Weltschlaftag:Welche Schlafposition ist am besten?
Unsere Schlafposition kann Schlafqualität und Gesundheit beeinflussen. Dabei kommt es nicht nur auf Vorerkrankungen, sondern auch auf individuelle Präferenzen an. Ein Überblick.
Tipps für einen guten Schlaf: Schlafmediziner Christoph Schöbel klärt auf.
30.12.2024 | 5:40 minAuf der Seite, auf dem Rücken oder auf dem Bauch? Europäische Forschende haben untersucht, wie Menschen schlafen. Die Studie wurde von der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens geleitet und in Dänemark durchgeführt.
Besonders beliebt ist demnach das Schlafen auf der Seite. Je höher der Body-Mass-Index und je älter die Probanden, desto mehr Zeit im Bett verbringen sie auf der Seite. Im Schnitt drehen sich die Schlafenden 1,6 Mal pro Stunde um.
ZDFheute Infografik
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Christine Blume, Schlafwissenschaftlerin am Zentrum für Chronobiologie an der Universität Basel, erklärt, dass es nicht die eine empfehlenswerte Schlafposition gibt, die gesünder ist als andere. Welche Position wir beim Einschlafen einnehmen, sei vielmehr abhängig von persönlichen Präferenzen.
Im Schlaf wechseln wir unbewusst mehrmals unsere Position. Das ist auch wichtig, da es sonst zu Druckstellen und Durchblutungsstörungen kommen kann.
Christine Blume, Schlafwissenschaftlerin an der Universität Basel
Je nach Schlafposition wirke die Schwerkraft unterschiedlich auf den Körper, was bestimmte Körperfunktionen erschwere oder begünstige.
Ein falsches Kopfkissen kann zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Atemproblemen führen.
30.10.2024 | 5:56 minExpertin: Mit Herzproblemen eher auf rechter Seite schlafen
Für Menschen mit unterschiedlichen Vorerkrankungen und Beschwerden nennt Blume mehrere Vorteile der Seitenlage als Schlafposition: "Für Menschen mit Herzproblemen ist es häufig günstiger, auf der rechten Seite zu schlafen."
Menschen, die unter Sodbrennen leiden, werde hingegen empfohlen, auf der linken Seite zu liegen. Dies erschwere das Aufsteigen der Magensäure.
Wir schlafen ein Drittel unseres Lebens. 43 Prozent der Deutschen aber leiden unter Schlafstörungen. Saskia Fröhlich geht der Frage nach, was das Geheimnis guten Schlafes ist.
18.12.2024 | 44:49 minSchlafapnoe durch Rückenlage
Zwar gelte das Schlafen auf dem Rücken als besonders entspannend, begünstige aber auch Atemaussetzer, sogenannte obstruktive Schlafapnoe, so die Schlafwissenschaftlerin. In Rückenlage komme es dabei zu einem Kollabieren der oberen Atemwege, was den Luftstrom in die Lunge einschränke oder unterbreche. "Dies geht häufig auch einher mit starkem Schnarchen", sagt Blume.
Schwangeren werde ebenfalls davon abgeraten, in Rückenlage zu schlafen. In einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft drücke das ungeborene Kind auf Gefäße und Venen, was Durchblutungsstörungen bei Mutter und Kind zur Folge haben könne.
Damit Schwangere im Schlaf nicht ungewollt auf den Rücken rollen, könne die Seitenposition mit speziellen Kissen stabilisiert werden.
Bauchlage fördert Nackenschmerzen
Um auf dem Bauch zu schlafen, muss die Halswirbelsäule besonders stark gedreht werden, damit der Kopf seitlich liegt und wir atmen können. Auf Dauer sei dies vor allem für Menschen unangenehm, die unter Nackenproblemen oder Verspannungen leiden, sagt Blume.
"In vielen Fällen nehmen Menschen unbewusst bereits die Position zum Schlafen ein, die für sie gut und angenehm ist. Zum Beispiel wurde beobachtet, dass Menschen mit Herzerkrankungen häufig automatisch eher auf ihrer rechten Seite liegen."
- Im Schlafzimmer eine Umgebung zum Abschalten schaffen: Ein Schreibtisch kann arbeitsbezogene Gedanken fördern, die das Einschlafen erschweren.
- Kühlere Raumtemperatur als am Tag: Empfohlen werden 16 bis 18 Grad Celsius.
- Gegen kalte Füße im Bett: Wollsocken oder Wärmflasche fördern schnelleres Einschlafen.
- Spezielle Kissen und Polster können Schlafpositionen verbessern und das Rollen auf den Rücken verhindern, eine Beratung im Fachgeschäft wird hierfür empfohlen.
- Helligkeit reduzieren; bei elektronischen Geräten Nachtmodus aktivieren.
- Etwa drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen keine schweren Mahlzeiten einnehmen.
Artikel wurde erstmals im März 2024 veröffentlicht.
Redaktion: Kathrin Wolff
Mehr zum Thema Schlaf
- von Esther Burmann
- mit Video
Hilfe bei Schlafstörungen:Kann Melatonin den Schlaf verbessern?
von Sarah Hufnagel Krankenkassen-Daten:Schlafstörungen immer weiter verbreitet
- mit Video
T-Rex-Arme:Wie eine Körperhaltung den Schlaf stört
von Corinna Klee - mit Video
Tipps gegen schlechte Träume:Warum hat man Albträume?
Weitere Gesundheits-Themen
- FAQ
Handysucht bei Kindern:TikTok, Insta & Co. - Wie viel ist zu viel?
von Sven Rieken - mit Video
Heuschnupfen und Co.:So überstehen Allergiker die Pollensaison
von Gunnar Fischer - mit Video
Was Anfänger wissen sollten:Fünf Tipps für erfolgreiches Fasten
von Christina-Maria Pfersdorf - mit Video
Unterschätzter Risikofaktor:Übergewicht erhöht Gefahr für Darmkrebs
von Anja Braunwarth