Das Gute zum Wochenende:True Crime tut gut
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Guten Morgen,
für eine großangelegte Studie über die Faszination von True Crime hat die Psychologin Corinna Perchthold-Stefan von der Universität Graz drei Jahre lang 2.000 Menschen weltweit befragt. Und dabei haben sie und ihr Team Überraschendes entdeckt: Wer gerne Geschichten über wahre Verbrechen konsumiert, hat am nächsten Tag mehr positive Gefühle.
Zwei Drittel bis 90 Prozent der Fans sind Frauen. Sie haben allgemein mehr Angst vor Kriminalität und wollen dadurch lernen, "wie sie sich besser auf Gefahren und Gewalt vorbereiten können", sagt die Expertin in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. True Crime als Schutzmechanismus. Doch was können Menschen tun, um mit ihrer Angst klarzukommen, für die dieses Genre nichts ist?
"Zu uns kommen Menschen, die präventiv handeln, akut betroffen sind oder ihre Resilienz stärken möchten", sagen die beiden Frauen, die das innovative Kursprogramm entwickelt haben. Studien belegten, dass die sogenannte Boulder-Psychotherapie genauso wirksam in der Behandlung von Depressionen ist wie eine Verhaltenstherapie.
Eine davon ist Katja Schlosser. Die Chefärztin setzt sich mit ihrem Verein "Die Chirurginnen" für Kolleginnen ein, damit die ihren Beruf uneingeschränkt ausüben dürfen - auch wenn sie ein Kind bekommen. Das ist in einigen Bundesländern de facto verboten: Schwangere dürfen nicht mehr operieren. Offizielle Begründung: das Mutterschutzgesetz. Dadurch geraten Chirurginnen gegenüber ihren männlichen Kollegen ins Hintertreffen.
Auch heute noch haben viele Frauen die Angst, anzuecken. Doch weltweit setzen sich engagierte Vorkämpferinnen dafür ein, gelernte Muster und veraltete Strukturen zu durchbrechen. "Starke Frauen" heißt eine Dokumentation, die drei von ihnen vorstellt.
Wir alle haben Ängste, aktuell besonders vor der Verschlechterung der eigenen finanziellen Lage, Krieg oder der Klimakrise. Doch hier und da finden sich Wege, dagegen anzukommen. Bei manchen reichen offenbar Podcasts über echte Morde. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Was viele gar nicht wissen und deshalb keine Angst haben, obwohl diese berechtigt wäre: Ob Herzerkrankungen, ADHS oder mentale Gesundheit - Frauen müssen anders behandelt werden als Männer. Das Risiko, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt zu sterben, ist bei Frauen doppelt so hoch wie bei Männern. Doch dieser "Gender Health Gap" kann überwunden werden. Wie, das zeigt der plan-b-Film "Medizin, die alle sieht - Geschlechtergerecht behandeln".
Ein entspanntes Wochenende wünscht
Ihre Annette Hoth, Redakteurin plan b
Was noch gut war diese Woche:
Mammografie rettet Leben: Bei den Frauen, die an Screening-Untersuchungen teilnehmen, sterben 20 bis 30 Prozent weniger an Brustkrebs. Laut einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz erhöht das Früherkennungs-Programm für 50- bis 75-jährige Frauen die Heilungschancen, denn mit einer Mammografie lassen sich Tumore oft finden, bevor sie ertastbar sind. Es wird also etwa jeder vierte Todesfall durch eine frühzeitige Diagnose vermieden.
Rekord bei Solarenergie: Im Juni wurde in der EU erstmals mehr Strom durch Sonnenenergie erzeugt als durch jede andere Energiequelle, nämlich 22,1 Prozent. Das sind 45,4 Terawattstunden. An zweiter Stelle lag laut britischem Thinktank Ember die Kernenergie mit 21,8 Prozent und auf dem letzten Platz Kohle mit einem Anteil von nur 6,1 Prozent an der Stromerzeugung - so wenig wie nie.
Barbie mit Diabetes: Der US-Spielzeugriese Mattel bringt eine Barbie-Puppe mit Diabetes auf den Markt. Am Arm trägt sie ein Blutzuckermessgerät, an der Hüfte ist eine Insulinpumpe befestigt - alle Geräte natürlich in Barbie-Pink. Mattel erklärte, die neue Barbie versetze mehr Kinder in die Lage, sich selbst in Barbie wiederzuerkennen.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Irren ist menschlich, doch Fehler werden oft getadelt. Dabei brauchen wir sie für Entwicklung und Fortschritt. Was lässt sich aus Fehltritten lernen? Wie gehen wir besser mit ihnen um? Gute Ideen zeigt die plan-b-Reportage "Fehler erwünscht".
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Zusammengestellt von Annette Hoth
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