Trump kündigt nach Werbespot zusätzliche Zölle gegen Kanada an

Kontroverse wegen Werbespot:Trump kündigt zusätzliche Zölle gegen Kanada an

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Donald Trump will die Zölle für Einfuhren aus Kanada erhöhen. Zuvor hatte der US-Präsident wegen einer umstrittenen Werbekampagne die Handelsgespräche mit dem Land gestoppt.

Ein Schlepper leitet ein Containerschiff im Hafen von Oakland, Kalifornien

Bereits im August waren Zölle der USA in Höhe von 35 Prozent auf viele Importe aus Kanada in Kraft getreten.

Quelle: epa

US-Präsident Donald Trump hat zusätzliche Zölle gegen Kanada in Höhe von zehn Prozent angekündigt. Als Grund nannte der Republikaner auf seiner Online-Plattform Truth Social, dass eine angeblich irreführende kanadische Werbekampagne gegen Zölle nicht sofort entfernt worden sei. Stattdessen sei sie in der vergangenen Nacht während eines Baseball-Spiels der World Series erneut gezeigt worden, schrieb Trump.

Wegen ihrer gravierenden Falschdarstellung der Fakten und ihres feindlichen Akts erhöhe ich die Zölle für Kanada um weitere zehn Prozent im Vergleich zu dem, was sie aktuell zahlen.

Donald Trump, US-Präsident

Zölle sind eines von Trumps Lieblingsinstrumenten in der Außenpolitik, wie er immer wieder betont. Der US-Präsident hatte wegen des kanadischen Werbeclips die Handelsgespräche mit dem Nachbarland gestoppt.

 US-Präsident Donald Trump (l) empfängt den kanadischen Premierminister Mark Carney vor ihrem Treffen im Weißen Haus.

Die USA haben ihre Handelsgespräche mit Kanada abgebrochen. Als Grund warf Trump Kanada vor, in einer Kampagne gegen Zölle den Ex-Präsidenten Reagan falsch zitiert zu haben.

24.10.2025 | 0:23 min

Supreme Court prüft Trumps Zollpolitik

Trump unterstellte erneut, dass Kanada Richter in den USA, die sich mit Zöllen befassen, beeinflussen wolle. Er bezog sich dabei auf das oberste Gericht in den USA. Der Supreme Court befasst sich derzeit auf Antrag der US-Regierung mit Trumps Zollpolitik. Der US-Präsident erhofft sich Rückenwind von den Richtern, nachdem er vor niedrigeren Instanzen Niederlagen erlitten hatte.

Trump hatte Anfang April massive Zölle gegen Kanada und zahlreiche weitere Handelspartner weltweit verhängt. Obwohl er eine Reihe dieser Aufschläge später absenkte, leidet Kanada vor allem unter Zöllen von 50 Prozent auf Stahl und Aluminium, 25 Prozent für Autos und einem kürzlich von Trump verhängten Aufschlag von zehn Prozent auf Holz. Auf Stahl und Aluminium sowie Autos aus den USA hat die Regierung in Ottawa Gegenzölle verhängt.

US-Präsident Trump - Zölle

Die willkürlich wirkenden Zölle, die die USA erheben wollen, haben global heftige Reaktionen verursacht. Wie aber antworten? Mit Druck, Verhandlungen und zur Not: eigenen Zöllen.

04.04.2025 | 2:33 min

Beide Seiten hatten wochenlang über eine mögliche Einigung verhandelt. Kanadas Premierminister Mark Carney hatte sich am Freitag noch um Schadensbegrenzung bemüht und erklärt, sein Land sei zur Wiederaufnahme der Gespräche bereit.

Ford: Haben unser Ziel erreicht

Am Freitag hatte die kanadische Provinz Ontario nach heftiger Kritik von Trump die Ausstrahlung des Anti-Zoll-Werbeclips ausgesetzt - jedoch nicht mit sofortiger Wirkung. Der Premierminister von Ontario, Doug Ford, kündigte auf der Plattform X an, nach einem Gespräch mit Carney werde Ontario seine Werbekampagne ab Montag aussetzen.

Ford erklärte, das Ziel sei erfüllt worden, indem das amerikanische Publikum auf höchster Ebene erreicht worden sei. Intention sei gewesen, eine Diskussion darüber anzustoßen, welche Folgen Zölle auf Arbeitnehmer und Firmen haben.

Trump verhängt Zölle

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Ontario hatte den Beitrag auch in verschiedenen US-Fernsehsendern geschaltet. Darin war zu Bildern von US-Arbeitern und -Familien die Stimme des früheren US-Präsidenten Ronald Reagans zu hören, der vor Zöllen auf ausländische Importe warnt. "Auf lange Sicht schaden solche Handelshindernisse jedem amerikanischen Arbeiter und Verbraucher", sagt der frühere Präsident von den Republikanern (1981 bis 1989) in dem Spot.

Quelle: dpa, AFP, Reuters

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