Special Olympics: Helena Klintschar träumt von einer Medaille

Interview

Special-Olympics-Athletin:Helena Klintschar: "Medaille wäre sehr schön"

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1.500 Sportler mit geistiger Beeinträchtigung zeigen ab heute bei den Special Olympics ihr Können. Eine davon ist Helena Klintschar. Im Interview spricht sie über ihre Träume.

Helena Kintschar
Helena Kintschar träumt bei den Special Olympics in Turin von einer Medaille.
Quelle: Special Olympics Deutschland

Helena Klintschar ist 17 Jahre alt und in der Woche vor den Special Olympics Weltwinterspielen in Turin noch ganz normal in Göttingen zur Schule gegangen. Das aufgeweckte Mädchen hat einen seltenen Gendeffekt - das Claes-Jensen-Syndrom - und liebt Sport über alles.
Helena ist ein Ass im Schwimmen, aber vor allem im alpinen Skisport. Bei den nationalen Winterspielen in Deutschland hat sie genau wie bei denen in Österreich schon Gold gewonnen - obwohl sie in Niedersachsen wohnt und für das Training auf Schnee große Reisen nötig sind.
Im Interview spricht Helena Klintschar über das Abenteuer Special Olympics, worauf sie sich besonders freut und welche Träume sie für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung hat.
ZDFheute: Welche Bedeutung haben die Special Olympics für dich?
Helena Klintschar: Sie sind sehr wichtig für mich - da kann ich zeigen, was ich kann.
ZDFheute: Worauf freust du dich besonders?
Klintschar: Ich freue mich sehr auf die Eröffnungsfeier und auf die Wettkämpfe - und auch auf die anderen Athleten und die Skipisten in Sestriere, die kenne ich nur vom Fernsehen aus dem Ski-Weltcup.

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von Lars Becker
Logo der Special Olympics 2025 in Turin.
FAQ
ZDFheute: Was erwartest du von den Weltspielen?
Klintschar: Ich erwarte mir eine super Stimmung und tolle Wettkämpfe. Ich hoffe, es gibt sehr viele Zuschauer, die uns anfeuern.
ZDFheute: Willst du eine Medaille gewinnen oder ist das gar nicht so wichtig?
Klintschar: Es sind meine ersten Weltspiele. Am wichtigsten ist der Spaß, aber eine Medaille zu gewinnen, wäre schon sehr schön.
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ZDFheute: Wie lange hast du dich auf die Weltspiele vorbereitet? Und wie sah ein normales Trainingsprogramm aus?
Klintschar: Mehr als ein Jahr. Ich habe schon für die nationalen Winterspiele in Oberhof im Januar 2024 viel trainiert, das war ja die Qualifikation für die Weltspiele. Danach war ich im März in Schladming bei den Winterspielen und dann ging das Training in den Osterferien in Österreich weiter. Damit ich die Technik nicht verlerne, habe ich ab April zweimal im Monat in der SnowWorld Bispingen mit meiner Trainerin Heidi Evert trainiert. Manchmal war ich im Sommer am Vormittag im Freibad schwimmen und mittags sind wir in die eisige Skihalle gefahren.
Es gab auch zwei Vorbereitungslehrgänge von Special Olympics Deutschland. Einmal waren wir in der Skihalle in Landgraaf und einmal in Todtnauberg. Ich habe auch die ganzen Weihnachtsferien in Österreich trainiert.
ZDFheute: Wie wichtig ist der Sport für dich?
Klintschar: Sport ist mir sehr wichtig, ich kann ohne Sport nicht leben. Es hilft mir, mich gut zu fühlen.
ZDFheute: Du kommst aus dem Norden Deutschlands, wie bist du ausgerechnet auf das Skifahren gekommen?
Klintschar: Meine Eltern sind Österreicher und haben mich und meine Brüder, als ich noch sehr klein war, zum Skifahren mitgenommen. Am Anfang ist mir das sehr schwergefallen, weil ich mir Bewegungsabläufe nicht gut merken kann. Aber jetzt ist Skifahren mein Leben.
ZDFheute: Was würdest du dir für Menschen mit Beeinträchtigung in Sachen Sport wünschen? Sind die Möglichkeiten gut genug oder fehlt noch etwas?
Helena Klintschar: Ich wünsche mir, dass es in jedem Sportverein für Menschen wie mich einen Platz gibt. Leider ist es nur selten so. Wir machen auch Sport, nur anders.
Das Interview führte Lars Becker.

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Quelle: Reuters

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