Vier von zehn Menschen hätten über mehrere Tage nichts zu essen, teilten die Welternährungsorganisation FAO, das Welternährungsprogramm WFP und das Kinderhilfswerk Unicef mit. Im Gazastreifen entfalte sich "das Worst-Case-Szenario einer Hungerkatastrophe".
Deutschland hatte zuletzt eine
Luftbrücke für die Menschen in dem palästinensischen Küstenstreifen angekündigt. Zwei Transportflugzeuge vom Typ A400M der Bundeswehr haben sich auf den Weg nach Jordanien gemacht. Sie sollen aus der Luft Hilfsgüter abwerfen.
Kritik von Hilfsverbänden
Viele Hilfsverbände sehen die Aktion sehr kritisch. Sie sei ungenau, teuer und zu langsam. Manche sprechen von "Symbolpolitik" und "Geldverschwendung", während wirksame Maßnahmen nicht ergriffen würden.
Israel hatte bis zuletzt immer wieder Hilfslieferungen blockiert. Erst seit dem Wochenende erreichen wieder Lkw mit Lebensmitteln die Menschen in Gaza.
Wie ist die Situation der Palästinenserinnen und Palästinenser? Und was tut Deutschland? Darüber spricht Alica Jung bei ZDFheute live mit ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Henriette de Maizière, mit dem Nahost- und Sicherheitsexperten Sascha Bruchmann sowie mit Antoine Renard vom UN-Welternährungsprogramm. Seid dabei und stellt eure Fragen.
Merz kündigt Luftbrücke an
Bundeskanzler
Friedrich Merz hatte am Montag eine Luftbrücke für humanitäre Güter über Gaza angekündigt. Diese soll gemeinsam mit Jordanien umgesetzt werden.
Die Operation sei in enger Abstimmung mit Jordanien, Frankreich und Großbritannien sowie der israelischen Regierung geplant. Merz betonte die symbolische Bedeutung des Einsatzes: "Diese Arbeit mag humanitär nur einen kleinen Beitrag leisten, aber sie ist ein wichtiges Signal", sagte der Kanzler bei einem Besuch des jordanischen Königs Abdullah. "Wir sind da, wir sind in der Region. Wir helfen."
Menschenrechts- und Hilfsorganisationen kritisieren die von der Bundesregierung geplante Luftbrücke für den Gaza-Streifen. Der Nahostreferent von Medico International, Riad Othman, sprach von einer "Imagekampagne". Gemessen an international üblichen professionellen Standards seien die Abwürfe aus der Luft eine Farce. Sie seien in einem dicht bevölkerten Gebiet wie Gaza für die Menschen am Boden teilweise sehr gefährlich.
Mit Material von kna, epd, Reuters