Pirat Jack Sparrow: Die wahre Geschichte hinter der Filmfigur

Der echte Captain Jack Sparrow:John Ward - einer der gefürchtetsten Piraten im Mittelmeer

von Robin Marco Cid Serwe

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Vom Fischer zum Schrecken auf dem Mittelmeer: John Ward kaperte, mordete, brandschatzte. Er gilt als historisches Vorbild für Johnny Depps Rolle als Hollywood-Pirat Jack Sparrow.

Collage: John Ward, ein älterer Mann mit einem Dreispitz als Kopfbedeckung, schaut mit ernstem Blick zur Seite.

John Ward - in seiner Heimat gilt er als "größter Halunke Englands". Ein einfacher Fischer, der sich als Pirat den Korsaren anschließt und das Mittelmeer in Angst und Schrecken versetzt.

30.11.2025 | 43:31 min

Er ist der Inbegriff des Piraten-Mythos: gerissen, tollkühn und stets auf seinen Vorteil bedacht. Rum, Schießpulver und sagenumwobene Schätze ranken sich um seine Legende. Doch die Rede ist nicht von Jack Sparrow, sondern von seiner historischen Vorlage: John Ward - einer der gefürchtetsten Piraten des Mittelmeeres.

Er war Tag und Nacht betrunken, [...] verschwenderisch und draufgängerisch. [...] Außerhalb seines Metiers ein Narr und ein Idiot.

Englischer Seemann über John Ward

Die ZDFinfo-Dokumentation "Legendäre Piraten: John Ward" zeigt den Aufstieg des englischen Freibeuters, der zur Legende wurde.

Collage: Ein Mann mit ernstem Gesichtsausdruck

Er ist einer der berühmtesten Piraten aller Zeiten, hat als erster Engländer die Welt umrundet, die Queen reich gemacht und die spanische Armada das Fürchten gelehrt - Sir Francis Drake.

30.11.2025 | 43:24 min

John Ward: Vom Fischer zum Piraten

Geboren 1553 in der englischen Grafschaft Kent führte John Ward ein karges Leben als Fischer. Der englisch-spanische Krieg 1585 bot ihm die Gelegenheit, der Armut zu entfliehen. Als sogenannter "Sea Dog" plünderte er fast zwei Jahrzehnte lang spanische Schiffe im Auftrag von Queen Elisabeth I.

Doch nach dem Tod der Königin 1603 endete die Ära der "Sea Dogs". Ward stand nun vor der Wahl: zurück zur Fischerei oder zur Marine. Er entschied sich für die Marine. Aber der Sold war karg und die Verpflegung schlecht.

Ward überredete daher einige Gleichgesinnte, ein Schiff zu stehlen. Sie wählten ihn zum Kapitän und segelten ins Mittelmeer - eine Region, in der Osmanen und Europäer damals um die Vorherrschaft kämpften.

 Auf einem bräunlichen Gewässer mit leichten Wellen fährt ein weißes, einstöckiges Schiff. Auf dem Dach des Schiffes liegen große, flache rote Gegenstände, mutmaßlich Schlauchboote. Im Hintergrund sind ein blauer, mit großen Wolken durchsetzter Himmel sowie dichte grüne Bäume zu sehen.

Der Amazonas ist Handelsroute und Lebensader für Brasilien. Doch seit Jahren mehren sich Überfälle von Flusspiraten. Ihre bevorzugte Beute: leichtverkäufliches Benzin.

17.01.2025 | 43:33 min

Piraten sorgen für diplomatische Krise

John Ward nutzte das Chaos im Mittelmeer und kaperte ein venezianisches Handelsschiff - voll beladen mit Luxusgütern. Die Fracht der "Reniera e Soderina" war damals geschätzt rund zwei Millionen Pfund wert. Ein Fang so spektakulär, dass er eine Krise zwischen England und Venedig auslöste. König James I. wollte den Konflikt beenden und entsandte Piratenjäger, um Ward das Handwerk zu legen. Doch er entkam - und brach endgültig mit seiner englischen Heimat.

Was er tat, tat er für sich selbst und er beugte sich keiner Obrigkeit.

Dr. Jo Esra, Historikerin

Sehen Sie die Dokumentation "Legendäre Piraten: John Ward" am 8.12.2025 um 20:15 Uhr auf ZDFinfo und alle Folgen der Doku-Reihe "Legendäre Piraten" jederzeit im ZDF-Streaming-Portal.


Spitzname Jack Sparrow verliehen

Die nordafrikanische Stadt Tunis wurde Wards neuer Stützpunkt. Dort stieg er zum Günstling des Dey auf, des lokalen Herrschers. Der Dey stattete Ward mit einer Flotte aus und erhielt dafür einen Anteil an Wards Beute. Um sich dauerhaft zu schützen, konvertierte Ward sogar zum Islam und nahm den Namen Yusuf Reis an. Unter dem Schutz des Osmanischen Reichs wurde er Korsar und lebte im Luxus.

Sein Bündnis mit dem Dey machte ihn unantastbar - und zur Legende. Denn der Herrscher soll ihm einen Spitznamen gegeben haben, der bis heute nachhallt: Jack Sparrow. Dieser setzte sich zusammen aus "Jack" - der Kurzform von John - und Wards Seemannstattoo - einer Schwalbe. Ward zeigte dem Dey die Schwalbe, das Zeichen für 5.000 zurückgelegte Seemeilen. Doch der Dey kannte keine Schwalben und nannte Ward stattdessen "Sparrow" - das englische Wort für Spatz.

Pirat Olivier Levasseur vor einer Schatzkiste am Strand (Kollage).

Ein geheimnisvoller Text verrät angeblich das Versteck eines Schatzes. Ein Schweizer Codeknacker folgt im Indischen Ozean der Spur des Mannes, der ihn vor über 300 Jahren vergraben haben soll.

10.04.2025 | 43:29 min

Hollywood vs. Realität

John Ward gilt als historisches Vorbild für den berühmten Leinwand-Kapitän Jack Sparrow aus "Fluch der Karibik". Beide sind charismatisch, eigenwillig und opportunistisch. Doch während der Hollywood-Sparrow, gespielt von Johnny Depp, als romantischer Antiheld inszeniert wird, war Ward ein brutaler Pragmatiker - ohne Skrupel, aber mit Sinn für Selbstdarstellung.

John Ward starb im Alter von 69 Jahren vermutlich an der Pest in Tunis. Seine Grabstätte ist unbekannt, seine Legende jedoch lebt fort.

Fünf junge Auszubildende stehen vor einem Containerschiff und schauen in die Kamera.

Junge Seeleute auf großer Fahrt: Auf dem Containerschiff "Chicago Express" müssen junge Auszubildende zum ersten Mal zeigen, was in ihnen steckt. Ihr Traum: ein Job in der Seeschifffahrt.

06.07.2025 | 30:05 min

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Quelle: dpa

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Über dieses Thema berichtet "Legendäre Piraten: John Ward", online verfügbar am 30.11.2025 um 5 Uhr, in ZDFinfo am 08.12.2025 um 20:15 Uhr.

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