Nach seinem Ausraster in Barcelona droht Max Verstappen jetzt bei einem erneuten Vergehen eine Sperre. Was ist los beim viermaligen Weltmeister?
Max Verstappen droht eine Rennsperre.
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Es war eine für Max Verstappen schon fast ungewöhnliche Quasi-Entschuldigung: Einen Tag nachdem er beim Spanien-GP seinen Konkurrenten George Russell ins Auto gefahren war, gab er über Social Media zu, dass Frustration zu einer Aktion von ihm geführt habe, "die nicht in Ordnung war."
Der Preis dafür: Eine Zehn-Sekunden-Strafe, nur Platz zehn statt einem zumindest sicheren fünften, vielleicht sogar vierten Rang, weggeworfene WM-Punkte, viel Kritik von allen Seiten - und vor allem eine zusätzliche Belastung in den nächsten beiden Rennen durch drei zusätzliche Strafpunkte auf seinem Konto.
Mit nun elf steht er jetzt in Kanada und dann in zwei Wochen beim Red-Bull-Heim-GP in Österreich unter besonderem Druck: Ein weiterer Punkt auf seiner Lizenz, dann ist eine Sperre für ein Rennen fällig. Erst am Montag nach Österreich werden zwei ein Jahr alte Zähler wieder gelöscht.
Weltmeister Max Verstappen ist einen Strafpunkt von einer Rennsperre in der Formel 1 entfernt. Was ist der Strafenkatalog und welche Strafen gibt es.
Ausraster von Formel-1-Piloten, gerade bei den besonders erfolgreichen, sind nichts Neues: Das gab es in der Zeit von Ayrton Senna und Alain Prost, bei Michael Schumacher, auch bei Sebastian Vettel. Selbst die Aktion von Lewis Hamilton in Silverstone 2021, als der Verstappen bei Tempo 300 ins Auto fuhr, so dass der Niederländer heftig in die Leitplanken einschlug und erst einmal ins Krankenhaus musste, könnte man in diese Kategorie einordnen.
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Auch Verstappen selbst leistete sich gerade in der Anfangszeit seiner Karriere die eine oder andere heftige Aktion. In den letzten Jahren schien er sich allerdings besser unter Kontrolle zu haben. Doch im Moment kommt vieles zusammen - in Spanien noch dazu in einer besonderen Situation, die dann zu Eskalation führte.
In erster Linie ist es das Wissen, dass Red Bull es einfach nicht schafft, das Auto vor allem gegenüber den dominierenden McLaren wieder konkurrenzfähig zu machen. Updates hier, Updates da - trotzdem fährt man immer noch drei Zehntel pro Runde hinterher. Die Chancen auf den fünften WM-Titel in Folge werden immer geringer. "Eigentlich aussichtslos für Max", sagt etwa Ralf Schumacher.
Lando Norris
McLaren: Lando Norris - seit 2019 Stammfahrer.
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Zwischen Druck und Rivalität in der Formel 1
Verstappen muss ständig an oder sogar knapp übers Limit gehen, um auch nur halbwegs mithalten zu können. Wenn dann wie in Spanien ein aussichtsreicher Strategieplan durch ein spätes Safety-Car zerstört wird, das Team aus seiner Sicht in einigen Punkten auch nicht richtig reagiert, der Gegner auch noch George Russell heißt, zu dem er sowieso ein vorsichtig gesagt angespanntes Verhältnis hat, dann kommen alte ungute Reflexe wieder durch.
Keine Entschuldigung natürlich - aber zumindest eine Erklärung. Auch Red-Bull-Motorsportkoordinator Dr. Helmut Marko, großer Verstappen-Freund und Verteidiger, gab nach Spanien zu: "Das war eine ordentliche Fehleinschätzung. Mit Russell liegt er sowieso im Clinch. Mit Vorfällen und Fehlentscheidungen sind die Emotionen dann durchgegangen." Die Strafe sei auf jeden Fall "angemessen" gewesen.
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Red Bull erwartet keine Sperre für Verstappen
Dass so etwas jetzt wieder vorkommen und Verstappen dann tatsächlich eine Sperre kassieren würde, glaubt Marko freilich nicht: "Man wird ihm natürlich sagen, dass er nichts Unüberlegtes machen darf." Aber das sei ihm auch selbst klar:
Max ist ein Racer, der weiß, wo seine Grenzen sind.
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Dr. Helmut Marko
"Es wäre eine Katastrophe, wenn er in Österreich nicht starten könnte. Aber davon gehen wir nicht aus, denn es ist ja wirklich nicht so, dass Max in jedem Rennen etwas anstellt", so der Motorsportkoordinator.
Quelle: Reuters
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