Vor der WM der Frauen:Camilla Weitzel, neue Volleyball-Frontfrau
Camilla Weitzel ist mit ihren 1,95 Metern nicht zu übersehen. Nach Lehrjahren ist sie zur Weltklasse-Volleyballspielerin gereift und übernimmt als neue Kapitänin Verantwortung.
Kapitänin Camilla Weitzel hat mit dem deutschen Volleyball-Nationalteam der Frauen bei der WM Großes vor.
Quelle: dpaRituale helfen, auch in besonderen Situationen den Fokus zu wahren. Bevor Camilla Weitzel an diesem Samstag mit der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft gegen Kenia in die Weltmeisterschaft startet (ab 12 Uhr live im ZDF-Stream), hat sie alles wie immer gemacht: "Nach meinem Mittagsschlaf weiß ich, jetzt geht es richtig los. Danach habe ich immer den gleichen Ablauf", erzählt sie im Gespräch mit ZDFheute.
Dazu gehört auch, "ein Müsli zu snacken, das ist mein wichtigster Tagesordnungspunkt am Spieltag".
Erstes Turnier als Kapitänin für Weitzel
Bei ihrer zweiten WM-Teilnahme führt die mit 1,95 Metern längste deutsche Nationalspielerin das Team erstmals bei einem großen Turnier als Kapitänin aufs Feld. "Das erste Mal in der Kapitänsrolle, das ist natürlich schon nochmal was anderes."
Ich würde sagen, der ganze Sommer ist eine neue Erfahrung für mich.
Camilla Weitzel
Nun kann sie es kaum erwarten, dass das Turnier endlich beginnt. "Es war eine lange Reise, ein langer Sommer, um jetzt endlich an diesem Höhepunkt angekommen zu sein, auf den wir ja von Tag eins an hingearbeitet haben", erzählt Weitzel voller Vorfreude.
Führungsfigur und Unterstützerin
Unter dem neuen Bundestrainer Giulio Bregoli ist die in Hamburg geborene Mittelblockerin zur unumstrittenen Führungsspielerin gereift. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Coaches war es, Camilla Weitzel die Kapitänsbinde zu geben. Zuvor hatten die etablierten Lena Stigrot und Anna Pogany die Rolle gemeinsam ausgefüllt; nun soll die 25-jährige Leistungsträgerin ein Symbol des Aufbruchs und neuen Geistes im DVV-Team sein.
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24.07.2025 | 98:51 min"Ich sehe mich in der Führungs-, aber auch in der Unterstützerrolle", sagt die neue Frontfrau der deutschen "Schmetterlinge", wie das Team genannt wird.
Ich bin für jede da, will jede Spielerin in persönlichen und volleyballerischen Momenten unterstützen.
Camilla Weitzel
Abseits des Feldes verkörpert sie Professionalität und lebt den Zusammenhalt im Team vor, auf dem Court geht die Frau mit dem blonden Pferdeschwanz und dem strahlenden Lächeln "emotional aggressiv" voran und sorgt für den nötigen Schwung.
Mit 14 von Landau nach Dresden
Begonnen hat ihr Weg im rheinland-pfälzischen Landau, wo sie mit ihrer drei Jahre älteren Schwester in einer Mannschaft spielte. Der Dresdner SC sichtete das Ausnahmetalent früh und lotste sie bereits mit 14 in die sächsische Landeshauptstadt, wo sie weit weg von zu Hause früh Selbstständigkeit lernte und auch mental schwierige Phasen zu überstehen hatte. Sie benötigte mit 17 eine Auszeit von der Tretmühle Leistungssport, um sich schließlich ihrer Passion voll und ganz zu verschreiben.
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13.07.2025 | 133:03 minNach dem Durchbruch wagte sie früh den Sprung nach Italien, wo sie in Chieri unter dem heutigen Bundestrainer Bregoli zwei Europapokaltitel gewann, zunächst nach Vallefoglia und nun zum Champions-League-Zweiten Savino Del Bene Scandicci weiterzog. Nicht wenige vergleichen ihre Karriere mit der der Ex-Weltklassespielerin Christiane Fürst, die ebenfalls von Dresden aus zur weltbesten Mittelblockerin avancierte.
Mit Straube groß geworden und ins Turnier
Fürst zieht inzwischen am Dresdner Bundesstützpunkt die Fäden und entwickelt Toptalente für die Nationalmannschaft. So wie auch Sarah Straube, die in Abwesenheit der verletzten Pia Kästner als erste Zuspielerin ins Turnier gehen wird. "Sarah und ich sind zusammen im Internat großgeworden", berichtet Camilla Weitzel. Beide kennen sich schon beinahe zehn Jahre. Ein "Riesen-Benefit", wie Weitzel sagt, denn gerade zwischen Mittelblockerin und Zuspielerin muss die Feinabstimmung besonders gut passen.
"Dass wir Pia jetzt über den Sommer verloren haben, ist unglaublich traurig für uns. Aber so können Zuspielerin Corina Glaab und Sarah ihre Vorzüge und Persönlichkeiten ins Team einbringen, sodass man dann andere Stärken dabei hat”, findet Camilla Weitzel - die Vorzeige-Kapitänin.
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