Im Vergleich zum Vorjahr:Asylzahlen im August gehen deutlich zurück
Der Trend hält an: Immer weniger Menschen flüchten nach Deutschland und bitten um Asyl. Auch im August waren es weniger als im Vorjahr.
Geflüchtete in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen.
Quelle: dpaDie Zahl der neu ins Land gekommenen Flüchtlinge ist im August abermals deutlich gesunken - um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im August stellten nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Dienstag nur noch 7.803 Menschen in Deutschland einen Asylantrag - im August des Vorjahrs hatte diese Zahl noch bei 18.427 gelegen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) wertete den Rückgang als Erfolg seiner restriktiveren Migrationspolitik. Der "Bild", die zuerst über die Zahlen berichtet hatte, sagte Dobrindt:
Unsere Asylwende wirkt, unsere Maßnahmen sind erfolgreich.
Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister
Kriegsflüchtlinge und immer mehr Asylbewerber treffen auf überlastete Behörden. Die Willkommenskultur in Deutschland ist erschöpft - die Integration am Limit.
09.02.2025 | 30:00 minNun werde es politisch darum gehen, "das gemeinsame europäische Asylsystem zu schärfen, um den Migrationsdruck auf Europa weiter zu senken", so der Minister.
Trend der Vormonate setzt sich fort
Mit den nun genannten Zahlen setzt sich der Trend der vergangenen Monate verstärkt fort. Für den Juli hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 8.293 Erstanträge auf Asyl gezählt - nach 18.503 Erstanträgen im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden laut Bamf insgesamt 86.916 Asylanträge gestellt - davon 70.011 Erst- und 16.905 Zweitanträge. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl in den ersten sieben Monaten noch bei 153.361.
Die Senkung der Asylbewerberzahlen ist ein erklärtes Ziel der schwarz-roten Bundesregierung. Kontrollen an den deutschen Grenzen sollen Flüchtlinge abhalten.
Mehrere EU-Innenminister wollten bei einem Treffen auf der Zugspitze gemeinsam eine Verschärfung der Asylpolitik fordern. Dobrindt trat dabei als Vorreiter auf, so Andrea Maurer.
18.07.2025 | 1:00 minInnenminister Dobrindt hatte am 7. Mai die verstärkten Kontrollen und Zurückweisungen an allen neun deutschen Landgrenzen zu Nachbarstaaten angeordnet. Ausgenommen sind sogenannte vulnerable Gruppen wie Kinder und Schwangere. Vom 8. Mai bis Ende Juli registrierte die Bundespolizei 9.506 Zurückweisungen an den Grenzen.
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