Heller Hautkrebs

Heller Hautkrebs

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Basalzellkarzinom

Hautkrebs ist stark auf dem Vormarsch. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen hat sich in den letzten zwanzig Jahren etwa verfünffacht. Wie erkennt man eine Erkrankung und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

In Deutschland erkranken jährlich etwa bis zu 170.000 Menschen neu an hellem Hautkrebs. Der helle Hautkrebs ist damit mit Abstand die häufigste Tumorart. Er tritt fast zehn Mal häufiger auf als der schwarze Hautkrebs. Zwar ist der helle Hautkrebs lange nicht so aggressiv wie das maligne Melanom, der schwarze Hautkrebs, doch sollte auch er nicht unterschätzt werden, denn im fortgeschrittenen Stadium wird auch der helle Hautkrebs gefährlich, beziehungsweise führt zu irreversiblen Komplikationen.
So kann ein Basalzellkarzinom (Basaliom) in das umgebende Gewebe hineinwachsen und dabei auch Knorpel und Knochen befallen. Im weiteren Verlauf drohen große Narben oder sogar der Verlust von Gesichtsteilen. Ein Basalzellkarzinom bildet so gut wie nie Tochtergeschwülste (Metastasen). Anders verhält es sich bei der anderen Form des hellen Hautkrebses, dem Plattenepithelkarzinom. Plattenepithelkarzinome können sich bei fehlender oder unzureichender Therapie in die angrenzenden Lymphknoten oder sogar in andere Organe ausbreiten und Metastasen bilden.

Ursachen

Der helle Hautkrebs wird vor allem durch die ultravioletten Strahlen der Sonne verursacht. Wenn die Haut den UV-Strahlen zu lange ausgesetzt ist, stößt das körpereigene Abwehrsystem an seine Grenzen. Die UV-Strahlen zerstören das Erbgut der Hautzellen. Die Zellen entarten und beginnen zu wuchern. Es entstehen Krebszellen. Der helle Hautkrebs tritt bevorzugt in Körperarealen auf, die jahrelang einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dementsprechend findet sich der helle Hautkrebs in 80 Prozent der Fälle am Kopf, Hals, im Gesicht, an den Armen und auf den Handrücken.

Symptome

Der helle Hautkrebs ist in seinem Erscheinungsbild sehr vielfältig. Plattenepithelkarzinome entstehen meistens auf so genannten aktinischen Keratosen, den Vorstufen des hellen Hautkrebses. Typischerweise finden sich gerötete Flecken mit etwas fester haftender Schuppung, die nicht abheilen. Ist das Plattenepithelkarzinom dagegen weiter fortgeschritten, sind meist tastbare Knoten, die eine Schuppen- oder Krustenauflagerung aufweisen, zu beobachten.
Das Basalzellkarzinom zeigt sich in der Frühform als kleine flache Knötchen, die eine glänzende Hautoberfläche haben und von erweiterten Äderchen überzogen sind. Mit zunehmendem Wachstum entsteht oft in der Mitte eine Kruste. Nicht selten fängt der Tumor in diesem Stadium an zu bluten. Basalzellkarzinome sehen oft wie scharf begrenzte rote, gelegentlich schuppige Flecken aus, die kaum tastbar sind.

Durch ein regelmäßiges Hautscreening lässt sich der helle Hautkrebs bereits im Anfangsstadium aufspüren. Bei der Diagnose des hellen Hautkrebses wird vor allem zwischen dem "Plattenepithelkarzinom" und dem "Basalzellkarzinom" differenziert. In der Regel kann ein erfahrener Hautarzt bereits durch das charakteristische Bild des Tumors die Diagnose stellen. Mithilfe eines Auflichtmikroskops lassen sich andere Hauttumoren abgrenzen. Zur Absicherung der Diagnose wird etwas Tumorgewebe entnommen und im Labor untersucht.

Therapie

Sowohl beim Basalzell- als auch beim Plattenepithelkarzinom stellt die chirurgische Entfernung des Tumors die Therapie der Wahl dar. Gelegentlich kommt zusätzlich oder als Alternative auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Hat ein Plattenepithelkarzinom bereits Tochtergeschwülste in Lymphknoten oder Organen gebildet, sollte eine Chemotherapie in Erwägung gezogen werden.
Bei der Frühform des hellen Hautkrebses, den aktinischen Keratosen, stehen verschiedene Therapieverfahren, wie beispielsweise eine fotodynamische Therapie oder eine Lasertherapie, zur Verfügung. Bei der Lasertherapie werden die obersten Hautschichten zerstört, die die kranken Zellen enthalten und vom Körper durch gesunde Hautzellen ersetzt. Bei der fotodynamischen Therapie kommt eine Salbe mit speziellen Wirkstoffen zum Einsatz. Diese Substanzen werden an der betroffenen Fläche aufgetragen und vorzugsweise in den Krebszellen aufgenommen. Wird die Haut anschließend mit UV-Licht bestrahlt, werden die Krebszellen gezielt vernichtet.

Vor der schädlichen Wirkung des Sonnenlichts sollten sich alle Menschen schützen. Das Tragen spezieller Sonnenschutzkleidung inklusiv Sonnenhut sowie das Auftragen von Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor zählt zu den wichtigsten Maßnahmen. Darüber hinaus hilft ein regelmäßiger Hautcheck, potentiell gefährliche Hautveränderungen zu erkennen und rechtzeitig zu therapieren. Dieses Hautscreening wird ab dem 35. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt und sollte regelmäßig alle zwei Jahre erfolgen.

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