Gavin Newsom vs. Donald Trump: Machtprobe in Kalifornien

Streit um US-Migrationspolitik:Machtprobe in Kalifornien: Newsom gegen Trump

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US-Präsident Trump befiehlt den Einsatz der Nationalgarde in Kalifornien, Gouverneur Newsom will dagegen halten. Schon in der Vergangenheit gab es zwischen den beiden Streit.

Gavin Newsom präsentiert seinen überarbeiteten Staatshaushalt 2025-2026 während einer Pressekonferenz in Sacramento, Kalifornien, am 14. Mai 2025.
Die angespannte Situation ist auch Gelegenheit für einen besonderen Zweikampf gegen Donald Trump: Gavin Newsom gibt sich kämpferisch.
Quelle: AP

Gavin Newsom gibt sich kämpferisch. "Nehmt mich halt fest. Lasst es uns hinter uns bringen. ... Ist mir völlig egal", sagt der Gouverneur des US-Bundesstaates trotzig in die Kamera. Zuvor hatte Tom Homan - der Mann, der die Abschiebepolitik von US-Präsident Donald Trump durchsetzen soll - mit einer Festnahme gedroht. "Wir müssen dagegen halten", schiebt Newsom nach in Richtung Trump. Der US-Präsident entgegnete am Abend: "Ich würde es tun, wenn ich Tom wäre (...) es wäre eine großartige Sache".
Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen Wache im Los Angeles Federal Detention Center.
In Kalifornien protestieren Menschen gegen die Massenabschiebungen, teils mit Gewalt. Trump hat nun die Nationalgarde aktiviert, 300 Soldaten sind in Los Angeles bereits im Einsatz.09.06.2025 | 1:39 min
Nach der von Trump angeordneten Mobilisierung der Nationalgarde verschärfen sich die Proteste in Los Angeles weiterhin. Die Mobilisierung war gegen den erklärten Willen Newsoms geschehen. Auslöser für Trumps drastischen Schritt waren Proteste gegen Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE in Los Angeles.

Newsom steht für alles, wofür Trump nicht steht

Die angespannte Situation ist auch Gelegenheit für einen besonderen Zweikampf: Trump gegen Newsom. Der Demokrat ist eine Art Lieblingsfeind des US-Präsidenten. Newsom steht für alles, wofür Trump nicht steht.
Elmar Theveßen berichtet.
US-Präsident Trump setzt die Nationalgarde bei Protesten gegen die Massenabschiebungen ein. Was er damit bezwecken möchte und wie sich die Situation entwickelt, berichtet Elmar Theveßen.09.06.2025 | 1:18 min
Der liberale Demokrat war erst Bürgermeister der Westküsten-Metropole San Francisco. Dort ist er auch geboren. Landesweites Aufsehen erregte er, als er als Bürgermeister in einer spektakulären Entscheidung gleichgeschlechtlichen Paaren grünes Licht zum Heiraten gab. Dies war damals in Kalifornien nicht erlaubt. Seit 2019 ist Newsom Gouverneur von Kalifornien.

Trumps und Newsoms Feindschaft ist nicht neu

Trump wettert immer wieder verbal gegen Newsom - nennt ihn regelmäßig "Newscum" - ein Wortspiel mit dem englischen Begriff "scum", der auf Deutsch "Abschaum" bedeutet. Schon während der Corona-Pandemie gerieten die beiden aneinander. Newsom war im Gegensatz zu Trump ein Befürworter strikter Maßnahmen.
Verbrannte Häuser
Immer noch gibt es keine Entwarnung für die Waldbrandgebiete im Süden Kaliforniens, viele Brandherde sind noch nicht unter Kontrolle. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 25. 15.01.2025 | 1:26 min
Während der verheerenden Brände in Los Angeles Anfang des Jahres machte Trump Newsom schwere Vorwürfe. Der Demokrat versuchte, die Situation zu entspannen. Als Trump nach Kalifornien reiste, holte ihn Newsom am Flughafen ab. Zumindest kurzzeitig zähmte Trump seinen Ton gegenüber dem liberalen Gouverneur.

Trump: Newsom macht "schrecklichen Job"

Nun liegen die Politikansätze der beiden wieder völlig über Kreuz. Der Demokrat wirft Trump vor, mit dem Einsatz der Nationalgarde "Chaos und Gewalt" schüren zu wollen. Trump hingegen behauptet, Newsom würde einen "schrecklichen Job" in Kalifornien machen.
Polizisten stehen in Bereitschaft während einer Demonstration in Paramount, einem Stadtteil von Los Angeles.
Proteste in Los Angeles nach Festnahmen von Einwanderern endeten mit gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. US-Präsident Trump hat Nationalgardisten entsandt.08.06.2025 | 1:31 min
Der offene Streit mit Trump ist für Newsom auch eine Möglichkeit, sich weiter zu profilieren - als versierter Gegenspieler des US-Präsidenten. Es gilt als offenes Geheimnis, dass der 57-Jährige auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten 2028 schielt.

Quelle: dpa
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