Kritiker werfen Trump vor, sein Präsidentenamt mit eigenen wirtschaftlichen Interessen zu vermengen.
Quelle: AP
Trotz massiver Kritik und unter lautstarken Protesten von Demonstranten hat US-Präsident
Donald Trump ein Gala-Dinner mit Hauptinvestoren seiner Kryptowährung in einem seiner Golfclubs gegeben.
Vor dem Eingang hatten sich nach Angaben von anwesenden Journalisten am Abend (Ortszeit) etwa 100 Menschen zu einem Protest gegen die Veranstaltung versammelt.
Business-Mann Trump ist auch als Präsident Geschäftsmann. Teilweise profitieren er und seine Familie, etwa bei Unterstützung der eigenen Kryptowährung. Wie weit geht die Vermischung mit der Politik?16.05.2025 | 2:05 min
Trump lädt 220 Krypto-Investoren zu Gala-Dinner
Das Dinner wurde auf der Website des
"Meme Coin" namens "$TRUMP" mit dem Konterfei des Präsidenten als "exklusivste Einladung der Welt" beworben. Die 220 Hauptinvestoren der Kryptowährung dürften an dem Essen mit dem Präsidenten teilnehmen, hieß es dort. Sie werden dort wie bei einem Wettbewerb in einer Rangliste aufgelistet.
Die 25 Topkäufer der Kryptowährung sollten darüber hinaus mit einem Empfang durch den Präsidenten vor dem Essen belohnt werden sowie mit einer "besonderen VIP-Tour". Die "Washington Post" berichtete, dass ihnen ursprünglich eine Führung durch das Weiße Haus versprochen wurde, dies nun aber nicht mehr spezifiziert sei.
Kritiker werfen Trump vor, sein Präsidentenamt mit eigenen wirtschaftlichen Interessen zu vermengen.
Demonstranten vor dem Golfclub hielten Plakate mit Slogans hoch wie "Stoppt Trumps Krypto-Korruption" oder "Demokratie steht nicht zum Verkauf". Auf Videos im Netz war zudem zu hören, dass sie dabei laut "Schande, Schande" riefen.
Donald Trump will die USA zur "Bitcoin-Supermacht der Welt" machen – nach seinem Wahlsieg stieg die Kryptowährung auf ungeahnte Höhen. Ein Risiko für das etablierte Finanzsystem?15.12.2024 | 3:02 min
Warnung vor ausländischer Einflussnahme
Der demokratische Abgeordnete Sean Casten schrieb auf der Online-Plattform
X, dass es sich bei dutzenden Gästen des Dinners um ausländische Staatsangehörige handele. Er warnte vor potenzieller ausländischer Einflussnahme auf US-Politik und forderte das Justizministerium auf, zu untersuchen, ob das Abendessen gegen Bundesgesetze zur Bestechung verstoße.
Die Rechtswissenschaftlerin der George Washington Universität, Jessica Tillipman, kritisierte das Event beim Nachrichtensender CBS News als "beispiellos". Es scheine sich um einen Präsidenten zu handeln, der möglicherweise privat von etwas profitiere, das er in der Öffentlichkeit tue.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt wies dahingehende Kritik zurück und betonte, dass der Präsident in seiner Freizeit an dem Dinner teilnehme. "Es ist kein Abendessen des Weißen Hauses", es finde nicht dort statt, sagte sie.
In Zeiten, in denen jeder versucht, sein Geld sinnvoll anzulegen, feiern auch sogenannte Kryptowährungen Erfolge. Vorsicht ist allerdings bei unseriösen Trading-Plattformen geboten. Anwältin Anna Orlowa dazu im Gespräch.27.06.2024 | 6:36 min
Selbst ernannter "Krypto-Präsident"
Trump bezeichnet sich selbst als "Krypto-Präsident". Er gab sich bereits im Wahlkampf aufgeschlossen gegenüber Digitalwährungen - und erhielt beträchtliche Unterstützung aus der Branche. Die nach ihm benannte Kryptowährung "$TRUMP" ließ der Republikaner kurz vor seinem Amtsantritt auflegen.
Im Zusammenhang damit sorgten die Branchen-Verbindungen der Trump Organization, die von den Söhnen des Präsidenten geführt wird, für Diskussionen.
Donald Trump ist der 45. und 47. Präsident der USA. Er gewann die US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024. Aktuelle Nachrichten zu dem Republikaner.
Quelle: dpa