Neue "Irritationen" um Sportvorstand Eberl beim FC Bayern
Sportvorstand im Fokus:Neue "Irritationen" um Eberl beim FC Bayern
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Beim FC Bayern München rumort es wieder einmal. Anlass ist die ungeklärte Vertragssituation von Klub-Ikone Thomas Müller. Im Mittelpunkt der Kritik steht Sportvorstand Max Eberl.
Zwischen dem Sportchef des FC Bayern München, Max Eberl (links) und Ehrenpräsident sowie Aufsichtsratmitglied Uli Hoeneß gibt es immer wieder Differenzen.
Quelle: Imago
Der FC Bayern ist zwar in der Bundesliga und der Champions League weiter auf Erfolgskurs, doch hinter den Kulissen rumort es wieder einmal.
Bosse schauen mit Argusaugen auf Eberl
Früher, in der Schule, hat Max Eberl vor wenigen Wochen anlässlich seines einjährigen Dienstjubiläums beim FC Bayern gesagt, "hätten wir uns alle immer gerne bessere Noten gegeben. Die Noten gibt aber ein anderer." Beim FC Bayern sind das gefühlt schon immer und immer noch: Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Und die Herren "Lehrer" sind offenbar nicht so zufrieden mit "Schüler" Eberl.
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Anders gesagt: Im traditionell lauten Münchner Klassenzimmer rumort es. Der FC Bayern mag als souveräner Tabellenführer der Fußball-Bundesliga Bestnoten schreiben und "nur" noch zwei spannende Schulausflüge nach Mailand und Barcelona oder Dortmund vom Traumziel "Finale dahoam" entfernt sein. Doch Pennäler Eberl, der zuletzt wegen einer fiebrigen Bronchitis entschuldigt fehlte, muss dieser Tage überall lesen, dass er von der Schule fliegen könnte.
Mangelnde Kommunikation und Meinungsdifferenzen
Schon Ende Januar sah der "kicker" den Sportvorstand "unter genauer Beobachtung" und titelte: "Der Druck wächst." Hinter den Kulissen, hieß es, gebe es "einige Irritationen". Vor wenigen Tagen meinte "Sky"-Experte Lothar Matthäus zum Verhältnis zwischen Hoeneß und Eberl:
Es sieht so aus, als würde die Chemie nicht ganz stimmen.
„
Lothar Matthäus
Kollege Didi Hamann sekundierte, der Aufsichtsrat um Hoeneß und Rummenigge sowie Eberl seien "zu oft unterschiedlicher Meinung".
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"Ran.de" schrieb von einem "Insider", der "von einer wachsenden Unzufriedenheit mit Eberl in den Vereinsgremien berichtet". Laut "Süddeutscher Zeitung" ist Eberl "zwischen alle Argumentationslinien geraten". Es stehe die Frage im Raum, "ob die Aufsichtsräte ihrem Sportvorstand den Kaderumbau im Sommer zutrauen". Sky wurde deutlicher. "Der Vorwurf an Max Eberl: Zu viele Alleingänge. Zu wenig interne Kommunikation. Mangelnde Abstimmung." Selbst "der große Knall", also ein Trennung, sei nicht auszuschließen.
Hängepartien und Komplikationen bei Spielern und Verträgen
Eberl wird vorgeworfen, dass er den vom Aufsichtsrat vorgegebenen Spar- und Verkaufskurs nicht wunschgemäß umsetzt. Den hatte ihm Hoeneß höchstselbst mit dem legendären Satz, der FC Bayern habe "keinen Geld-Scheißer", im Juli verordnet. Da sagte Hoeneß auch, Linksverteidiger Alphonso Davies bekomme nicht mehr Geld - bekam er von Eberl aber doch. Die vom Sportchef betriebene Verpflichtung von Jonathan Tah scheiterte dagegen an vergleichsweise läppischen fünf Millionen Euro.
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Wie bei Davies gab es auch bei den Verlängerungen mit Jamal Musiala und Joshua Kimmich Komplikationen, die auf das Spannungsverhältnis in der Chefetage zurückzuführen waren. Als der Aufsichtsrat das Angebot an Kimmich zurückzog, drohte Eberl ein Gesichtsverlust. Wie nun im Fall Thomas Müller, dessen Weiterbeschäftigung der Sportvorstand im Januar noch in Aussicht gestellt hatte, der jetzt aber womöglich gehen muss.
Eberl hält an seinem Kurs fest
Rummenigges jüngste Aussage, die Vertragsverlängerungen seien ja "alle recht ordentlich" gewesen, liest mancher als Vorwurf der Verschwendungssucht. Die geforderten Spielerverkäufe kann Eberl, der allerdings auch erst zwei Transferperioden verantwortet hat, nicht vorweisen. Eberl wiederum störte sich an der allzu frühen Meister-Ansage von Hoeneß ebenso wie an dessen öffentlichem Werben um Jungstar Florian Wirtz.
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Der Sportvorstand hält den Kritikern seine gelungene Trainerwahl, einen Kader mit "neuer Energie", den Transfer Michael Olise und Verlängerungen mit Spielern entgegen, "die Bayern München in sich tragen". Ob's reicht für eine Versetzung? "Am langen Ende versucht man, den bestmöglichen Job zu machen", sagte Eberl. Den Rest "müssen andere bewerten". Wie damals in der Schule.
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Quelle: Reuters
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