Kritik an WM-Bedingungen:Mihambo und Co.: Ärger über Unterbringung
Bei der Leichtathletik WM in Tokio haben die Sportler die weiten Wege und das Essen kritisiert. Die Unterbringung aller Teams in einem Hotel bereitet Sorgen.
Malaika Mihambo ist mit den Bedingungen bei der WM unzufrieden.
Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio rufen die Bedingungen vor Ort bei den Athletinnen und Athleten keine Freude hervor. "Die Organisation ist selten schlecht, wenn ich das so ehrlich sagen darf", sagte Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die an diesem Sonntag im Finale um die Medaillen mitspringt.
Es gibt an vielen Ecken und Enden problematische Randthemen, die auch noch da sind.
Malaika Mihambo
Weite Wege, viele Menschen im Hotel
Mehrere WM-Starterinnen und -Starter bemängeln zudem die Logistik der Titelkämpfe in der japanischen Metropole. "Die Bedingungen sind generell für uns vor Ort nicht die allereinfachsten", sagte Sprinterin Gina Lückenkemper. Die Wege seien sehr weit. Alle Teams sind im Shinagawa Prince Hotel im Herzen der Stadt untergebracht, in dessen Gebäudekomplex mit mehreren Türmen sich auch Shoppingmall, Bowlingcenter, Kino oder gar eine Delfin-Show befinden.
Die Höhepunkte kompakt zusammengefasst. Unter anderem mit dem Marathon der Frauen, den 1500 m Vorläufen der Männer und der Hammerwurf-Qualifikation der Frauen.
14.09.2025 | 5:01 min"Ich finde es schwierig, alle Athleten in ein Hotel zu bringen", sagte Mihambo. "Es hat natürlich ein bisschen was von Olympia, aber da verläuft sich das mehr." Erkältungsviren und Corona seien bei so vielen Menschen immer ein Thema, sagte die 31-Jährige, die im Hotel Maske trägt. Ihr Trainer Ulli Knapp fehlt bei den Wettkämpfen krank im Stadion.
Mihambo versorgt sich im Supermarkt
"Es sind viele Dinge, die nicht passen - ob das jetzt der Bustransport ist oder aber auch die Ernährung", sagte Mihambo. Es gebe kaum vegetarische Angebote. Deshalb versorgt sie sich selbst im Supermarkt. Diskuswerferin Kristin Pudenz vermisste zum WM-Start asiatische Küche. "Hier bekommt man Nudeln, kaltes Fleisch, kalten Fisch und Soße", sagte die Olympia-Zweite von 2021.
Die Höhepunkte des ersten Wettkampftages kompakt zusammengefasst. Unter anderem mit der Weitsprung-Qualifikation mit Malaika Mihambo und der Entscheidung im Gehen mit Christopher Linke.
13.09.2025 | 9:00 minMittelstreckler Robert Farken, der über 1.500 Meter souverän ins Halbfinale einzog, empfindet die WM mit den langen Wegen als "sehr stressig". "Neue Herausforderungen, die für alle schwierig sind", sagte er. Da aber alle im selben Hotel wohnen würden, seien aber eben auch die Wege für alle gleich. "Es ist nicht optimal, dass alle in der gleichen Dining Hall im geschlossenen Raum auf Papptellern mit Einwegbesteck essen. Das ist für eine Weltmeisterschaft schon ein fragwürdiger Standard", sagte der 27-Jährige.
Es bringt nichts, seine Kraft dafür zu verschwenden, da kann man sich danach in Ruhe drüber aufregen. Wenn es am Ende gut gelaufen ist hoffentlich, dann ist es mir auch scheißegal.
Robert Farken
Sprinter Owen Ansah aus Hamburg ist als erster Deutscher die 100 m unter 10 Sekunden gelaufen. Das will er nun auch bei der WM in Tokio schaffen.
11.09.2025 | 2:10 minAktuelle Livestreams zur Leichtathletik-WM 2025 finden Sie hier:
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