Mietschulden: Zahl der Zwangsräumungen nimmt zu

Mietschulden:Zahl der Zwangsräumungen nimmt zu

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Im vergangenen Jahr gab es laut Zahlen des Bundesjustizministeriums mehr Zwangsräumungen. Nur in vier Bundesländern ging der Trend nach unten. Häufigste Ursache sind Mietschulden.

Polizei und Möbelpacker bei der Zwangräumung einer Wohnung
Polizei und Möbelpacker bei der Zwangräumung einer Wohnung.(Archivfoto)
Quelle: Imago

Zehntausende Menschen mussten im vergangenen Jahr ihre Wohnung unter anderem wegen Mietschulden räumen. Das geht aus einer Statistik hervor, die das Bundesjustizministerium auf eine Frage der Linken im Bundestag herausgab und die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Demnach gab es 2023 mehr als 30.200 Zwangsräumungen von Wohnungen und anderen Räumen - das ist eine Steigerung von mehr als 1.000 verglichen mit dem Vorjahr.
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Mietschulden als Ursache für Zwangräumungen

Mietschulden sind die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, Caren Lay, forderte daher einen besseren Kündigungsschutz und gedeckelte Mieten. "Immer mehr Menschen fallen dem Mietenwahnsinn zum Opfer, können die Mieten nicht mehr zahlen, werden gekündigt und zwangsgeräumt", sagte sie.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe versprochen, Mieterhöhungen stärker zu begrenzen. Doch nichts sei passiert. Vom angekündigten sozialen Mietrecht sei nichts umgesetzt worden.
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In vier Bundesländern sanken die Zahlen

Die meisten Zwangsräumungen wurden den Angaben zufolge im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (8.998) vollstreckt, es folgen Bayern (2.774), Niedersachsen (2.501) und Sachsen (2.278).
Einzig in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Schleswig-Holstein sanken die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht. 2022 hatte es bundesweit rund 29.000 Zwangsräumungen gegeben.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa

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