WWDC: Warum Apples KI-Pläne nicht alle begeistern

Entwicklerkonferenz WWDC:Warum Apples KI-Pläne nicht alle begeistern

von David Metzmacher
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Während es bei Apple rund um Künstliche Intelligenz lange eher ruhig war, prägte das Thema die jüngste Entwicklerkonferenz. Doch nicht alle hauen die KI-Ankündigungen vom Hocker.

Apple CEO Tim Cook stellt auf einer Bühne bei der Entwicklerkonferenz WWDC die neue KI "Apple Intelligence" vor.
Das US-Unternehmen will mitmischen beim Thema Künstliche Intelligenz und präsentierte die „Apple Intelligence“, die ab Herbst auf den neuesten Modellen laufen wird.11.06.2024 | 1:36 min
In iPhones, iPads und Macbooks von Apple gibt es schon länger Künstliche Intelligenz. Auf bisherigen iPhones liefen bereits rund 200 Modelle mit maschinellem Lernen, so Apple. Jetzt hat das Ganze aber einen Namen bekommen: Aus dem englischen Begriff für KI, nämlich AI (Artificial Intelligence), macht das Unternehmen kurzerhand "Apple Intelligence".

Das Wichtigste ist, dass es dich versteht und auf deinem persönlichen Kontext aufbaut - wie deine Routinen, deine Beziehungen, deine Kommunikation und mehr.

Tim Cook, CEO von Apple

Das Versprechen des Unternehmens bei seiner diesjährigen Entwicklerkonferenz (WWDC) ist die vollumfängliche Integration von KI in alle Geräte - personalisiert und privat. Doch nicht alle sind davon begeistert.

  • Text in allen Apps umformulieren und die KI Korrektur lesen lassen
  • Erstellen individueller Emoji-Symbole ("Genmoji")
  • Besserer Sprachassistent Siri mit KI
  • Beantwortung komplexer Fragen durch Zugriff auf alle Apps und Daten
  • Zusammenfassen und Priorisierung von E-Mails und Kurznachrichten
  • Zugriff auf KI-Anwendung ChatGPT nach Bedarf und Bestätigung
  • Intelligente Suche nach Fotos und Bildbearbeitung auf dem Gerät

Nur die neuesten iPhones kommen in KI-Genuss

Wer ein älteres Smartphone von Apple nutzt und hofft, mit diesem alle neuen KI-Funktionen nutzen zu können, hat Pech gehabt. Denn diese finden sich ab Herbst nur auf den dann neuen Modellen. Von den aktuellen Geräten profitiert nur das iPhone 15 Pro - dem teuersten Modell aus dem vergangenen Jahr.
Wer "nur" das iPhone 15 hat, wird enttäuscht. Apple begründet das mit der Funktionsweise von "Apple Intelligence": So sollen möglichst viele Anwendungen direkt auf dem Gerät, also ohne Internet-Anbindung funktionieren - und das erfordere nun mal eine entsprechende Rechenleistung auf dem Gerät.
Doch die Vermutung, dass Apple mit dieser Taktik den Verkauf neuer Modelle anheizen will, ist sicher nicht ganz unberechtigt. Bei den Macbooks reicht es hingegen, dass sie einen hauseigenen Apple-Chip der M-Serie haben statt eines Intel-Prozessors - das trifft auf viele Modelle der vergangenen Jahre zu.
Eine Hand hält ein Iphone mit entsperrtem Bildschirm in der Hand.
Warum zuletzt Apples Umsätze immer weiter sanken und gleichzeitig der Kurs der Aktien stieg, erklärt Valerie Haller an der Börse.04.05.2024 | 1:41 min

Anleger reagieren verhalten auf Apples KI-Pläne

Der nüchterne Blick auf die Börse zeigt, dass Anleger die Produktpräsentation nicht gerade überzeugt hat. So baute die Aktie ihre Verluste schon im Verlauf der Veranstaltung aus und schloss zwei Prozent im Minus. Ein Analyst sieht die Konkurrenz von Google und Microsoft daher Apple davonlaufen:

In diesem frühen Stadium des KI-Rennens sieht es so aus, als ob Google und mehr noch Microsoft in einer besseren Position sind.

Paolo Pescatore, Analyst vom Research-Haus PP Foresight

Ein anderer Konzern profitiert vom KI-Rennen aller Tech-Konzerne:
KI - Risiko für die Demokratie
Von künstlicher Intelligenz generierte Bilder und Videos sind kaum noch von echten zu unterscheiden. Eine so gesteuerte Desinformation gilt als weltweit größtes Risiko für Wahlen.06.06.2024 | 2:44 min

Musk sauer über ChatGPT-Partnerschaft

Ein prominenter Kopf aus der Tech-Welt zeigte sich zudem über Apples Partnerschaft mit KI-Vorreiter OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT, erzürnt: Elon Musk, Chef des Elektroautobauers Tesla und der Weltraumfirma SpaceX will die Nutzung von Apple-Geräten in seinen Unternehmen verbieten, sollte ChatGPT in die Betriebssysteme von Apple-Geräten integriert werden. Musk arbeitet mit seiner Firma xAI an der Entwicklung einer eigenen KI.

Wenn Apple OpenAI auf Betriebssystemebene integriert, werden Apple-Geräte in meinen Unternehmen verboten. Das ist ein inakzeptabler Sicherheitsverstoß.

Elon Musk

Sam Altman, CEO von OpenAI, nimmt an einer Apple-Veranstaltung zur Ankündigung neuer Produkte in Cupertino, Kalifornien, teil.
Sam Altman, CEO von OpenAI, nimmt an der Apple-Entwicklerkonferenz teil.
Quelle: AP/Jeff Chiu

OpenAI-Chef Sam Altman zeigte sich auf Musks Plattform X froh über die Partnerschaft mit Apple:

Sam Altman auf X

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Apple-KI: Beispiele beeindrucken

Neben den negativen Stimmen gibt es natürlich auch begeisterte. Da die Funktionen noch nicht getestet werden können, basieren diese auf den Präsentationen des Unternehmens. Eines sind personalisierte Emojis ("Genmojis"), die spontan mit KI generiert werden.
Eine weitere Anwendung: In der Taschenrechner-App soll man künftig Mathe-Aufgaben zeichnen beziehungsweise mit dem Finger schreiben können - die "Apple Intelligence" denkt dann direkt mit und liefert das Ergebnis:

Taschenrechner-Funktion

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Mit Material von Reuters und dpa

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