Poulsen kurz vor Ende: Bayern bei RB Leipzig noch nicht Meister

Der FC Bayern München hat die vorzeitige Meisterschaft verpasst. Der deutsche Rekordmeister spielte am 32. Spieltag auswärts in Leipzig 3:3 (0:2). RB-Stürmer Poulsen traf dabei Sekunden vor dem Ende. Dem deutschen Rekordmeister ist der Titel dennoch nur theoretisch noch zu nehmen. Sollte Leverkusen am Sonntag in Freiburg nicht gewinnen, hat Bayern die Meisterschaft sicher.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar wie einfach. Gewinnen die Bayern das Auswärtsspiel in Leipzig, sind sie deutscher Meister. Bayern-Coach Vincent Kompany musste dabei auf Harry Kane verzichten. Der Engländer bekam im Spiel gegen Mainz seine fünfte gelbe Karte und war zum Zuschauen verdammt

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Es startete Thomas Müller, der den deutschen Rekordmeister am Ende der Saison verlässt. Als Kapitän hatte er die Möglichkeit, seine Mannschaft wieder einmal zur Meisterschaft zu führen.

Das Spiel war kaum zwei Minuten alt, da musste Leipzig eigentlich in Führung gehen. Nach einer Ecke landete der Ball bei Lois Openda. Der Leipziger kam vollkommen frei aus kürzester Distanz zum Abschluss, Jonas Urbig parierte in Weltklasse-Manier und verhinderte so den frühen Rückstand seiner Mannschaft.

RB zu Beginn klar die bessere Mannschaft, attackierten die Gäste aus München früh - und belohnten sich in der 11. Minute. Aus der eigenen Hälfte spielte Xavi einen starken Pass hinter die Münchener Abwehr in den Lauf von Benjamin Sesko.

Bayern-Keeper Urbig rutschte, weit vor seinem Tor stehend, weg. Aus knapp 35 Metern halblinke Position fackelte Sesko nicht lang und schlenzte den Ball traumhaft mit dem Außenrist ins leere bayerische Tor - mit 112 km/h.

Die Bayern hatten spürbar Probleme. Das Passpiel war nicht sauber, dazu gewannen die Leipziger anfangs deutlich mehr Zweikämpfe. Seskos nächster Abschluss nach rund 20 Minuten allerdings zu unplatziert.

RB zog sich in der Folge erstmals stärker in die eigene Hälfte zurück, lies die Bayern in Ruhe ihr Spiel aufziehen. Der deutsche Rekordmeister fand allerdings nur selten eine Lücke in der gut sortierten Defensive der Sachsen.

Leipzig blieb auch in der Phase durch kleinere Nadelstiche weiterhin gefährlich - und erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld wurde länger und länger und fand Klostermann am zweiten Pfosten. Der köpfte den Ball mit dem Seitenschädel über Jonas Urbig hinweg ins Tor (39.).

Kurz darauf hatte der FC Bayern die große Chance auf die direkte Antwort. Serge Gnabry köpfte nach Olise-Ecke aber freistehend deutlich über das Tor der Gastgeber.

Bayern hatte im zweiten Abschnitt die Kontrolle über die Partie, war in der Offensive um Gefahr bemüht.

RB jedoch stand tief, lies kaum eine Gelegenheit zu. Gerade als die Partie etwas einzuschlafen drohte, traf der FC Bayern zweimal binnen einer Minute. Erst köpfte Eric Dier nach eine Ecke am kurzen Pfosten den Ball über Vandevoort hinweg (62.).

46 Sekunden später schickte Serge Gnabry Michael Olise auf die Reise, der am Strafraumrand per Aufsetzer ins rechte untere Toreck vollendete. Der Ausgleich ein wenig aus dem Nichts mit dem schnellsten Doppelschlag seit Datenerfassung der Bundesliga.

Die Dynamik des Spiels kippte nun komplett. Bayern drückte auf den Siegtreffer, rannte mit einem Tempo auf das Leipziger Tor zu, das sie vorher hatten vermissen lassen. Sané (64.), Goretzka (66.) und Laimer vollkommen freistehend per Kopf (69.) vergaben nun gefühlt im Minutentakt große Chancen auf die Führung.

Leipzig fand so gut wie keine Entlastung mehr, Coman auf Seiten der Bayern vergab freistehend vor Vandevoort (75.). Die Erlösung aus Münchner Sicht in der 83. Minute: Leroy Sané wurde halbrechts im RB-Strafraum freigespielt. Der deutsche Nationalspieler zog nach innnen, vollendete scharf ins linke untere Toreck.

Doch als die Bayern sich schon im Meisterrausch wähnten, traf der eingewechselte Poulsen Sekunden vor dem Abpfiff noch zum Ausgleich.