Kopf-an-Kopf-Rennen bei Parlamentswahl:Niederlande: Linksliberale und Wilders liegen gleichauf
Bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden liegen die proeuropäische D66 und die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders nach jüngsten Hochrechnungen gleichauf.
In den Niederlanden gibt es nach der Parlamentswahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die rechtspopulistische PVV und die linksliberale DGG kommen derzeit auf jeweils 26 Sitze im Parlament.
30.10.2025 | 1:39 minNach der Parlamentswahl in den Niederlanden liegen die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders (PVV) und die linksliberale D66 nach Hochrechnungen gleichauf. Nach Auszählung von rund 99 Prozent der Stimmen kommen beide Parteien auf je 26 der 150 Sitze im Parlament. Das vorläufige Endergebnis wird im Laufe des Tages erwartet.
Die ersten Hochrechnungen nach der Wahl am Mittwoch hatten noch einen Vorsprung für die D66 von Spitzenkandidat Rob Jetten von zwei Sitzen gesehen.
Der Linksliberale Rob Jetten liegt laut Hochrechnung vor Wilders’ Partei und stärkt die politische Mitte. Andreas Stamm berichtet aus Den Haag.
30.10.2025 | 4:41 minNach Angaben des Wahldienstes der niederländischen Nachrichtenagentur ANP waren am Donnerstagmorgen noch nicht alle Stimmen gezählt worden. Es fehlten zum Beispiel noch etwa 20 Prozent der Stimmen aus der Hauptstadt Amsterdam. In der Stadt Venray im Osten des Landes war die Auszählung abgebrochen worden wegen eines kurzen Brandes im Rathaus.
Wilders verliert im Vergleich zur Wahl 2023 deutlich
Für Wilders ist das Ergebnis dennoch ein deutlicher Verlust gegenüber der Parlamentswahl von vor zwei Jahren: Damals hatte seine Partei für die Freiheit 37 Sitze verbucht.
In den Niederlanden ist mit einem knappen Wahlergebnis zu rechnen.
29.10.2025 | 2:44 minDie linksliberale D66 gilt als großer Gewinnerin der Wahl. Ihrem Spitzenkandidaten, dem 38 Jahre alten Rob Jetten, werden auch die besten Chancen eingeräumt, eine Koalition zu bilden. Denn alle großen Parteien haben eine Zusammenarbeit mit Wilders ausgeschlossen.
Wilders wurde am Wahlabend von Reportern gefragt, ob er es im Nachhinein als Fehler betrachte, dass er die Regierung schon nach weniger als einem Jahr wieder verlassen habe. Der 62-Jährige erwiderte darauf, er habe mit dieser Entscheidung "Rückgrat bewiesen", weil seine drei Koalitionspartner die Vereinbarungen zur Asylpolitik nicht umgesetzt hätten.
Zum zweiten Mal innerhalb von knapp zwei Jahren wählen die Niederländer ein neues Parlament. ZDF-Korrespondent Andreas Stamm mit einer Einschätzung aus Den Haag.
29.10.2025 | 1:15 minTimmermans zieht sofort Konsequenzen
Der Spitzenkandidat des rot-grünen Bündnisses GroenLinks-PvdA, Frans Timmermans, kündigte schon kurz nach Veröffentlichung der ersten Prognose seinen Rücktritt an. "Ich nehme heute Abend meinen Abschied als euer Parteichef", sagte er vor Anhängern in Rotterdam. "Es ist mir nicht gelungen, genug Menschen davon zu überzeugen, uns ihre Stimme zu geben." Darum wolle er die Parteiführung an einen Jüngeren abgeben, sagte der 64-jährige.
Timmermans war vor zwei Jahren aus Brüssel nach Den Haag gekommen in der Hoffnung, Ministerpräsident zu werden. In Brüssel war er Vizepräsident der EU-Kommission gewesen.
Knapp zwei Jahre nach der letzten Parlamentswahl wählen die Niederlande erneut. Neuwahlen sind nötig, weil Rechtspopulist Geert Wilders Anfang Juni das rechte 4-Parteien-Bündnis platzen ließ.
29.10.2025 | 1:57 minNach einem Jahr ließ Wilders die Koalition platzen
Die Wahl in den Niederlanden war nach dem vorzeitigen Aus der vorigen Regierung im Juni dieses Jahres nötig geworden. Diese Regierung aus vier Parteien galt als die am weitesten rechts stehende der niederländischen Geschichte.
Stärkster der vier Koalitionspartner war die Partei für die Freiheit (PVV) von Wilders. Dieser wurde jedoch nicht selbst Ministerpräsident. Diese Position bekleidete der parteilose frühere Spitzenbeamte Dick Schoof. Nach weniger als einem Jahr zog sich Wilders mit seiner Partei aber schon wieder aus der Regierung zurück.
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