US-Präsident will Militäreinsatz:Gericht stoppt vorerst Einsatz der Nationalgarde in Portland
Donald Trump hatte den Militäreinsatz in Portland angeordnet - nun stoppt eine US-Richterin den Schritt vorerst. Die Proteste seien keine Gefahr, heißt es in der Begründung.
Der Kipppunkt ist erreicht: Donald Trump lässt sich von "Checks and Balances" nicht mehr beirren und baut die USA autoritärer um. Ein Beispiel ist die Militarisierung von US-Städten.
01.10.2025 | 9:59 minEine US-Richterin hat den von Präsident Donald Trump angeordneten Einsatz von Militär in der Stadt Portland vorerst gestoppt. Der Einsatz der Nationalgarde in der Metropole im US-Bundesstaat Oregon werde dem Präsidenten und der US-Regierung "vorläufig untersagt", schrieb Bundesrichterin Karin J. Immergut in einer am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Anordnung, die bis zum 18. Oktober gilt.
Immergut begründete ihre Entscheidung in der 33-seitigen Anordnung damit, dass die Proteste in Portland gegen Trumps rigide Migrationspolitik keine "Aufruhrgefahr" darstellten. Die örtlichen "regulären Strafverfolgungsbehörden" seien in der Lage, damit fertig zu werden.
In der Hauptsache des Rechtsstreits soll am 29. Oktober verhandelt werden. Ob es in der Zwischenzeit ein weiteres Verbot geben wird, blieb unklar.
Trump hat US-Generäle auf einen "Krieg im Innern" gegen demokratisch regierte Städte eingeschworen. Er wolle die Armee auf Linie bringen, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
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Trump hatte den Einsatz in der von den Demokraten regierten Großstadt im Bundesstaat Oregon Ende vergangener Woche angekündigt. Er nannte Portland eine "vom Krieg zerstörte" Stadt und begründete die Truppenentsendung mit dem Schutz der Einwanderungspolizei vor "inländischen Terroristen" wie der linksgerichteten Antifa-Bewegung, die gegen den Faschismus kämpft.
Das Verteidigungsministerium teilte später mit, dass 200 Angehörige der Nationalgarde für zunächst 60 Tage in Portland eingesetzt würden, um Beamte der Einwanderungspolizei ICE und weitere staatliche Mitarbeiter schützen. In Portland hatten in den vergangenen Monaten Demonstrationen vor örtlichen ICE-Einrichtungen stattgefunden. Dabei kam es teils zu gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei. Die Kritiker verwiesen allerdings darauf, dass die Lage unter Kontrolle sei.
In Quantico ordnen Trump und Verteidigungsminister Hegseth eine ideologische Kehrtwende der US-Armee vor führenden Militärs an. Claudia Bates berichtet vor Ort.
30.09.2025 | 1:11 minEinsätze in mehreren US-Metropolen
Trump setzte das Militär bereits in den von den Demokraten regierten Städten Los Angeles und Washington ein. Er begründet dies mit Ausschreitungen gegen die Einwanderungspolizei ICE und angeblich ausufernder Kriminalität. Kritiker werfen dem rechtspopulistischen Republikaner vor, das Ausmaß der Kriminalität zu übertreiben, um auf diese Weise einen zunehmend autoritären Regierungsstil zu rechtfertigen.
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