Kinder, Lebenserwartung, Rente: So hat sich Deutschland geändert
Seit Generationenvertrag 1957:Kinder, Alter, Rente: Das hat sich verändert
von Luisa Billmayer
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Am 1. Juli steigen die Renten um 3,74 Prozent. Dabei müssen immer weniger Jüngere immer mehr Ältere versorgen. Ist der Generationenvertrag noch zu retten?
Heute müssen viel weniger Menschen für die Rente der Älteren aufkommen. Wie Arbeitsministerin Bas die Rente sichern will - mehr im Video.26.06.2025 | 1:40 min
Auch in diesem Jahr steigen die Renten. Das haben Rentnerinnen und Rentner einerseits der Lohnentwicklung zu verdanken. Denn daran sind die Auszahlungsbeträge gekoppelt. Zusätzlich greift in diesem Jahr eine gesetzliche Haltelinie. Sie sorgt dafür, dass die Altersbezüge nicht unter das festgelegte Rentenniveau von 48 Prozent fallen.
1957 führte die Bundesrepublik die Rente so ein, wie sie im Grunde heute noch besteht. Gesellschaftlich hat sich seitdem viel verändert - und es müssen Lösungen gefunden werden, damit der Generationenvertrag weiterhin aufgeht.
Was sich seit der Einführung der Rente verändert hat
Im Jahr 1957 lag die Geburtenrate in Westdeutschland bei 2,30 Kindern pro Frau. Laut aktuellsten Daten des Statistischen Bundesamts liegt die Quote mittlerweile bei 1,38 Kindern.
Es kommen weniger Kinder zur Welt
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In den geburtenstarken Jahrgängen in den 1960er-Jahren kamen jedes Jahr allein in der Bundesrepublik etwa eine Million Kinder zur Welt. So langsam kommen diese Babyboomer ins Rentenalter. Das führt dazu, dass der Anteil der über 65-Jährigen mit 22,7 Prozent heute deutlich höher ist als 1957. Damals war nur rund jede zehnte Person in Westdeutschland über 65.
Immer mehr Menschen im Rentenalter
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Dänemark erhöht das Renteneintrittsalter bis 2040 schrittweise auf 70 Jahre. 30.05.2025 | 1:35 min
Höhere Lebenserwartung: Deutschland wird älter
Ältere machen heute einen größeren Anteil in der Bevölkerung aus. Das liegt auch daran, dass die Menschen immer länger leben. Seit Anfang der 1960er-Jahre ist die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt für Männer und Frauen jeweils um über zehn Jahre gestiegen.
Menschen werden immer älter
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Experten sind sich einig: Das deutsche Rentenmodell muss reformiert werden, um bezahlbar zu bleiben. 01.05.2025 | 2:56 min
Immer weniger Junge finanzieren immer mehr Alte
Der Rentnerquotient ist keine tatsächliche Pro-Kopf-Quote. Der Wert berücksichtigt, welche Summen eingezahlt und ausgeschüttet werden - unabhängig von Teil- und Vollzeitstellen - und gibt das Verhältnis auf Personen umgerechnet an.
So viele Erwerbstätige kommen für die Rente auf
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Mit einer alternden Gesellschaft und dem Renteneintritt der Babyboomer wird sich die Lage weiter verschärfen.
Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Erwerbsfähigen in den nächsten zehn Jahren um vier bis acht Prozent sinken wird. Gleichzeitig nimmt die Bevölkerung im Rentenalter um 19 Prozent zu. Das bedeutet große finanzielle Zusatzbelastungen für die Rentenversicherung, wenn die Bedingungen gleich bleiben.
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Harun Sulak, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
Schon in der Vergangenheit sind die Rentenbeiträge gestiegen, um die Rentenauszahlungen zu finanzieren. Aktuell fließen 18,6 Prozent des Bruttolohns in die Rente. 9,3 Prozent zahlen die Arbeitgeber und 9,3 Prozent die Arbeitnehmer.
Beiträge für die Rente sind gestiegen
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In den nächsten Jahren werden die Beiträge vermutlich deutlich steigen: bis 2038 auf 21,4 Prozent. Das zeigen Prognosen im Rentenversicherungsbericht 2024 des Bundesarbeitsministeriums.
Um die Rentenlücke zu schließen, werden die Beiträge steigen
Laut Johannes Geyer, Ökonom am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), hätte die Regierung früher reagieren können, um die Situation abzufangen:
Wir hätten schon in der Vergangenheit anfangen können, die Rentenbeiträge schrittweise zu erhöhen. So hätten wir die Babyboomer-Generation noch stärker zur Finanzierung heranziehen und größere Reserven aufbauen können.
„
Dr. Johannes Geyer, Ökonom, DIW Berlin
Wie stark die Beiträge steigen werden, hängt von vielen Faktoren ab. Die Situation kann sich positiv entwickeln, wenn Ältere länger arbeiten, Frauen noch besser in den Arbeitsmarkt integriert werden, Migration neue Arbeitskräfte bringt und weniger Menschen in Teilzeit arbeiten. Außerdem kann es helfen, Anreize zur Frühverrentung zu verringern.
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts arbeitet fast jede zweite Frau und jeder achte Mann in Teilzeit. ZDF-Börsenexperte Florian Neuhann zu den Hintergründen.19.05.2025 | 1:01 min
Mit dem demografischen Wandel stehen wir vor einer Veränderung. Kaputt sei das System trotzdem nicht, sagt Johannes Geyer. Fest steht allerdings:
In einer älteren Gesellschaft werden wir künftig mehr Ressourcen für die Älteren aufwenden müssen. Dafür müssen wir uns auf Lösungen einigen, die keine Gruppe zu stark zu belasten - weder die Alten noch die Jungen.
Verdient man in Ihrem Job eher gut oder schlecht? Und wie schneidet Ihr Lohn innerhalb Ihres Berufsfeldes ab? Mehr als 1.000 Gehälter im Vergleich.
von Marie Ries
mit Video
Quelle: dpa
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