Kein Investoreinstieg bei DFL:Die Liga steht vor einer Zerreißprobe
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Steht nach dem abrupten Ende des Investorenprozesses in der DFL die Zukunft der "Solidargemeinschaft" im deutschen Fußball infrage? Es geht um Geld. Ein Schlichter wird gesucht.
Sogenannte "Zerreißproben" kennt der deutsche Profifußball nur zu gut, insbesondere wenn es um viel Geld geht. Nach dem geplatzten Milliarden-Deal der DFL scheint der Richtungsstreit unter den 36 Vereinen aber so festgefahren, dass der Bruch zwischen Groß und Klein eine Drohkulisse in neuer Größenordnung ist.
Die Branchenführer FC Bayern München und Borussia Dortmund sehen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit akut gefährdet - und bislang ist die wichtigste Schlichtungsstelle des DFL-Geschäftsführers ab dem 30. Juni unbesetzt.
Als Kandidaten für den schwierigen Job werden der scheidende Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der Super-League-Berater Bernd Reichart und der frühere Hoffenheimer Geschäftsführer Peter Görlich gehandelt.
Planen Großklubs die Eigenvermarktung?
Die größeren Klubs werden sich "sicherlich auch darüber Gedanken machen, wie es für sie weitergeht", sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, in Personalunion Vorsitzender der BVB-Geschäftsführung, am Ende der Pressekonferenz am Mittwoch in Frankfurt am Main. Leicht angesäuert fügte er hinzu, mit "Solidaritätsthemen" solle ihm "bitte die nächste Zeit niemand mehr" kommen.
Das öffnete den Raum für Spekulationen und Gedankenspiele, etwa die Neuorganisation der Bundesliga ohne den Unterbau der 2. Liga wie in der superreichen englischen Premier League. Oder die (teilweise) Vermarktung der Großklubs in Eigenregie, die in Spanien bis vor ein paar Jahren zur enormen Unwucht innerhalb der Primera División geführt hatte.
Vielen in der Liga ist das Thema Wettbewerbsfähigkeit offenbar nicht so wichtig, sonst hätte man den Weg ja frei machen können.
Hans-Joachim Watzke, DFL-Aufsichtsratschef
Bisheriges Modell: Einer verhandelt für alle
Bislang werden die Einnahmen im Profifußball über die Zentralvermarktung der DFL generiert und ausgeschüttet: Einer verhandelt für alle. Auch daher der Begriff der "Solidargemeinschaft".
Gestritten wird dann regelmäßig über die genaue Verteilung der Gelder, aus den nationalen Einnahmen sind es momentan im Schnitt 1,1 Milliarden Euro pro Saison. Das aktuelle Säulenmodell, mit dem leicht weniger als die Hälfte nach Leistung verteilt wird, läuft nach der Saison 2024/25 aus.
Vom Einstieg eines Investors hatte sich die DFL-Spitze insbesondere auch den Anschub der bislang im Vergleich zu den anderen Topligen wenig ertragreichen Auslandsvermarktung erhofft. "Zel war es, die Bundesliga und die Zweite Bundesliga zu stärken" sagte Bayern-Chef Oliver Kahn der dpa.
Watzke sagte: "Meine Leute haben mir relativ deutlich die letzten Monate ausgerechnet, was das Borussia Dortmund jährlich kosten würde - und bei Bayern war es ähnlich."
20 Klubs stimmten für Investoreinstieg
Von den 36 Vereinen - 18 Bundesligisten und 18 Zweitligisten - hatten zwar 20 Klubs für den Investorenprozess gestimmt, elf waren aber dagegen, fünf enthielten sich. Nötig gewesen wäre eine Zweidrittelmehrheit. Nach den öffentlichen Bekundungen des 1. FC Köln und des VfB Stuttgart gegen die DFL-Pläne ist der Schnitt aber nicht klar an der Ligengrenze zu ziehen.
"In der Bundesliga haben ungefähr zehn Klubs internationale Ambitionen", sagte der ehemalige DFL-Chef Christian Seifert am Mittwochabend bei einer Veranstaltung der Frankfurter Kanzlei Klinkert. Die Entscheidung gegen einen Investor werde dazu führen, dass es ein paar Klubs international noch schwerer haben werden.
Fans setzen anderen Schwerpunkt
Die Entscheidung "lässt die Schere innerhalb der Bundesliga eher auseinandergehen", sagte DFL-Interimschef Oliver Leki. Er prophezeite: "Man muss sich der Konsequenzen bewusst sein: in den nächsten zwei Jahren wird das ein kompliziertes Unterfangen."
Die Kritiker des Investorenplans, zu denen auch laute Teile der Fans gehören, setzen einen anderen Schwerpunkt. Sie fordern eine Fortsetzung der Debatte, wie die Liga auf anderen Wegen das benötigte finanzielle Wachstum sicherstellen kann.
Quelle: dpa, SID
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