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Streit um US-Migrationspolitik:Machtprobe in Kalifornien: Newsom gegen Trump
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US-Präsident Trump befiehlt den Einsatz der Nationalgarde in Kalifornien, Gouverneur Newsom will dagegen halten. Schon in der Vergangenheit gab es zwischen den beiden Streit.
Die angespannte Situation ist auch Gelegenheit für einen besonderen Zweikampf gegen Donald Trump: Gavin Newsom gibt sich kämpferisch.
Quelle: AP
Gavin Newsom gibt sich kämpferisch. "Nehmt mich halt fest. Lasst es uns hinter uns bringen. ... Ist mir völlig egal", sagt der Gouverneur des US-Bundesstaates trotzig in die Kamera. Zuvor hatte Tom Homan - der Mann, der die Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump durchsetzen soll - mit einer Festnahme gedroht. "Wir müssen dagegen halten", schiebt Newsom nach in Richtung Trump. Der US-Präsident entgegnete am Abend: "Ich würde es tun, wenn ich Tom wäre (...) es wäre eine großartige Sache".
Nach der von Trump angeordneten Mobilisierung der Nationalgarde verschärfen sich die Proteste in Los Angeles weiterhin. Die Mobilisierung war gegen den erklärten Willen Newsoms geschehen. Auslöser für Trumps drastischen Schritt waren Proteste gegen Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE in Los Angeles.
Newsom steht für alles, wofür Trump nicht steht
Die angespannte Situation ist auch Gelegenheit für einen besonderen Zweikampf: Trump gegen Newsom. Der Demokrat ist eine Art Lieblingsfeind des US-Präsidenten. Newsom steht für alles, wofür Trump nicht steht.
Der liberale Demokrat war erst Bürgermeister der Westküsten-Metropole San Francisco. Dort ist er auch geboren. Landesweites Aufsehen erregte er, als er als Bürgermeister in einer spektakulären Entscheidung gleichgeschlechtlichen Paaren grünes Licht zum Heiraten gab. Dies war damals in Kalifornien nicht erlaubt. Seit 2019 ist Newsom Gouverneur von Kalifornien.
Trumps und Newsoms Feindschaft ist nicht neu
Trump wettert immer wieder verbal gegen Newsom - nennt ihn regelmäßig "Newscum" - ein Wortspiel mit dem englischen Begriff "scum", der auf Deutsch "Abschaum" bedeutet. Schon während der Corona-Pandemie gerieten die beiden aneinander. Newsom war im Gegensatz zu Trump ein Befürworter strikter Maßnahmen.
Während der verheerenden Brände in Los Angeles Anfang des Jahres machte Trump Newsom schwere Vorwürfe. Der Demokrat versuchte, die Situation zu entspannen. Als Trump nach Kalifornien reiste, holte ihn Newsom am Flughafen ab. Zumindest kurzzeitig zähmte Trump seinen Ton gegenüber dem liberalen Gouverneur.
Trump: Newsom macht "schrecklichen Job"
Nun liegen die Politikansätze der beiden wieder völlig über Kreuz. Der Demokrat wirft Trump vor, mit dem Einsatz der Nationalgarde "Chaos und Gewalt" schüren zu wollen. Trump hingegen behauptet, Newsom würde einen "schrecklichen Job" in Kalifornien machen.
Der offene Streit mit Trump ist für Newsom auch eine Möglichkeit, sich weiter zu profilieren - als versierter Gegenspieler des US-Präsidenten. Es gilt als offenes Geheimnis, dass der 57-Jährige auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten 2028 schielt.
Quelle: dpa
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