Orban folgt Trump:Ungarn will Antifa als Terrorgruppe einstufen
Nach dem Vorbild von Donald Trump will Ungarns Regierungschef die Antifa-Bewegung als Terrororganisation einstufen. Hintergrund sind gewaltsame Ausschreitungen 2023 in Budapest.
Viktor Orban begründet seine Entscheidung mit gewalttätigen Ausschreitungen von Linksextremen in Budapest vor zweieinhalb Jahren.
Quelle: ImagoUngarns Ministerpräsident Viktor Orban hat nach dem Vorbild von US-Präsident Donald Trump ein hartes Vorgehen gegen die Antifa-Bewegung angekündigt. Der Rechtspopulist verwies in einem Interview des ungarischen Staatsrundfunks explizit auf seinen politischen Freund Trump:
Auch in Ungarn ist es an der Zeit, dass wir Organisationen wie die Antifa nach amerikanischem Vorbild als terroristische Vereinigungen einstufen.
Viktor Orban, ungarischer Ministerpräsident
Trump hatte am Mittwoch angekündigt, die Antifa-Bewegung in den USA als "bedeutende terroristische Organisation" einzustufen. Wie genau er das umsetzen will - auch angesichts mangelnder Organisationsstrukturen der losen Bewegung - ist unklar.
Auch Orban blieb vage, sagte aber, er begrüße Trumps Ankündigung, "Antifa-Vereine" zu Terrororganisationen erklären zu wollen, und werde die Initiative ergreifen, "dies auch hier in Ungarn zu tun".
Die EU greift hart durch gegen Ungarn. 6,3 Milliarden an Corona-Hilfen gebe es erst, wenn die Regierung von Premier Orban die Korruption im eigenen Land besser bekämpfe.
13.12.2022Orban: Kriminelle Antifaschisten wollen Ungarn belehren
"Die Antifa ist sehr wohl eine Terrororganisation, sie ist auch nach Ungarn gekommen, hat friedliche Menschen auf der Straße zusammengeschlagen, manche sogar halb tot, und dann sind sie als Abgeordnete ins Europäische Parlament gegangen und belehren von dort aus Ungarn über Rechtsstaatlichkeit und die Linke", sagte Orban weiter.
Militante Antifaschisten waren im Februar 2024 aus dem Ausland nach Budapest gereist, um gegen eine rechtsextreme Kundgebung zu protestieren. Es kam zu Zusammenstößen. Zu den Gewalttaten laufen Gerichtsverhandlungen in Deutschland und in Budapest.
Die Auslieferungsumstände von Maja T. seien "skandalös", sagt der Grünen-Abgeordnete Helge Limburg im ZDF. Maja T. habe "Anspruch auf ein faires, rechtsstaatliches Verfahren".
22.07.2025 | 0:48 minDie mutmaßlichen Täter aus der Antifa-Szene wurden teils gefasst, teils stellten sie sich selbst. Unter ihnen war die linksgrüne italienische Politikerin Ilaria Salis, die aufgrund ihrer Immunität als EU-Parlamentarierin 2024 auf freien Fuß kam.
In Ungarn sitzt in diesem Zusammenhang die non-binäre Person Maja T. aus Deutschland in Untersuchungshaft, angeklagt wegen versuchter lebensbedrohlicher Körperverletzung. Ihr droht eine Verurteilung zu 24 Jahren Haft.
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