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Leichtathletik - ISTAF:Top-Stars wärmen sich in Berlin für WM auf
von Susanne Rohlfing
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Speerwurf-Ass Julian Weber freut sich schon riesig auf das Internationale Stadionfest ISTAF im Olympiastadion. Mit 90 Metern will er sich für die WM in Tokio einwerfen.
Julian Weber bei seinem Wurf auf 91,06 Meter in Doha.
Quelle: AFP
Üblicherweise treffen sich beim Internationalen Stadionfest ISTAF in Berlin am Ende eines Leichtathletik-Jahres die Heldinnen und Helden der Saison zur großen Abschluss-Sause. Doch dieses Jahr findet die WM in Tokio erst vom 13. bis 21. September statt. Danach noch ein Meeting in Deutschland zu veranstalten, wäre ganz schön spät.
Also steigt das traditionelle Stadionfest im Berliner Olympiastadion bereits am Sonntag (ab 15.45 Uhr live im ZDF). Statt eines Schaulaufens der Stars nach dem Saisonhöhepunkt gibt es ein großes, gemeinsames Aufwärmprogramm.
Internationale Stars am Start
Dabei werden sich die deutschen Leichtathletik-Größen in bester internationaler Gesellschaft befinden. So bekommt es Deutschlands aktuell schnellste 100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemper mit der Schweizer Rekordhalterin Ajla Del Ponte (Bestzeit 10,90 Sekunden), der Jamaikanerin Christania Williams (10,95) und der für Liberia startenden US-Amerikanerin Maia McCoy (11,02) zu tun.
Lückenkemper ist in diesem Jahr im Mai bereits 11,07 Sekunden gerannt, die Bestzeit der Europameisterin von 2022 steht bei 10,93 Sekunden, aufgestellt im vergangenen September - beim ISTAF in Berlin.
Im Stabhochsprung treffen die drei deutschen Spitzenathleten Bo Kanda Lita Baehre, Oleg Zernikel und Torben Blech auf den WM-Zweiten Ernest John Obiena, der bei der WM 2023 in Budapest mit übersprungenen 6,00 Metern den aktuellen Asien- und Landesrekord der Philippinen aufstellte.
Weitere deutsche Größen am Start in Berlin sind: Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye, Ausnahme-Weitspringern Malaika Mihambo, Hindernis-Star Gesa Krause, Mittelstrecken-Durchstarter Robert Farken und Speerwurf-Ass Julian Weber.
Weber freut sich "mega"
Der Europameister von 2022 sagt: "Ich freue mich mega darauf". Klar, normalerweise sei das ISTAF "ein schöner Saisonabschluss". Aber auch mit der geänderten Terminplanung und einer späten WM kann Weber sich anfreunden. "Wir hatten das ja schon das eine oder andere Mal und ich finde das ganz gut", sagt er. "Dann habe ich lange genug Zeit, mich perfekt vorzubereiten."
Das ISTAF ist dabei ein Puzzleteilchen auf dem Weg. Der 30-Jährige lebt nicht weit vom Olympiastadion entfernt. "Ich kann da schnell mit der S-Bahn hinfahren", sagt er. Beim Telefonat eine Woche vor dem ISTAF ist Weber gut gelaunt, hat aber "ziemlich Muskelkater" von einer "harten Trainingsphase".
Weber: 90 Meter sind das Ziel
Für den Wettkampf in Berlin hat er sich dennoch viel vorgenommen: "Ich will beim ISTAF 90 Meter werfen." Es wäre eine Bestätigung seiner Glanzleistung vom Mai. Da hatte Weber seine Saison beim Diamond League Meeting in Doha mit einem Wurf auf 91,06 Meter begonnen. Es war das erste Mal, dass er die magische 90-Meter-Marke übertraf.
Der Olympiazweite Neeraj Chopra aus Indien kam auf 90,23 Meter und tat Weber ein bisschen leid, denn es war auch sein erster 90-Meter-Wurf. Weber dämpfte die Freude des Inders jedoch, als er ihn im letzten Durchgang mit seinem Superwurf überbot. Aber: Mit ihren Weiten aus Doha führen Weber und Chopra die Weltjahresbestenliste noch immer an. Weber genießt das sehr.
Ich bin zur Zeit der beste Speerwerfer der Welt.
Julian Weber
Und schiebt mit einem hörbaren Lachen hinterher: "Es hört sich verrückt an, das selbst auszusprechen."
Holzmedaillen-Serie soll reißen
Es war ein langer Anlauf zu diesem ersten 90-Meter-Wurf, aber Weber hat nie aufgegeben. Ganz ähnlich ist das bei ihm mit Weltmeisterschaften und der Jagd nach einer Medaille. 2022 in Eugene und 2023 in Budapest wurde Weber jeweils Vierter. Bei Olympia wurde er 2021 in Tokio ebenfalls Vierter.
Der 30-Jährige macht schon selbst Witze über diese Holzmedaillen-Serie. Und setzt sich als Ziel für die WM im September: "Spaß haben und eine Top-Leistung abrufen." Das könnte dann für die ersehnten Medaille reichen. Aber das spricht Weber nicht aus.
Quelle: Reuters
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