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Neue Wirtschaftsministerin:Trotz Kritik: Reiche für Zulassung alter Gasthermen
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Katherina Reiche will die "Energiewende hybridisieren". Dazu will sie auch auf alte Erdgasthermen zurückgreifen. Ein neues Gebäude-Energie-Gesetz soll bald ins Kabinett kommen.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sagt, man solle es Hausbesitzern künftig überlassen, in welche Technologie sie investierten.
Quelle: dpa
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) beharrt trotz Kritik darauf, wieder den Betrieb von Erdgasthermen in Wohnhäusern zu erlauben, die vor 1991 eingebaut wurden. "Das bisherige Heizungsgesetz rekurriert mehr oder weniger auf eine Technologie. Es gibt de facto ein Betriebsverbot für Gasthermen, die vor 1991 eingebaut wurden", sagte die CDU-Politikerin laut einer Vorabmeldung des Podcasts Table.Today.
Zunächst müssen wir dieses Betriebsverbot abschaffen, um wieder Ruhe in den Markt zu bekommen.
Katherina Reiche, Bundeswirtschaftsministerin
In einem neuen Gebäude-Energie-Gesetz müsse der gesamte CO2-Ausstoß des Gebäudes berücksichtigt werden. Reiche sagte, dass man es Hausbesitzern künftig überlassen solle, in welche Technologie sie investierten. "Wir müssen lernen, die Energiewende zu hybridisieren", so Reiche. Ein entsprechendes neues Gesetz solle noch in diesem Jahr ins Kabinett kommen, sagte sie.
Schwarz-rot will Heizungsgesetz abschaffen
Die CDU-Politikerin hatte dies bereits in ihrer Rede im Bundestag vergangene Woche erklärt. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag steht nur die Formulierung: "Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen. Das neue GEG machen wir technologieoffener, flexibler und einfacher. Die erreichbare CO2-Vermeidung soll zur zentralen Steuerungsgröße werden."
Reiche kündigte zudem an, einen Gesetzentwurf zur Absenkung der Stromsteuer auf das EU-Minimum noch vor der Sommerpause ins Kabinett einzubringen. Dies hatte CSU-Chef Markus Söder am Montag gefordert. Wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben prüfe das Wirtschaftsministerium zudem eine Senkung der Netzentgelte, erklärte Reiche.
Industriestrompreis soll geprüft werden
Man werde auch einen Industriestrompreis von fünf Cent pro Kilowattstunde prüfen. Die CDU-Politikerin war vor ihrer Berufung zur neuen Wirtschaftsministerin Vorsitzende der Geschäftsführung der E.ON-Tochter Westenergie AG.
Die Wirtschaftsministerin will zudem Tempo beim Bau neuer Gaskraftwerke machen. Sie wolle bei der EU-Kommission die Ausschreibungen beantragen. "Bis 2030 bis zu 20 GW Kraftwerke installiert zu haben, ist mehr als optimistisch", sagte sie zu der Planung der früheren Regierung.
Quelle: Reuters
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