzept für systematische Background-Checks.

Ein Mikrofon des öfffentlich-rechtlichen Senders ZDF am 12.12.2025 während der Regierungsmedienkonferenz in Erfurt.

Quelle: Imago

Im Zuge der Aufarbeitung des israelischen Angriffs auf die Produktionsfirma PMP in Gaza hat das ZDF seine Sicherheitsstandards überprüft und verschärft. Anlass war die nachträglich bekannt gewordene Hamas-Mitgliedschaft eines Technikers, der für die Firma gearbeitet hatte und bei dem Angriff getötet wurde.

Für die Zusammenarbeit mit Dienstleistern in Krisenregionen und in Ländern mit autoritären Systemen gibt es künftig strengere Prüfungen und Kontrollen. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten informierte den ZDF-Fernsehrat in der Sitzung am Freitag, 12. Dezember 2025, über die Maßnahmen.

Überprüfung von Mitarbeitenden erhöht Transparenz

Um die Transparenz in Regionen zu erhöhen, in denen die Berichterstattung mit erheblichen Risiken verbunden ist, werden vor jeder Beauftragung von Dienstleistern nicht nur die Qualität und Zuverlässigkeit der Firmen, sondern auch deren Mitarbeitende überprüft.

Dazu zählen neben Selbstauskünften und Verpflichtungserklärungen auch die Vorlage von Zeugnissen, Lebensläufen und Referenzen. Auch Social-Media-Profile werden gecheckt. Zusätzlich wird ein Konzept für systematische Background-Checks erarbeitet, bei denen auch externe Experten einbezogen werden, um Risiken künftig noch besser zu begegnen.

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Israel legte Dokumente vor, die belegen, dass der getötete Mitarbeiter einer TV-Produktionsfirma Mitglied der Hamas war. Das ZDF beendete bis auf Weiteres die Zusammenarbeit.

27.10.2025 | 2:10 min

Schausten: "Das ZDF steht für verlässliche Information"

Bettina Schausten teilt mit: "Das ZDF steht für verlässliche Information. Das gilt auch dort, wo der Zugang zu Fakten schwierig und mitunter gefährlich ist."

Unabhängige Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten erfordert aber nicht nur Mut, sondern auch klare Regeln für die Zusammenarbeit mit Dritten. Die Stärkung der Compliance-Standards zeigt, dass wir diese Verantwortung ernst nehmen.

Bettina Schausten, ZDF-Chefredakteurin

Nachdem die israelische Armee Dokumente vorgelegt hatte, die nach Experteneinschätzung eine Mitgliedschaft des getöteten Technikers des Dienstleisters PMP in der Terrororganisation belegen, hatte das ZDF die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma eingestellt und intensive Recherchen zur Aufklärung durchgeführt. Dabei haben sich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass weitere Mitarbeiter von PMP Hamas-Mitglieder sein könnten.

Im Rahmen der Aufarbeitung wurde auch bestätigt, dass eine unabhängige Berichterstattung durch das Studio Tel Aviv in der Vergangenheit durchgängig gewährleistet war. Die redaktionelle Hoheit lag zu jeder Zeit beim Studio in Tel Aviv und den Senderedaktionen in Mainz.

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