Supreme Court erlaubt Doge Zugriff auf sensible Daten

US-Effizienzbehörde:Supreme Court erlaubt Doge Zugang zu Bürgerdaten

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Das umstrittene Spargremium erhält Zugriff auf sensible Bürgerdaten von Millionen Amerikanern. Der Oberste Gerichtshof setzt einstweilige Verfügungen dagegen aus.

Der Oberste Gerichtshof der USA in Washington D.C.
Der Supreme Court erlaubt Doge-Mitarbeitern Zugriff auf Daten der US-Sozialversicherungsbehörde.
Quelle: AFP

Im Streit über den Zugang des Spargremiums Doge zu sensiblen Daten von Millionen Bürgern hat sich die US-Regierung vor dem Obersten Gericht vorerst durchgesetzt.
Mit einer Eilentscheidung erlaubte der Supreme Court Mitarbeitern des von Tech-Milliardär Elon Musk ins Leben gerufenen Kostensenkungsgremiums Zugriff auf Daten der Sozialversicherungsbehörde (SSA). Eine niedrigere Instanz hatte dies mit einer einstweiligen Verfügung untersagt.
In der Sache soll der Rechtsstreit weitergeführt werden - auch wenn Mitarbeiter des Department of Government Efficiency (Doge) in der Zwischenzeit bereits auf die Daten zugreifen können.
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Liberale Richterinnen besorgt um Privatsphäre der Bürger

Die Entscheidung des Supreme Courts fiel mit der Mehrheit der sechs konservativen Richter. Die drei eher liberalen Richterinnen stimmten dagegen.
Zwei von ihnen, Ketanji Brown Jackson und Sonia Sotomayor, kritisierten in einer abweichenden Meinung, dass Doge-Mitarbeiter sofort Zugriff auf "höchst sensible Daten" bekämen, obwohl der Rechtsstreit in der Sache noch andauere. Das gefährde die Privatsphäre von Millionen Amerikanern.
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Daten umfassen auch Adressen und Kontonummern

Die Daten der Behörde umfassen die in den USA besonders wichtige Sozialversicherungsnummer, Geburtsdaten, Kontonummern, Adressen sowie in manchen Fällen auch Informationen zu Rentenzahlungen oder sogar besonders sensible gesundheitliche Daten.
In der niedrigeren Instanz hatte Richterin Ellen Lipton Hollander eine einstweilige Verfügung gegen den Datenzugang erlassen und kritisierte, Doge habe unter fadenscheinigen Vorwänden uneingeschränkten Zugang zu persönlichen und privaten Informationen von Millionen Amerikanern erhalten.
Die Regierung argumentiert, der Zugriff auf die Daten sei nötig, um Betrug und verschwenderische Ausgaben auszumerzen.
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Regierung setzt sich in weiterem Doge-Rechtsstreit durch

Die Regierung konnte sich beim Supreme Court auch in einem weiteren Fall vorerst durchsetzen, in dem Kläger mehr Transparenz beim Kostensenkungsgremium Doge einforderten.
Die konservativen Richter verwarfen die Entscheidung einer niedrigeren Instanz, die Doge zur Herausgabe bestimmter Informationen, darunter interne Emails, gezwungen hätte.
Die Kläger in dem Fall fordern, dass es möglich sein müsse, Doge genauso wie Behörden zur Herausgabe bestimmter Informationen zu zwingen.
Die Regierung argumentiert, Doge sei keine Behörde, sondern nur ein Gremium, das den Präsidenten berate. Der Fall soll nun in der Sache an einem Berufungsgericht weiter verhandelt werden.
Quelle: dpa, AFP, AP

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