Aus in Vorrunde:Zverev bei den ATP-Finals gescheitert
Alexander Zverev hat bei den ATP Finals in Turin das Halbfinale verpasst. Zverev unterlag Félix Auger-Aliassime im entscheidenden Gruppenspiel.
Alexander Zverev verlässt nach der Niederlage gegen Félix Auger-Aliassime bei den ATP-Finals in Turin enttäuscht den Platz.
Quelle: Imago / Marco CanonieroAlexander Zverev packte frustriert seine Taschen und stapfte grußlos aus der Arena in Turin. Der 28-Jährige hat ein enttäuschendes Ende einer enttäuschenden Saison auf der Tour erlebt und bei den ATP Finals das angepeilte Halbfinale verpasst.
Gegen Félix Auger-Aliassime kam Zverev nicht annähernd an seine Topform heran und verlor im entscheidenden Gruppenspiel eine Nervenschlacht mit 4:6, 6:7 (4:7).
Nach 2:07 Stunden verwandelte der Kanadier den ersten Matchball und beendete Zverevs Traum von einem versöhnlichen Jahresabschluss. Der Hamburger musste zweieinhalb Monate nach der Drittrunden-Niederlage bei den US Open die nächste bittere Pleite gegen Auger-Aliassime hinnehmen und verpasste damit sein fünftes Finals-Halbfinale.
Bei den ATP-Finals in Turin musste sich Alexander Zverev trotz großen Kampfes dem Italiener Jannik Sinner in zwei Sätzen mit 4:6 und 3:6 geschlagen geben.
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"Wenn du deine Chancen nicht nutzt, ist das hart. Deswegen wurde das Match ein bisschen angespannt. Aber im Tiebreak war ich in der Lage, zwei solide Punkte zu spielen und es nach Hause zu bringen", sagte Auger-Aliassime. Der glückliche Sieger, der sich in einer eher schwachen Partie ebenfalls schwer tat, trifft nun am Samstag auf den Weltranglistenersten Carlos Alcaraz.
"Das ist natürlich total frustrierend aus deutscher Sicht", sagte Boris Becker am Sky-Mikrofon. Zverev sei anfangs "gut im Match" gewesen - "aber er hat wieder seine Breakchancen nicht nutzen können und plötzlich verkrampfte Sascha Zverev. Ganz zum Schluss hat auch die Klasse gefehlt, er war zu passiv."
Alexander Zverev hat sich nach der Klatsche gegen Jannik Sinner in Paris zum Auftakt der ATP Finals eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen Ben Shelton zeigte er eine starke Leistung.
09.11.2025 | 0:59 minZverevs nächste Station: Der Davis Cup
Zverev bleibt damit im Jahr 2025 bei nur einem Titel auf der ATP-Tour. Im April hatte er in München triumphiert. Dennoch beendet er die Saison als Weltranglistendritter - bei der Davis-Cup-Endrunde, wo er mit dem deutschen Team am Donnerstag in Bologna auf Argentinien trifft, bleibt zudem noch die Chance auf einen Prestige-Erfolg im Mannschaftswettbewerb.
Eine "sehr realistische Chance, das Halbfinale zu erreichen", hatte sich Zverev vor der Partie ausgerechnet. Doch Auger-Aliassime, für seine Hallen-Expertise bekannt, begegnete ihm im ersten Durchgang mindestens auf Augenhöhe. Das Spiel kam ohne viele Highlights aus, beide Spieler schlugen zunächst konzentriert auf und hielten die Ballwechsel kurz. Dann aber ließ Zverev in einem kritischen Moment seine Konzentration im Stich: Plötzlich führte Auger-Aliassime bei gegnerischem Aufschlag mit 5:4 und 40:0. Zverev wehrte sich noch einmal, doch der vierte Satzball des Kanadiers saß.
Nervenschlacht mit glücklichem Ende für Auger-Aliassime
"Er ist selber schuld", befand Becker, "beim entscheidenden Punkt war er eindeutig zu passiv". Der Schock saß dem Deutschen anschließend in den Knochen - einen zweiten Aufschlag zitterte Zverev mit 131 km/h zum Doppelfehler ins Netz. Das Spiel wurde im Anschluss zur Nervenschlacht, in der Auger-Aliassime zahlreiche Chancen ungenutzt ließ. Zverev haderte und maulte im Gespräch mit der Box - die 24. Niederlage im 78. Saisonspiel war wenig später die logische Konsequenz, weil Auger-Aliassime im Tiebreak doch noch zuschlug.
Im zweiten Halbfinale stehen sich am Samstag der Topfavorit Jannik Sinner und Überraschungsmann Alex de Minaur aus Australien gegenüber. Sinner ist auf Hartplätzen in der Halle inzwischen seit 29 Spielen ungeschlagen und geht mit einer Bilanz von 12:0 gegen de Minaur in die Partie.
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