French Open: Holt Zverev seinen ersten Grand-Slam-Titel?

Vor French Open:Alexander Zverev: Titel trotz Wackel-Saison?

von Jannik Schneider, Paris
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Formkrise, gesundheitliche Probleme und ein Schreckmoment. Trotz suboptimaler Vorbereitung auf Paris gibt sich Alexander Zverev optimistisch. Erneut sind aber die Bälle ein Thema.

Deutschlands Alexander Zverev schaut enttäuscht während dem Spiel gegen den Franzosen Alexandre Muller.
Möchte in Frankreich endlich seinen ersten Grand-Slam-Titel: Alexander Zverev.
Quelle: Imago

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainierte Alexander Zverev nach seiner Ankunft mit dem spanischen Profikollegen Pablo Carreño Busta auf dem drittgrößten Platz der French Open - dem Court Simonne Mathieu.
Der wurde nach langen Verhandlungen mit der Stadt Paris vor wenigen Jahren in den Jardin des Serres d' Auteuil, in einen botanischen Garten mitten in ein Gewächshaus, gebaut. Die wunderschöne Erweiterung der Anlage im 16. Arrondissement im Westen von Paris wurde am Freitag aber noch vor den Menschenmassen geschützt.
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Den "langsamsten Platz der Anlage" mag Zverev nicht. Etwas Ruhe vor dem Sandplatz-Höhepunkt nach den Kapriolen der letzten Tage wird dem Weltranglistendritten aber recht gewesen sein.

Mäßige Sandplatz-Saison

Der dreimalige Grand-Slam-Finalist, Olympiasieger und 24-malige ATP-Turnier-Gewinner hat für seine eigentliche Spielstärke einen durchschnittlichen Saisonabschnitt hingelegt. Dem Turniersieg in München stehen recht frühe Niederlagen bei den Mastersevents in Monte Carlo, Madrid und Rom gegenüber.
Bei seiner kurzfristigen Hamburg-Teilnahme fing sich Zverev nach dem ersten Sieg über Nacht einen heftigen Magen-Darm-Virus ein. Er spielte weiter, verlor, erklärte, dass er krank war und wurde dafür in den sozialen Medien, aber auch von Boris Becker kritisiert.

Zverev nach Virus: "Noch etwas schlapp"

Nach der ersten Einheit in Paris sagte Zverev nun:

Hätte ich mich aus dem Turnier rausgezogen, hätte man mir vorgeworfen, dass ich nur das Antrittsgeld mitgenommen und das Turnier nicht ernst genommen hätte. Und all das wäre nicht wahr gewesen.

Alexander Zverev

Er fühle sich noch etwas schlapp, betonte er nach der ersten knapp 90-minütigen "nicht allzu langen und intensiven" Einheit. "Aber ich habe noch drei Tage und spiele zum Glück erst Dienstag. Der Virus geht nach ein paar Tagen weg und dann fühlt man sich auch wieder fit. Ich hoffe, dass ich dann wieder zurück zu 100 Prozent komme."

Flieger muss notlanden

Zverev weiß: "Es war nicht die beste Vorbereitung, die ich je gehabt habe. Die war es in Australien aber auch nicht". Damals erreichte er trotz Bizepsproblemen und einer Trainingspause das Finale der Australian Open. "Aber wenn man es so auf dem Papier sieht, dann war die Vorbereitung nicht ideal."
Denn zu allem Überfluss musste Zverevs Flieger am frühen Donnerstagabend nach einem Blitzeinschlag in Hamburg notlanden.
Trotz all dieser Probleme ist Zverevs Selbstverständnis, bei den großen Turnieren abliefern zu wollen, gleichgeblieben. Zverev erreichte bei vier der letzten acht Grand-Slam-Turniere mindestens das Halbfinale, schied letztmals beim Wimbledon-Turnier 2023 vor der zweiten Woche aus.

Physis eigentlich Trumpf

Für die Rückgewinnung seiner physischen Stärke seien die ersten Matches sehr wichtig: "Die Physis hier über fünf Sätze mit einem Tag Pause zwischen den Matches spielt eine viel größere Rolle." Die Fitness, die Kraft und die Erfahrung sind neben dem Aufschlag und der an guten Tagen besten Rückhand der Welt Zverevs große Trümpfe.
Um diese Schläge auf dem höchsten Niveau einsetzen zu können, ändert Zverev seine Schläger-Bespannung drastisch. Ich bespanne hier drei, vier Kilo weicher, als ich sonst auf Sand bespanne, weil die Bälle halt nicht aus dem Schläger kommen (nicht beschleunigen Anm. d. Red.).
Zverev wisse um den Hass in den sozialen Medien, den er in Rom nach seiner Ballkritik auf sich gezogen hatte und erneuerte seine Aussagen. "Hier spielen wir mit den Wilson-Bällen und die sind einfach unfassbar tot. Ich muss mich einfach daran gewöhnen."

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Quelle: Reuters

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