Leichtathletik - Diamond League:Läufer Farken: Dank USA formstark ins Finale
Mittelstreckenläufer Robert Farken hat durch seinen Umzug in die USA den erhofften Karrierebooster bekommen. Beim Diamond-League-Finale in Zürich will er seine Stärke beweisen.
Robert Farken will auch beim Diamond-League-Finale in Zürich angreifen.
Quelle: ImagoWenn am Donnerstag der zweite Tag des Diamond-League-Finales in Zürich (ab 18:55 Uhr im ZDF-Livestream) steigt, richtet sich der deutsche Blick unter anderem auf Robert Farken. Der Leipziger Mittelstreckler startet über 1.500 Meter - und gehört damit zu den zehn Besten der Welt, die sich für das prestigeträchtige Saisonfinale qualifiziert haben.
Farken unter den zehn Besten
"Ich bin extrem stolz, dass ich dabei bin", sagt Farken. "Ich möchte mich in einem Rennen, das WM-Kaliber hat, behaupten und mich nicht verstecken."
Ich glaube, ich bin gut drauf. Mal schauen, was geht.
Robert Farken
Dass Farken mittlerweile auf diesem Niveau laufen kann, hängt eng mit einer Entscheidung zusammen, die er im Herbst 2024 getroffen hat. Damals schloss sich der heute 27-Jährige dem US-Erfolgstrainer Dathan Ritzenhein an, einem ehemaligen Marathonläufer, der in Boulder (Colorado) eine Trainingsgruppe von Weltklasseathleten betreut. Dort trainieren unter anderem die kenianische Olympiasiegerin Hellen Obiri und der US-Rekordhalter Yared Nuguse.
Training in den USA zahlt sich aus
Seit Farken Teil dieses Umfelds ist, zeigt seine Formkurve steil nach oben: Zwei deutsche Rekorde (1.500 Meter und die Meile) hat er seit dem Umzug bereits verbessert, die Meile sogar zweimal. "Der Schritt in die USA und die Veränderung allgemein waren sehr wichtig für mich", sagt er. "Aber dieser Schritt wäre nicht möglich gewesen, wenn man in den Jahren vorher mit gutem Training und guter Basisarbeit nicht die Grundlage gelegt hätte."
Farkens Steigerung sei keine Magie, "sondern viele Jahre harte Arbeit, die reingesteckt wurde. Diese Arbeit trägt jetzt mit ein bisschen mehr Veränderung und einer anderen Herangehensweise Früchte".
Bessere Bedingungen, größere Professionalität
Farkens Entwicklung steht exemplarisch für einen Trend, der die deutsche Leichtathletik seit einigen Jahren prägt: Immer mehr Top-Athleten zieht es in die USA, wo sie von besseren Trainingsbedingungen, stärkeren Gruppen und einer größeren Professionalität profitieren. Sprinterin Gina Lückenkemper arbeitet seit Jahren in Florida, Zehnkämpfer Leo Neugebauer trainiert nach dem Abschluss seines Studiums weiterhin in Texas und auch Hindernisläuferin Lea Meyer hat den Sprung über den Atlantik gewagt.
Leichtathletik u.a. mit einem siegreichen Speerwerfer Julian Weber, einem top-besetzten 100-m-Finale der Frauen und einem Achtungserfolg im Hindernislauf - die Highlights im Video.
22.08.2025 | 5:43 minPionierin dieser Entwicklung war Konstanze Klosterhalfen, die sich 2018 dem "Nike Oregon Project" anschloss und auch nach dessen Beendigung ein Jahr später in den USA blieb. Nachdem Klosterhalfen 2023 nach Deutschland zurückgekehrt ist, trainiert sie seit diesem Jahr wieder unter ihrem alten Trainer Pete Julian in den USA. Dabei hat sie - wie Farken - ihr Trainingszentrum in der Höhenluft von Boulder.
Logistische Herausforderung
Für Farken bedeutet der Umzug in die USA nicht nur sportliche, sondern auch logistische Herausforderungen. Direkt aus einem intensiven Trainingsblock in Boulder reiste er nach Zürich, nach ein paar Tagen Pause in Leipzig geht es für ihn weiter nach Tokio, wo vom 13. bis 21. September die WM stattfindet. "Also einmal fast komplett um die ganze Welt herum", sagt er. Der Reiseaufwand gehört für ihn inzwischen dazu - und scheint sich auszuzahlen.
Die 100-Meter-Sprinter setzen bei der Diamond League in Chorzow zwei Glanzpunkte. Noch nicht in Bestform zeigen sich die deutschen Stars Malaika Mihambo und Gina Lückenkemper.
16.08.2025 | 6:21 minDenn in den letzten Monaten hat sich der Athlet der SG Motor Gohlis-Nord Leipzig in der erweiterten Weltspitze etabliert. Farken ist nicht mehr nur ein deutscher Hoffnungsträger, sondern ein Athlet, der auf internationalem Level konkurrenzfähig ist.
Das Diamond-League-Finale ist für ihn ein weiterer Prüfstein: gegen die besten Läufer der Welt, in einem Stadion, das für schnelle Zeiten bekannt ist. Farken weiß, dass es in Zürich nicht nur um Platzierungen geht, sondern um das Selbstverständnis, sich auf höchstem Niveau behaupten zu können - und darum, vor der WM ein Ausrufezeichen zu setzen.
Ich freue mich auf das Rennen und will zeigen, dass ich mithalten kann.
Robert Farken
Neben Farken sind am Donnerstag in Zürich noch weitere sechs deutsche Athleten im Einsatz: Mohamed Abdilaahi (3.000 Meter), Lea Meyer, Fredrik Ruppert (beide 3.000 Meter Hindernis), Malaika Mihambo (Weitsprung), Henrik Janssen (Diskus) und Julian Weber (Speer).
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