Cybermobbing: Mehr Opfer werden zu Tätern - aktuelle Studie

Bündnis sieht alarmierenden Trend:Studie zu Cybermobbing: Mehr Opfer werden Täter

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Immer mehr Menschen werden Opfer von Mobbing - online und offline. Gleichzeitig würden immer mehr Opfer zu Tätern, warnt das Bündnis gegen Cybermobbing.

Jugendliche Hände halten Smartphone

Beleidigungen, Anfeindungen, Drohungen: Egal ob online oder offline, immer mehr Menschen in Deutschland sind von Mobbing betroffen. Das Bündnis gegen Cybermobbing warnt.

07.11.2025 | 1:55 min

Ob am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im Internet: Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen nehmen einer Studie zufolge weiter erheblich zu und betreffen viele Millionen Menschen in Deutschland. Es habe sich gezeigt, dass kaum ein Lebensbereich im privaten wie beruflichen Umfeld verschont bleibe, berichtete das Bündnis gegen Cybermobbing bei der Vorstellung einer Befragung.

Für die laut Angaben der Organisation repräsentative Erhebung wurden 2.300 Personen zwischen 18 und 65 Jahren bundesweit online befragt.

Laut der Befragung waren 37 Prozent der Befragten schon einmal "klassischen" Mobbing-Attacken ausgesetzt. Das entspreche rund 19 Millionen Menschen in der Altersgruppe und bedeute einen Anstieg um 12,9 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung 2021. Die meisten Vorfälle finden demnach in der Arbeitswelt statt - rund 43 Prozent.

uwe-leest

"Das sollte für uns als Gesellschaft ein Signal sein", sagt Uwe Leest vom Bündnis gegen Cybermobbing über die Ergebnisse der Studie.

07.11.2025 | 5:06 min

Studie: Opfer werden immer häufiger zu Tätern

Beim Cybermobbing sei von mehr als 7,2 Millionen Betroffenen auszugehen - das entspreche einer Zunahme um sogar 21,7 Prozent im Vergleich zu einer Befragung im Jahr 2021. In beiden Mobbing-Problemfeldern verschärfe sich die Situation nun schon seit der ersten Befragung von 2014 stetig weiter, betonte der Vorsitzende des Bündnisses, Uwe Leest.

Parallel dazu stieg auch die Zahl der Täter. "Wir sehen in der Studie, dass immer mehr Opfer zu Tätern werden", sagte Leest.

Unrecht wird mit Unrecht vergolten.

Uwe Leest, Bündnis gegen Cybermobbing

Unter den jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) seien alarmierend viele von Mobbing (45 Prozent) und Cybermobbing (25 Prozent) betroffen. Auf der Täterseite zeige sich hier, dass das gelernte negative Verhalten aus der Jugend- und Schulzeit häufig übernommen werde ins Arbeitsleben.

Weinende Teenagerin - Typical Misshandlung Cybermobbing

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Was gilt als Cybermobbing?

Als Mobbing gilt in der Befragung, wenn jemand gezielt und systematisch Angriffen wie Anfeindungen, Schikane und Diskriminierung ausgesetzt ist - und das wiederholt und über einen längeren Zeitraum. Unter Cybermobbing fallen demnach etwa Belästigung, Beleidigung, Diffamierung, Bloßstellung oder Nötigung über das Internet - über soziale Netzwerke, Mails, Chatrooms, Videos.

Am häufigsten kommt es bei Opfern den Angaben der Betroffenen zufolge zu Depressionen, schwindendem Selbstvertrauen und Veränderungen der Persönlichkeit.

Quelle: dpa
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