Update am Morgen: Merz zwischen Glanz und Grau

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Update am Morgen:Merz zwischen Glanz und Grau

von Shakuntala Banerjee
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Shakuntala Banerjee

Guten Morgen,

die Ferien sind im Großteil Deutschlands noch nicht vorbei und auch die Bundespolitik ist eigentlich noch in der Sommerpause. Trotzdem quillt die Woche über vor politischen Schlagzeilen: die Diskussion über eingeschränkte deutsche Waffenlieferungen nach Israel, die Ukraine-Videokonferenz in Berlin, in der Friedrich Merz Vorgespräche zwischen Selenskyj und Trump organisieren konnte, bevor der wiederum morgen in Alaska mit Putin die Zukunft der Ukraine bespricht. So viel Bewegung war in der deutschen Außenpolitik lange nicht.
Die angespannte Weltlage hilft dem Bundeskanzler, lenkt sie doch den Blick weg von der angespannten innenpolitischen Lage. Denn 100 Tage nach Amtsantritt bleibt die Zufriedenheit mit der Bundesregierung verhalten.
Grafik  Politbarometer
Quelle: ZDF

Im aktuellen ZDF-Politbarometer sind die Deutschen sichtlich enttäuscht über den Dauerstreit von Schwarz-Rot, der unter Merz wie in der Ampel weitergeht - nur mit anderer Farbkombination. Anfang Mai erwartete noch gut die Hälfte der Befragten, dass Union und SPD eher gut zusammenarbeiten werden, heute sieht das nur noch rund ein Drittel so.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Auch die Hoffnung darauf, dass die Regierung drängende Probleme, wie etwa die künftige Finanzierung der Renten, zum Positiven wendet, ist gering: Eine große Mehrheit, darunter auch Koalitions-Anhänger, sieht bei der Rente enorme Probleme, traut Schwarz-Rot bei diesem Thema aber keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung zu.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Da trifft es sich gut, dass Trump und Putin derzeit alle Blicke auf sich und ihr Treffen in Alaska ziehen - allerdings mit wenig Zuversicht. Dass Putin ein ernsthaftes Interesse an einer dauerhaften Waffenruhe hat, glauben im ZDF-Politbarometer nicht einmal 20 Prozent der Befragten.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Wenig überraschend also, dass die überwältigende Mehrheit vom Treffen mit Trump auch keine dauerhafte Waffenruhe in der Ukraine erwartet.
Grafik Politbarometer
Quelle: ZDF

Ein Grund dürfte sein, dass die weitaus meisten Befragte meinen, für eine dauerhafte Waffenruhe sei eine direkte Beteiligung der Ukraine an den Gesprächen wichtig bis sehr wichtig.
Für dauerhafte Waffenruhe: Eine direkte Beteiligung der Ukraine an Gesprächen ist:
Quelle: ZDF

So dürfte die Woche für Friedrich Merz mit einer gemischten Bilanz zu Ende gehen: mit außenpolitischem Glanz und innenpolitischem Grauschleier. Ein Trost: Die Werte in der regulären Sonntagsfrage bleiben von all dem weitgehend unberührt.
Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre
Quelle: ZDF

Kommen Sie gut durch den Tag!
Shakuntala Banerjee, Leiterin der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen

Was heute noch wichtig ist

Noch kein Abkommen gegen Plastikmüll in Sicht: Das Vertragswerk sollte eigentlich heute fertig sein - zuletzt zeichnete sich beim Ringen um ein globales Abkommen gegen Plastikmüll in Genf aber noch keine Einigung ab. Verhandler schließen nicht aus, dass die Gespräche bis weit in die Nacht dauern. Mit dem geplanten UN-Abkommen sollen Produktion, Design und Abfallmanagement von Plastik reguliert werden.
Zahlen von RWE und Thyssenkrupp: Der größte deutsche Stromerzeuger legt seine Zahlen fürs erste Halbjahr vor. Der Blick dürfte sich dabei auch auf Aussagen zum US-Geschäft von RWE richten - zu den Zöllen und wie es mit den eingefrorenen Offshore-Wind-Aktivitäten weitergeht. Auch der größte deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp veröffentlicht seine Bilanz, und zwar für die ersten neun Monate. Besonderes Augenmerk wird sicher der Stahlsparte und der Marine-Tochter gelten. Letztere hatte von den Aktionären die Freigabe für den Börsengang bekommen.

Weitere Schlagzeilen

Gesagt

Jeder Film ist eine Reise, nicht nur physisch, sondern eine Reise zum Verständnis von etwas.

Wim Wenders, Regisseur

Als "Meister des Sehens" würdigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Jubilar: Wim Wenders gehört neben Werner Herzog und Rainer Werner Fassbinder zu den Schlüsselfiguren des Neuen Deutschen Films. In den 1970er-Jahren begann er mit dem Filmemachen, international bekannt wurde er mit "Paris, Texas". Er dürfte der deutsche Filmregisseur mit den meisten Auszeichnungen sein - ein Oscar war zwar noch nicht dabei, nominiert war er im vergangenen Jahr aber schon mal. Aktiv ist Wenders nach wie vor: 2026 könnte sein nächster Film in die Kinos kommen. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag.
Wim Wenders im Interview
13.08.2025 | 2:39 min

Zahl des Tages

Diese Marke gilt es zu knacken: 11,7 Millionen Menschen zog "Der Schuh des Manitu" vor 24 Jahren in die Kinos. Jetzt sind Apachenhäuptling Abahachi und sein Blutsbruder Ranger zurück. Heute startet die Fortsetzung "Das Kanu des Manitu" - wieder mit Michael "Bully" Herbig und Christian Tramitz. Und genauso verpeilt wie einst.
Weltpremiere - Das Kanu des Manitu
13.08.2025 | 2:55 min

Service

Ihr Brummen kann selbst die gelassensten Menschen in den Wahnsinn treiben: Fliegen. Zudem tragen sie häufig Krankheitserreger mit sich. Deshalb gilt es, die Brummer möglichst schnell wieder loszuwerden. Aber so einfach lassen sich die Insekten nicht fangen. Besser, sie kommen gar nicht erst in die Wohnung. Was Stubenfliegen anlockt und was gegen sie hilft:

Die Nachrichten im Video

heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden14.08.2025 | 2:01 min
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So wird das Wetter heute

Am Donnerstag scheint wieder verbreitet die Sonne. Im Westen und Nordwesten kann es auch Wolken und vereinzelt Gewitter geben. An den Küsten werden 28, sonst 32 bis extrem heiße 37 Grad erreicht.
Das Wetter am Donnerstag 14.08.2025
Quelle: ZDF

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