Röttgen zu Nahost-Frieden: Einige Indizien stimmen zuversichtlich

Interview

CDU-Politiker zu Nahost-Frieden:Röttgen: Gibt Indizien, die für Zuversicht sprechen

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Eine Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern sieht CDU-Politiker Röttgen in naher Zukunft nicht. Eine friedliche Koexistenz hält er für möglich - es gebe dafür Indizien.

Röttgen: "Sehnsucht nach Ende der Gewalt"

"Wer jetzt die Zuversicht nicht aufbringt, der wird dazu beitragen, dass am Ende das Leid weitergeht", sagt der stellv. Unions-Fraktionsvorsitzende Norbert Röttgen (CDU) zu Nahost.

13.10.2025 | 5:23 min

CDU-Politiker Norbert Röttgen geht davon aus, dass die Hamas die Waffen niederlegen und sich das israelische Militär aus dem Gazastreifen zurückziehen wird. "Man muss das jetzt glauben", sagte er im ZDF-Morgenmagazin. "Denn wer diese Zuversicht jetzt nicht aufbringt, der wird dazu beitragen, dass am Ende das Leid weitergeht."

Röttgen: Leid auf "absolute Spitze" getrieben

Röttgen betont, es gebe ein paar Indizien und Umstände, die sich verändert haben und zuversichtlich stimmen, dass Frieden möglich werden könnte.

Die Palästinenser haben unter der Hamas noch nie so gelitten wie jetzt.

Norbert Röttgen, CDU-Außenpolitiker

Das Leid sei auf eine "absolute Spitze" getrieben worden. Die Sehnsucht der Bevölkerung nach Frieden sei groß.

Ein weiterer Aspekt sei, dass die Hamas vorher noch nie so geschwächt gewesen sei, wie es jetzt der Fall sei. Gleichzeitig sei Israel militärisch weit überlegen.

Dennoch sei sich die Mehrheit der israelischen Bevölkerung bewusst, dass mit militärischer Macht langfristig in der Region kein Frieden gesichert werden könne. Röttgen schließt daraus:

Es sind Bedingungen da, die für Zuversicht sprechen.

Norbert Röttgen, CDU-Außenpolitiker

Nahost: "Große Friedensordnung" geplant

Trump setze auf "bereits existierende Zusammenarbeit", berichtet ZDF-USA-Korrespondent Elmar Theveßen. ZDF-Korrespondentin Golineh Atai berichtet aus Ägypten über die Verhandlungen.

13.10.2025 | 6:17 min

Röttgen: "Aussöhnung wird noch Generationen dauern"

Er betont aber auch, dass es zunächst nicht zu einer gänzlichen Aussöhnung zwischen den Israelis und den Palästinensern kommen wird: "Aussöhnung wird noch Generationen dauern."

Aber er glaubt, dass die Sehnsucht nach Frieden dazu führen werde, dass eine friedliche Koexistenz der beiden Völker möglich wird.

Tafel mit einem Zeitplan für die Freilassung der von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln.

Geisel-Übergabe, Trump-Besuch und Friedensgipfel mit Bundeskanzler Friedrich Merz: Was am Montag in Nahost geplant ist - ein Zeitstrahl.

12.10.2025 | 0:27 min

CDU-Politiker: Europa verpflichtet, bei Gaza-Wiederaufbau zu helfen

Dass Europa kein zentraler Akteur bei den Friedensplänen gewesen ist, sieht Röttgen vor allem in der fehlenden militärischen und strategischen Macht Europas. "Die USA sind in dieser Form einzigartig."

Zudem habe Europa die Region in ihrer Außenpolitik seit Jahren vernachlässigt. "Und deswegen sind wir erstmal raus", stellt er fest. Aber Europa arbeite daran, wieder Akteur zu werden.

Trump habe dagegen den Punkt erreicht, an dem er als zentraler Friedensakteur gesehen wird. "Man traut ihm zu, dass er dranbleibt." Der US-Präsident suche Ruhm und in seiner Rolle als Friedensakteur finde er diesen.

Laut Röttgen ist Europa jetzt verpflichtet, beim Wiederaufbau mitzuwirken. Der Wille dafür sei da: "Wir haben Empathie und wir haben Interessen."

Das Interview führte Dunja Hayali, ausgewertet von Johanna Münch

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